Wer in Zukunft einen Mercedes Vito kaufen möchte, braucht Geduld.
Oder muss genau wissen, was er braucht -so variantenreich war der
Midsize-Van nämlich noch nie.
In den vergangenen zwei Jahren blieb in der Van-Modellpalette von
Mercedes kein Stein auf dem anderen. Wir erinnern uns: Bereits 2012
löste der Citan den erfolglosen Vaneo ab. Letztes Jahr kam die neue
Sprinter-Generation auf den Markt, die wir für diese Ausgabe mit
ihren Konkurrenten verglichen haben (ab Seite 42). Und mit dem neuen
Vito, der größenmäßig das Zwischenstück darstellt und ab Mitte
November ab 19.220 Euro nettoerhältlich ist, wickeln die Stuttgarter
das neue Van-Angebot jetzt schlussendlich in trockene Tücher.
Breites Einsatzgebiet
Dass beim Entwickeln der dritten Generation die Vielfalt und der
Variantenreichtum im Fokus standen, wird schon beim schnellen Blick
in die Preisliste klar. Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Van,
gibt zu: "Wir wollen mit dem Auto alle erreichen. Ob Handwerk, Handel
oder Gewerbe, ob Dienstleister, Shuttlebus-oder Taxi-Unternehmer."
Der neue Vito ist deshalb als Kastenwagen, Doppelkabine und als
"Tourer" (der Platz bis zu neun Personen bietet) erhältlich.
Letzterer ist außerdem in drei unterschiedlich ausgestatteten
Versionen (Base, Pro und Select) zu haben, um schon ab Werk den
unterschiedlichen Kundenansprüchen gerecht zu werden. Und weil die
klassischen Lastesel-Varianten in zwei Radständen (3,20 oder 3,43 m),
drei Längen (4,9,5,1 oder 5,3 m) und in vier Gewichtsvarianten (von
2,5 bis 3,2 Tonnen) erhältlich sind, sollten sich in puncto
Karosserie wohl alle Nischenbedürfnisse abdecken lassen.
Premiere im Segment
Was andere Hersteller nur durch Umbauten von Drittanbietern im
Programm haben, gibt es beim Vito serienmäßig, denn der Kunde kann
sich ab Werk für Vorder-,Hinter-oder Allradantrieb entscheiden. Das
ist eine schöne Besonderheit im Segment.
Motorseitig stehen zwei Vierzylinder-Diesel (1,6 oder 2,15 Liter
Hubraum) in fünf Leistungsstufen (88 bis 190 PS) zur Auswahl. Wobei
sich bereits auf den ersten Kilometern mit halber Maximal-Beladung
zeigte, dass der 114 PS starke Selbstzünder im Alltag vollkommen
ausreichen sollte. Besonders angenehm: Die Motoren sind nun deutlich
besser gedämmt, so dass es selbst bei höherem Autobahntempo in der
Kabine angenehm leise bleibt. Geschaltet wird übrigens mit einem gut
abgestimmten Sechsgang-Getriebe oder einer Siebengang- Automatik.