Test: VW ID.7 Tourer
Auch wenn der Passat gerade neu auf den Markt gebracht wurde, der ID.7 Tourer ist so etwas wie der legitime Nachfolger. ...
Einen Millionenseller wie den Transit Custom neu aufzulegen, gehört wohl zu den Königsdisziplinen im Automobilgeschäft. Kein Wunder, dass sich Ford extra reingehängt hat. Das Ergebnis kann sich dank cleverer Detaillösungen sehen lassen.
Eine Frage, die allen auf der Zunge lag, kam prompt als erste am Anfang der Q&A-Session: Wie viel VW steckt in dem neuen Transit? Ohne zu zögern, betonten die Zuständigen von Ford mit Nachdruck, dass der Wagen zu 100 Prozent Ford-engineered sei, Vom Reifen bis zur Dachreling. Und streng genommen, ist das für keinen ein Nachteil, denn in diesem Segment kennen sich die englischen Kölner besser aus als die meisten. Entsprechend achtete man nicht nur darauf, dass der neue Transit mit dem Eckdaten schon punktet. Sondern auch mit vielen smarten Detailverbesserungen, die eindeutig zeigen, dass man bei der Entwicklung auf das vielzitierte „Customer Feedback“ sehr viel Wert gelegt hat. Kein Wunder, repräsentieren KMU in Europa 99 Prozent aller Firmen mit einem Jahresumsatz von gut 786 Milliarden Euro.
Grundsätzliches
Der Custom sieht nicht nur völlig neu aus – er ist es auch. Die Grundarchitektur wurde komplett frisch entwickelt und kombiniert eine höhere Verwindungssteifigkeit mit rund 100 Kilogramm geringerem Leergewicht. Das wirkt sich natürlich positiv auf die Nutzlast aus, die nun bei zu 1.350 Kilogramm liegt. Dank des um rund 200 Millimeter vergrößerten Radstands ermöglicht der Kastenwagen nun ein Ladevolumen zwischen 5,8 und 6,8 Kubikmetern, wobei dank der Durchlademöglichkeit unter den Passagiersitzen eine Frachtraumtiefe von bis zu 3.450 Millimeter entsteht. Auch cool: Die seitliche Schiebetür gibt die klassengrößte Öffnung zum Ladeabteil und ist auf Wunsch elektrisch und auch berührungsfrei über eine Fußbewegung in der Nähe des Vorderrads bedienbar – gerade für Lieferdienste eine willkommene Hilfe.
Der um 13 Prozent verbesserte cW-Wert ist nur ein Teilaspekt der neuen Karosserie. Sie baut generell flacher als die des Vorgängers, womit die Flachdachvariante keine zwei Meter Höhe aufweist, und damit voll Tiefgaragentauglich ist. Auch generell wollte man mit den neuen Proportionen dem Fahrer ein Pkw-hafteres Fahrgefühl ermöglichen, positionierte die Sitze weiter unten, die Räder weiter vorne, und tatsächlich: Lenkung, Schaltung oder Fahrwerk würden einem Mondeo mindestens genau so gut zu Gesicht stehen, wenn es denn noch eine gäbe. So zielgenau ließ sich selten ein Transporter um die Ecken wuchten. Nicht unbedingt wichtig – aber in Zeiten des Fahrermangels kann ein wenig Fahrfreude durchaus ein gutes Argument werden.
Genau so wie diverse Helferlein für einen reibungsloseren Alltag. Etwa das Mobile office Pack, das aus einem klappbaren Lenkradkranz besteht, der mit einer darauf arretierbaren Platte einen kleinen Tisch ergibt, um am Laptop zu arbeiten oder seine Brotzeit abzuhalten. Dass das Lenkrad übrigens fast viereckig ausgefallen ist, hat seine Vorzüge beim entspannten Fahren und Rangieren – und zeigt, dass Austin mit dem Allegro von vor 50 Jahren doch Recht hatte, kein rundes Volant zu probieren.
Noch genialer aber ist der Delivery Assistent, speziell konzipiert für Lieferdienste. Ist dieser aktiviert, wird automatisch die Handbremse aktiviert, der Motor ausgeschaltet, die Fenster geschlossen, die Warnblinker aktiviert und die Zentralverriegelung betätigt. Kommt der Fahrer zum Fahrzeug zurück, wird all das wieder aufgehoben. Ford hat errechnet, dass damit pro Lieferstopp an die 20 Sekunden eingespart werden können, was bei einem Arbeitstag mit 200 Stopps bedeuten würde, dass man eine ganze Stunde früher mit der Arbeit aufhören kann – zumindest theoretisch.
Watt ihr Volt
Um wirklich allen Kunden ein passendes Auto vor die Bürotür zu stellen, setzt man alle Antriebstechniken ein, die gerade im Regal liegen. Neben vier Dieselversionen mit 110, 136, 150 und 177 PS gibt es eine Plug-in-Hybridvariante mit 2,5-Liter-Benziner, 11,8 kWh-Batterie und 232 System-PS und 56 rein elektrischer Reichweite. Und dann folgt natürlich noch der vollelektrische Custom, der 100 oder 160 kW stark ist, mit der 64 kWh-Batterie bis zu 337 Kilometer Reichweite schaffen und dank 125-kW-DC-Laden in zehn Minuten 82 Kilometer nachzapfen kann. Ford verspricht auch eine Anhängerlast von 2,3 Tonnen.
Wann geht’s los? Den Anfang machten die Dieselvarianten noch in diesem Quartal, die Allradversionen und der Plug-in folgen nächsten Frühling. Im Sommer dann folgt der e:Transit. Die Preise starten bei 35.850 Euro netto für den L1H1 mit 110-Diesel-PS und Sechsgang-Schaltgetriebe. Wer lieber die Achtgang-Automatik möchte, muss schon zur nächsthöheren Ausstattung „Trend“ greifen, da erst ab dann der 136-PS-Motor damit kombiniert werden kann und bereits 40.400 Euro netto kostet.
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