Test: VW ID.7 Tourer
Auch wenn der Passat gerade neu auf den Markt gebracht wurde, der ID.7 Tourer ist so etwas wie der legitime Nachfolger. ...
Im ersten Teil unseres Leitfadens für den Aufbau einer passenden Ladestruktur am Firmensitz beschäftigt sich unser Gastautor Christian Rötzer mit grundsätzlichen Fragen. Zum Beispiel, warum man weit weniger Ladeleistung benötigt, als es an Speichervolumen in den Auto-Akkus gibt.
Auch wenn der Hype um Elektromobilität derzeit etwas abgeklungen sein mag und das drohende Verbrenner-Ende in absehbarer Zeit abgewendet scheint, so wird schon allein der konstant steigende CO2-Preisdruck – ob auf Herstellerseite oder von Seiten der EU-Staaten – weiter für eine konstante Elektrifizierung der Fuhrparks sorgen; und ja, in den letzten beiden Jahren hat Österreich seinen CO2-Ausstoß senken können (von 2021 auf 2022 um 5,8 Prozent), doch wird diese Rate für die neuen Grenzwerte ab 2025 nicht mehr ausreichen und zwar aus folgendem Grund: Österreich hat sich wie alle EU-Staaten zur Absenkung des CO2-Ausstoßes verpflichtet und es ist wohl sinnvoller, statt Pönale nach Brüssel zu überweisen – oder CO2-Abgaben innerstaatlich – lieber in CO2-senkende Projekte wie Ladestationen in Unternehmen in Form von Förderungen zu investieren. Auf Basis der wolkigen budgetären Abschätzungen der öffentlichen Hand kommt man auf jährliche Strafzahlungen allein von Österreich auf rund eine Milliarde Euro pro Jahr für den Zeitraum der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte – und es ist wohl unumstritten, diese gewaltige Summe besser in Österreich zu fördern, als nach Brüssel zu überweisen.
Doch wo fängt man an? Zuerst ist es wichtig, sich auf fünf Basisfragen zu konzentrieren. Erst wenn diese geklärt sind, kann man sich an eine passende Ladeinfrastruktur wagen, man möchte ja nicht unnötig investieren.
Wie passt mein Fuhrpark zu den Anforderungen der Fahrer? Welches Modell passt ins Budget, wer braucht welche Reichweite?
Benötigte Ladeleistung / Lastmanagement / Feedback des Netzversorgers / Montagebereiche Reicht der grundsätzliche Stromanschluss überhaupt aus oder muss ich grundsätzlich neue Zuleitungen verlegen lassen? Genauso wichtig ist es, zu definieren, wo Ladepunkte montiert werden sollen, um den grundsätzlichen Betriebsablauf nicht zu gefährden und um unnötige Wartezeiten zu vermeiden.
Konnektivität und Datenkommunikation für Controlling / TGH-Bonuszahlungen / Diebstahlschutz Stehen die Wallboxen erst einmal, ist gerade einmal der erste Schritt geschafft. Hier geht es um das Erfassen des vertankten Stroms, wer wie oft wie viel geladen hat und wo im Endeffekt die Kosten liegen. Gerade für die korrekte Versteuerung ein nicht zu vernachlässigender Punkt!
Installationspartner / Betriebspartner im operativen Betrieb / Förderung und Zuschüsse Auch wenn man die passenden Techniker im Haus haben sollte, eine Selbstmontage derartiger Anlagen ist nicht erlaubt. Es bedarf autorisierter Partnerbetriebe genauso wie Unternehmen, die sich um den Ablauf kümmern. Klingt anfangs etwas kompliziert, ist im Alltag dann aber so simpel wie das Zapfen von Benzin.
Benutzerfreundlichkeit nicht zu vergessen Über all dem steht natürlich die Bereitschaft der Belegschaft, bei diesem Umstieg mitzumachen. Neben den nüchternen Fakten muss der alltägliche Ablauf also so einfach wie möglich gestaltet sein. Denn nichts ist frustrierender, als einen leeren Akku und einen vollen Terminkalender zu haben.
Wie können Unternehmen ihre Elektroflotte effizient mit Strom versorgen, insbesondere angesichts der Herausforderungen, die sich durch viele Nutzer und unterschiedliche Anforderungen ergeben? Es ergibt Sinn, Fahrzeuge zu laden, während diese ohnehin geparkt sind, sei es zu Hause oder am Arbeitsplatz. Dies unterstreicht die Notwendigkeit für Unternehmen mit einer Elektroflotte, eine adäquate Ladeinfrastruktur bereitzustellen. Die Herausforderung dabei ist nicht nur die Installation eines einzelnen Ladepunktes, sondern die Schaffung einer umfassenden Ladeinfrastruktur, welche den Bedürfnissen einer Vielzahl von Nutzern gerecht wird. Dabei müssen unterschiedliche Parksituationen, Ladeorte sowie die Einbindung in diverse Unternehmensprozesse berücksichtigt werden. Besonders bei der Installation mehrerer Ladepunkte kann der vorhandene Netzanschluss schnell an seine Kapazitätsgrenzen stoßen. Hier kommen intelligente Lösungen wie Lastmanagement ins Spiel. Viele Anbieter von Ladeinfrastrukur bieten hier ein Lösungspaket an Software und begleitender Installation an. Ein Beispiel dafür sind Wallboxen, welche nicht nur eine vielseitige Anbindung ermöglichen, sondern auch eichrechtskonforme Ladedaten liefern, nach Wunsch mit Display zur Anzeige von dynamischen QR-Codes (sind auch sicherer). Diese Ansätze ermöglichen es Unternehmen, ihre Elektroflotten effizient und zuverlässig mit Strom zu versorgen, während gleichzeitig auf die spezifischen Anforderungen und Rahmenbedingungen Rücksicht genommen wird.
Wie können Unternehmen ihre Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge verwalten und dabei individuelle Nutzer- und Verbrauchsdaten managen? Wesentlich dabei: Lastmanagement! Sofern die Leistung nicht manuell gedrosselt wurde, lädt ein Elektroauto an einer 3-Phasen-Wallbox meist bis zu elf kW. Wenn ein E-Auto also elf kW benötigt, bräuchten zwei BEV 22 kW und 50 dementsprechend 550 kW Anschlussleistung. Zu diesen „Stromziehern“ in Garage oder Carport kommt noch der Verbrauch des Unternehmens hinzu. Und der liegt oft auf gleichem Niveau wie der der E-Autos. Hier käme also einiges zusammen und in Bestandsobjekten müsste die Anschlussleistung durch E-Fahrzeuge mindestens verdoppelt werden. Man merkt aber an den Konjunktiven: Bei den errechneten Zahlen handelt es sich um theoretische Größen – wegen des Gleichzeitigkeitsfaktors.
Denn die Praxis sieht anders aus. Schließlich werden nie alle Autos gleichzeitig mit voller Leistung laden, genauso wenig wie in 50 Wohnungen zur selben Zeit Herd, Backofen, Waschmaschine et cetera in Betrieb sind. Deshalb wird für die Berechnung der real ausreichenden Dimensionierung der sogenannte Gleichzeitigkeitsfaktor (GZF) benutzt. Er speist sich aus Erfahrungswerten von Netzbetreibern in Kombination mit einem Sicherheitspuffer, sodass auf jeden Fall statistische Spitzen abgedeckt werden können. Es handelt sich also um eine praktische Lösung, wie sie in allen Bereichen des Lebens zur Anwendung kommt, um Ressourcen sinnvoll einzusetzen: Eine Ortswasserleitung ist so ausgelegt, dass sich viele Menschen zur gleichen Zeit ein Bad einlassen können, aber niemals alle, im Krankenhaus gibt es Betten nur für einen Bruchteil der Bevölkerung und nicht alle Angestellten im Büro haben einen eigenen Drucker.
Für die Ladeinfrastruktur in einem Gebäude mit vielen Wallboxen braucht es auf jeden Fall eine Kontrollinstanz. Denn bereits 20 Elektroautos, die gleichzeitig mit maximaler Geschwindigkeit laden, würden den Leistungsbedarf enorm in die Höhe treiben. Um keinesfalls die Gebäudeelektrik zu überlasten, entscheidet eine Steuereinheit, wie viel Leistung fürs Laden bereitgestellt werden kann. Diese Verteilung zwischen Verbrauchern im Gebäude und den Fahrzeugen nennt man Lastmanagement. Unterscheiden kann man bei der Lastverteilung zwischen statischer und dynamischer.
Beim statischen Lastmanagement wird den Ladestationen schlicht eine feste Leistungsobergrenze zugewiesen. Mehr bekommen sie nicht, egal wie viele Autos angesteckt sind. Diese maximale Leistung wird dann an alle angesteckten Fahrzeuge gleich verteilt. So wird der Anschluss auf keinen Fall überstrapaziert, jedoch oft auch nicht ausgereizt.
Beim dynamischen Lastmanagement kommuniziert die Steuerung der Ladestationen mit dem Energiezähler des Gebäudes. Sie reagiert so in Echtzeit auf den Energiebedarf im Unternehmen – dieser hat immer Vorrang – und disponiert die jeweils frei verfügbare Leistung an die angesteckten Fahrzeuge. Über ein solches intelligentes Lastmanagement lässt sich die Dimensionierung der Anschlussleistung bei Neu- und Bestandsbauten weiter reduzieren beziehungsweise die bestehende Anschlussleistung besser nutzen. Diese smarte Nutzung macht sich den typischen Tagesablauf im Unternehmen zunutze: Wird zum Beispiel gerade eine Heizroutine im Produktionsbetrieb gestartet, steht weniger fürs Laden der E-Autos zur Verfügung. Die Nutzbarkeit der E-Autos leidet darunter jedoch nicht, schließlich sind die meisten Fahrzeuge gerade erst abgestellt worden. Sinkt später dann der Bedarf, können die E-Autos mehr Leistung beanspruchen und sind spätnachmittags ausreichend geladen. Leistungsspitzen werden dadurch vermieden!
Weil mit der Verbreitung der Elektromobilität zunehmend größere Systeme mit mehr Ladepunkten benötigt werden, haben die Hersteller meist Lösungen im Angebot, welche eine einfache Skalierung ermöglicht: einen Lastmanagement-Controller. Er ist in der Lage, die vielen Wallboxen und den betrieblichen „normalen“ Strombedarf optimal zu steuern. Sprich, der Lastmangement-Controller überwacht – in Verbindung mit einem externen Zähler – ständig den primären Strombedarf eines Betriebs. Die darüber hinaus verfügbare Leistung gibt er den Ladestationen und somit den Elektroautos frei. So wird die bestehende Gebäudeelektrik optimal fürs Laden genutzt beziehungsweise kann die Anschlussleistung niedriger ausgelegt werden. Das reduziert den Investitionsbedarf entsprechend.
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