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VW-Abgas-Skandal: Wie geht es weiter?

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Mit einer speziellen software wurden in den UsA Abgastests manipuliert, weltweit sind rund elf Millionen Fahrzeuge betroffen. Nun arbeitet der VW-Konzern mit Nachdruck an der Wiedergutmachung, die Rückrufaktionen sollen Anfang 2016 starten.

Den 18. September 2015 wird Volkswagen wohl noch länger in unangenehmer Erinnerung behalten. Es war jener Tag, als die US-Umweltbehörde EPA mitgeteilt hat, dass der VW-Konzern bei Abgastests eine spezielle Software eingesetzt hat, die das Ergebnis manipuliert. Ausgerechnet zur Zeit der wichtigsten europäischen Automesse IAA ließen die Amis alsodie Bombe platzen. Ob Zufall oder Kalkül sei dahingestellt, die VW-Bosse gerieten jedenfalls in Erklärungsnotstand und Vorstandsvorsitzender Martin Winterkorn musste den Hut nehmen. Er übergab das Ruder des ins Trudeln geratenen Weltkonzerns an Matthias Müller, zuvor Boss der SportwagentochterPorsche. Weitere Manager wie etwa der damalige VW-Entwicklungsund jetzige Audi-Vorstand Ulrich Hackenberg wurden beurlaubt, es folgte eine wahre Flut an Neubesetzungen in der Vorstandsetage.

Steuertechnisch hat die Manipulation keine Relevanz

Kommen wir zur technischen Seite des Abgas-Skandals. Vor allem in den ersten Tagen haben einige Medien vom CO2-Ausstoß gesprochen, das ist nicht richtig. In den USA gibt es strenge Grenzwerte für NO2, die ausgestoßenen Stickoxyde. Während diese bei Benzinmotoren dank Dreiwege-Katalysatoren relativ leicht in den Griff zu bekommen sind, ist der Aufwand beim Dieselmotor um einiges höher, wie Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer von der TU Wien erklärt: "Die Alternativsysteme - konkret die Entstickungslösungen - mittels Speicherkat oder SCR-System sind komplexer und haben aufgrund notwendiger aufwendigerer Sensorik und Regelung längere Zeit für die Entwicklung gebraucht." Zeit, die sich einige Leute im VW-Konzern offenbar nicht nehmen wollten. Angst, dass die betroffenen Fahrzeuge steuerlich anders behandelt werden oder es gar Nachzahlungen gibt, muss man keine haben, da es eben nicht um CO2 sondern um NO2 gehe, so Dr. Roland Grabner von der Abteilung Verbrauchssteuern und Umweltabgaben im Finanzministerium.

Software-Updates reichen nicht bei allen Modellen

Mittlerweile steht fest, dass weltweit aller Voraussicht nach elf Millionen (rund 364.000 inÖsterreich) Fahrzeuge der Marken Volkswagen, Audi, Seat und Skoda betroffen sind. In diesen Pkw-und Nutzfahrzeugmodellen kommt der TDI-Motor mit dem internen Kürzel "EA 189" in unterschiedlichen Ausbaustufen zum Einsatz. Um diese Triebwerke so zu modifizieren, dass sie den Abgasnormen entsprechen,sind mehr oder weniger tiefgreifende Eingriffe nötig. Während einige mit einem Software-Update auskommen, könnte es bei anderen nötig sein, ganze Bauteile wie Katalysatoren oder Injektoren zu tauschen. Die Halter der betroffenen Fahrzeuge werden informiert, auf den Websites der jeweiligen Marken lässt sich anhand der Fahrgestellnummer auch eine Online-Abfrage durchführen. Volkswagen wird jedenfalls nicht müde zu betonen, dass man für alle Kosten aufkommen werde.

Kein Restwert-Einbruch

Bis es soweit ist, dauert es aber noch etwas, wie Matthias Müller in einem Interview mit der FAZ verrät: "Sorgfalt geht vor Geschwindigkeit. Wenn alles läuft wie geplant, können wir im Jänner den Rückruf starten. Bis Ende 2016 sollten dann alle Autos in Ordnung sein." Dass aktuell übergebene Neufahrzeuge nicht den Abgasbestimmungen entsprechen könnten, ist übrigens ausgeschlossen. Auf Nachfrage bei Porsche Austria teilte uns Pressesprecher Richard Mieling mit, dass alle neu ausgelieferten Fahrzeuge den gesetzlichen Bedingungen entsprechen würden. Und man legt Wert auf die Tatsache, dass zu keiner Zeit Gefahr für Fahrer beziehungsweise Insassen bestanden hat. Die Sorge, dass die Restwerte bei bestimmten Dieselfahrzeugen des VW-Konzerns einbrechen könnten, hat sich bis dato auch nicht bestätigt. Laut einer aktuellen Eurotax-Analyse konnten keine signifikanten Veränderungen festgestellt werden.

Gestärkt aus der Krise

"Uns ist ein schwerwiegender Fehler unterlaufen. Dafür müssen wir jetzt geradestehen", so Müller. Bis das Image wieder jene hohen Werte erreicht, die Volkswagen vor der Abgasmanipulation hatte, wird es wohl noch länger dauern. Der Konzern solle jedenfalls, so Müller in der FAZ, gestärkt aus der Krise gehen und in zwei bis drei Jahren wieder glänzen.

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