Test: Seat Leon TSI
Seat hat seine neue sympathische Rolle gefunden. Einfach gute Autos zu bauen, wie den Leon mit 115-Benzin-PS und Schaltg...
Das Angebot im Segment der kleinen Kombis schrumpft zwar, mit dem Renault Clio Grandtour steigt dennoch ein interessanter Neuzugang in den Ring.
Während die klassische Limousine global gesehen einen deutlich höheren Stellenwert als der Kombi einnimmt, sieht das Bild in Europa anders aus. Die Kombis boomen nach wie vor, gerade im gewerblichen Bereich liegen die Marktanteile sehr hoch, vor allem in der Kompaktklasse. Bei den Kleinwagen siehtdas Bild interessanterweise anders aus. Echte Kombis gibt es nach der Einstellung des Peugeot 207 SW Ende Juli 2013 nur noch 3. Seat Ibiza ST und Skoda Fabia Combi aus dem VW-Konzern treffen auf den nagelneuen Renault Clio Grandtour.
Mehr als nur optische Reize
Während der erste Clio Kombi noch sehr bieder war, hat sich der Nachfolger so richtig in Schale geworfen. Dank der in der C-Säule versteckten Türgriffe sieht der Franzose beinahe aus wie ein Shooting-Brake vergangener Tage, aus jedem Blickwinkel wirkt der Grandtour jedenfalls sehr gelungen.
Zum einen bleibt dieser Eindruck aber subjektiv und zum anderen muss ein Firmenauto deutlich mehr bieten als nur optische Reize. FLOTTE&Wirtschaft hat dem Newcomer im Trio der kleinen Kombis auf den Zahn gefühlt. Gleich beim Einsteigen wird klar, dass Renault einen ordentlich Schritt in Sachen Materialqualität gemacht hat. Erst recht, wenn man zu einer der poppigen Interieurs greift. Graues Hartplastik findet man kaum noch, Pianolack hat indes Einzug gehalten. Das ist zwar durchaus nett anzusehen, hat aber im Alltag so seine Tücken, zieht es doch Staub und Fingerabdrücke magisch an. Deutlich pflegeleichter sind da die robust wirkenden Sitzbezüge und das rote Armaturenbrett.
Überraschend geräumig
Dank axial verstellbarem Lenkrad und in der Höhe justierbarem Sitz finden auch Großgewachsene eine ergonomisch einwandfreie Sitzposition. Dass das Platzangebot im Fond nicht sonderlich üppig ausfällt, verwundert wenig, schließlich ist und bleibt der Clio ein Kleinwagen. Was das Ladeabteil betrifft, so reiht er sich mit 443 bis 1.380 Litern zwischen Seat und Skoda ein. Der geräumigste des Trios ist der Tscheche, der bis 1.485 Liter schluckt. Aber auch der Clio kann es mit einigen Modellen der Kompaktklasse aufnehmen.
Sogar das Navi ist serienmäßig
Unser Testwagen in der Dynamique-Ausstattung hat bereits die wichtigsten Dinge wie Klimaautomatik, elektrische Fensterheber, Regen-und Lichtsensor oder eine Chipkarte zum berührungslosen Öffnen und Starten serienmäßig, sogar das Navigationssystem samt Freisprecheinrichtung kostet keinen Cent extra.
Das hochwertigere R-Link-Navi für 588 Euro ist nicht unbedingt nötig, noch dazu, wo die Sprachsteuerung (u. a. für Navi und Telefon) zumeist leider unbrauchbar ist. Auch der Lichtsensor muss Kritik einstecken, die Sensitivität ist zu niedrig, in der Dämmerung oder am Morgen bleiben Scheinwerfer und Heckleuchten dunkel.
Empfehlung für den Diesel
Angetrieben wurde unser Testwagen von einem Dreizylinder-Benziner mit gerade einmal 900 cm 3. Ein Turbolader soll das Triebwerk bei Laune halten, richtig spritzig geht es im Clio Grandtour aber nicht zur Sache. 135 Nm Drehmoment sind nichtüppig, wer flott vorankommen möchte, muss den Motor höher drehen, was sich wiederum negativ auf den Verbrauch auswirkt. Rund 6 Liter muss man einkalkulieren.
Preislich bewegt sich der Renault Clio Grandtour in etwa auf dem Niveau seiner Mitbewerber, die Serienausstattung liegt indesüber Seat Ibiza ST und Skoda Fabia Combi. Vielfahrer sollten entweder zum 90-PS-Turbodiesel oder zum stärkeren 120-PS-Benziner greifen.
Die FLOTTEN-Check-Bilanz
Eigentlich unverständlich, warum das Angebot bei den kleinen Kombis zurückgeht. Trotz kompakter Abmessungen bieten diese Autos teilweise Laderäume, die sich selbst vor der nächsthöheren Klasse nicht verstecken müssen.
Der neue Renault Clio Grandtour ist aber nicht nur praktisch, sondern auch schön anzusehen. Besonders punkten kann der Franzose mit einer geradezu opulenten Serienausstattung, so man sich nicht für das Basismodell entscheidet. Motorisch kann der kleine Turbobenziner nicht ganz überzeugen, Vielfahrer werden mit dem Turbodiesel mehr Freude haben.
Der Skoda Fabia Combi ist der mit Abstand Geräumigste dieses Trios und macht sogar der Kompaktklasse Konkurrenz. Trotz der Verwandtschaft ist der Kofferraum des Seat Ibiza ST deutlich kleiner, der Spanier punktet dafür mit sportlicher Linienführung.
Bei Wertverlust bzw. Restwert liegen alle 3 Modelle in etwa gleich auf, bei den Wartungs-und Verschleißkosten sind die Unterschiede je nach Kilometerleistung mitunter aber deutlich.
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