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Dauertest-Update: BYD Sealion 7

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Stefan Schmudermaier

Sommer ist Erholung. Aber nicht für unseren Seelöwen! Der hatte nur wenig Verschnaufpausen und musste seine Langstreckenqualitäten unter Beweis stellen. Von Wien über Polen bis an die deutsche Ostsee und wieder retour. Mit vier Erwachsenen an Bord und maximal beladenem Kofferraum.

Treue Leser werden sich vielleicht erinnern, bereits 2019 fuhren wir einen vollelektrischen Roadtrip quer durch Europa, damals im Tesla Model X über Frankreich bis in die Niederlande und zurück, damals waren die Tesla-Supercharger eine große Hilfe. Heuer standen Polen und die deutsche Ostsee auf dem Programm, im aktuellen Dauertester, dem BYD Sealion 7. Bei den klassischen Vor-Urlaubsgesprächen mit Freunden und Verwandten – „Und, wohin fahrts ihr heuer?“ – ernteten wir ob der wohl ungewöhnlichen Destination schon erstaunte Blicke, der Zusatz „mit dem Elektroauto“ hat einigen den Rest gegeben.

Im E-Auto durch Polen
Und zugegeben, auch für uns war Polen eine völlig neue Urlaubsdestination. Und auch kein Land, dass mit einer großen Zahl an E-Autos von sich reden macht. Entsprechend war die Vorbereitung etwas intensiver, sicherheitshalber wurde eine polnische Ladekarte ohne Grundgebühr geordert. Die Route führte von Wien zunächst nach Krakau, dann weiter nach Warschau und Olsztyn (nahe der wunderschönen masurischen Seenplatte) weiter nach Danzig, Leba (Europas größte Wanderdüne!) und Swinemünde bis nach Zingst an der deutschen Ostsee. Macht unterm Strich 2.700 Kilometer, die durch lokale Ausflüge auf rund 3.100 angewachsen sind,  13 Tage wurden dafür eingeplant.

Komfortables Reisen auch im Fond
An Bord des BYD Sealion 7 mussten vier nicht gerade klein gewachsene Erwachsene samt Gepäck Platz finden, so es sich nicht um einen Van oder Bus handelt, für jedes Auto eine Herausforderung. Auch für den Dauertester kein Klacks, der Stauraum wurde jedenfalls bis auf den letzten Zentimeter ausgenutzt, dank Frunk gab es noch 58 zusätzliche Liter. Voller Kofferraum hin oder her, im Fond des BYD reist es sich fürstlich, dank komfortabler Sitze und sehr großer Bein- und Kopffreiheit! 
Eine große Frage blieb freilich vor der Abfahrt: Wie weit kommt man mit einer Batterieladung von rund 90 kWh? 502 Kilometer sind es laut WLTP, dort aber freilich nicht mit vier Personen und beladen bis unters Dach. Tempomat auf 130 km/h musste sein, alles darunter macht auf weiten Reisen so gar keinen Spaß. Apropos Tempomat: Warum gibt es keine Möglichkeit, diesen auf Knopfdruck, sondern nur mittels Antippen der Bremse zu deaktivieren? Leider sehr unergonomisch.

350 km Autobahnreichweite
Nach den ersten 100 Autobahn-kilometern war schnell klar, dass man rund 350 Kilometer schafft, bei einem Schnitt von rund 26 kWh. Wer es mit drei Frauen an Bord ohne Zwischenstopp so weit schafft, dem ist zu gratulieren, spätestens dann wäre aber auch bei mir ein Stopp angesagt. ;-)
Während des Mittagessens wurde mit 11 kW direkt vor dem Restaurant nachgeladen und wir haben Krakau locker erreicht. Während einer Stadtbesichtigung am nächsten Tag wurde der Sealion 7 in einer Parkgarage mit 11 kW nahezu vollgeladen, womit die Etappe nach Warschau keine große Herausforderung darstellte. Auf dem Weg dorthin steuerten wir dann erstmals einen HPC-Lader neben der Autobahn an und stellten fest, dass die versprochenen 230 kW auch tatsächlich fließen. In den nächsten Tagen zeigte sich zudem, dass auch die 24 Minuten von 10 auf 80 Prozent absolut realistisch sind. 

Verladen in Deutschland 
Und auch wenn der Ausbau der La­deinfrastruktur in Polen nicht jenem in Westeuropa entspricht, ist die Reise durch Polen bis zur Ostsee überhaupt kein Thema. Ausgerechnet auf der deutschen Seite im touristischen Ostseebad Zingst war es das dann  überraschenderweise doch. Kein HPC-Lader im Umkreis von 50 Kilometern und die allermeisten 11-kW-Lader der Shell-Recharge-App stehen auf Privatgrund und waren nicht nutzbar. Wir haben nach knapp einstündiger Suche dann doch noch einen gefunden. Und im Nachgang auch mit dem dortigen Bürgermeister Kontakt aufgenommen, der Besserung verspricht.
Der Gesamtschnitt der Reise lag übrigens bei knapp 23 kWh, was nicht rekordverdächtig, aber in Ordnung ist. Und sich im Übrigen auch im Gesamtschnitt unseres Tests auf mittlerweile über 23.000 Kilometern widerspiegelt, der freilich auch die Wintermonate ab Jänner inkludiert. Unterm Strich ein wirklich feiner Roadtrip durch das wunderschöne Polen bis zur ebenso lässigen Ostsee, ohne wirkliche Einschränkungen durch die Fahrt im Elektroauto. Wir freuen uns auf die nächsten Etappen im Seelöwen. •

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