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Vom Opel-Verkauf bis zurÖsterreich-Fertigung

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FLOTTE&Wirtschaft hat auf dem Genfer Autosalon mit den Top-Executives gesprochen, die Opel-Übernahme durch den PSA-Konzern war dabei ebenso ein Thema wie die Fahrzeugfertigung in Österreich und die fortschreitende Hybridisierung der Autos.

Groupe PSA: Chance zur Opel-Übernahme genutzt

"Wir haben die Synergien derÜbernahme klar erkannt", sagt Maxime Picat, Europavorstand der Groupe PSA. Für ihn sind die nachfolgenden Schritte, mit denen Opel als eine der künftig drei Volumenmarken integriert werden soll, vorgezeichnet. Während laufende Verträge - Teileverträge ebenso wie Kooperationen im Nutzfahrzeugbereich oder die Lieferung von Fahrzeugen wie zum Beispiel an Holden - weiterlaufen, wird die Zusammenarbeit im Produktionsbereich, im Einkauf als auch in der Zulieferung vertieft. So werden die Autos der Marke Opel künftig mit PSA-Technologie gebaut sein und Fabriken wie in Wien-Aspern "eines TagesPSA-Motoren und PSA-Getriebe fertigen."

Magna auf Höhenflug

Wer inÖsterreich den neuen 5er-BMW bestellt, bekommt mit höchster Wahrscheinlichkeit ein Auto Made in Austria: "Wir produzieren durch die Bank, also die Limousine und den Touring", sagt Günther Apfalter, Chef von Magna Steyr in Graz. Die Fertigung wird mit dem Stammwerk in Dingolfing (Bayern) geteilt:"Die Programmplanung ist ein Jahr vorausschauend, das betrifft die gesamte Logistik. Die Zulieferer, die das BMW-Werk in Dingolfing beliefern, beliefern auch Graz -wie zum Beispiel das Motorenwerk in Steyr." Ab Anfang 2018 rollt in Graz auch der I-Pace von den Bändern, das erste Elektroauto von Jaguar. Wenn dann etwas später ein zweites Jaguar-Modell in Graz gefertigt wird, steigt die Fertigung von 85.000 Stück im Vorjahr auf rund 200.000 Einheiten. Nicht dementieren will Apfalter, dass in Graz auch die nächste Generation des BMW Z4 und des (technisch eng verwandten) Toyota Supra gebaut wird: "In der Planung haben wir Kapazitäten vorgesehen."

Mehr Kapazitäten für neuen Mazda CX-5

Überlange Wartezeiten wie bei der Einführung der ersten Generation des CX-5 werde es beim neuen Modell nicht mehr geben, verspricht Martijn ten Brink, stellvertretender Chef von Mazda Europe. "Wir hatten damals richtige Kopfschmerzen, weil die Produktion nur auf 180.000 Autos pro Jahr ausgelegt war. Doch jetzt haben wir eine Kapazität von 400.000 Stück." Die CX-Palette, die derzeit aus CX-3 und CX-5 besteht, könnte durchaus erweitert werden, sagt der Manager: "Es gibt nach oben und unten Möglichkeiten, wobei der in China verkaufte CX-4 und der CX-9 aus den USA eher nicht für Europa geeignet sind." Konkrete Planungen dazu gebe es derzeit aber nicht, schränkt er ein.

Jaguar Land Rover: 50 Prozent der Modelle mit E-Antrieb

Laut Bob Grace, Direktor von Jaguar Land Rover Europa, wird Magna in Graz der exklusive Produktionsstandort des ersten Jaguar-Elektro-Autos, dem i-Pace, sein. Geplant ist die Markteinführung in Europa Mitte 2018. Grace: "Die Markteinführung wird gestaffelt ablaufen, wobei wir die Märkte bevorzugen werden, die E-Autos aus steuerlicher Sicht besserstellen." Grace setzt insgesamt große Hoffnungen in das erste Elektroauto der Marke, da man mit dem Auto ein "attraktives Gesamtpaket" anbieten könne und "sich langfristig jeder Hersteller mit batteriebetriebenen Fahrzeugen beschäftigen" müsse. So geht Grace davon aus, dass 2025 bereits rund ein Viertel aller in Europa verkauften Pkw über einen E-Antrieb verfügen werden, wobei Jaguar Land Rover bis zu diesem Zeitpunkt "50 Prozent aller Modelle mit E-Antrieb" anbieten möchte. Mag. Peter Modelhart, Geschäftsführer Jaguar Land Rover Austria GmbH, zeigt sich im Hinblick auf das Flottengeschäft zuversichtlich: "2017 konzentrieren wir uns auf den Ausbau unseres Fleet-&-Business-Center-Netzes bei unseren Handelspartnern. Mit Land Rover richten wir uns an spezielle Berufsgruppen, die diese Fahrzeuge einfach brauchen. Mit Jaguar XE und XF dagegen wenden wir uns klar an Flotten - teils klassenbeste TCO-Kosten und drei Jahre Gratisservice schaffen Sicherheit."

Großes Wachstumspotenzial bei Mercedes in Österreich

Mit einem Marktanteil von vier Prozent liegt Mercedes- Benz hierzulande aktuell hinter den Premium-Mitbewerbern Audi und BMW. Eine Sache, die Marc Boderke, Geschäftsführer Mercedes-Benz Österreich, ordentlich wurmt: "Unser Ziel ist klar, wir wollen schnellstmöglich die Nummer 1 werden und haben dafür bereits im Vorjahr einige Maßnahmen gesetzt, die jetzt zu greifen beginnen." So wurde etwa die Preispositionierung einzelner Modelle von der deutschen Preisliste entkoppelt, auch die Promotions sind nun allgemeiner gehalten und erlauben dem Kunden mehr Individualität bei der Fahrzeugwahl. "Wir haben das Flottengeschäft genau analysiert und auch hier einigen Aufholbedarf geortet, nun kommen auch mehr Key-Account- Manager zum Einsatz", so Boderke. Die Bemühungen scheinen zu fruchten, in den ersten Monaten konnte man sich über starke Steigerungen freuen, im Februar war man bereits die Nummer 1 im Premiumsegment. "Früher war Mercedes ein klassisches Geschäftsführerauto, mit unserer aktuellen Produktpalette sind wir jetzt für User-Chooser in allen Segmenten interessant. Und wir haben aktuell 137 Fahrzeuge, die mit einem CO2-Ausstoß von maximal 127 Gramm in die niedrigere Sachbezugsregelung fallen", zeigt Boderke das Potenzial auf. Auch bei den alternativ angetriebenen Fahrzeugen hat Mercedes einige heiße Eisen im Feuer, bis Ende desJahres hat man zehn Plug-in-Hybrid-Modelle im Portfolio. "Mercedes hat in den letzten zehn Jahren einen großen Imagewandel hinter sich gebracht, unsere Fahrzeuge überzeugen nun nicht nur durch die Technologie, sondern auch durch ihr sexy Styling, was sich in einer veränderten Markenwahrnehmung niederschlägt", so der MBÖ- Geschäftsführer nicht ohne Stolz.

Der erste Skoda Plug-in wird der Superb

"Verbrenner brauchen wir die nächsten Jahre noch, Fakt ist, dass das Thema Elektro immer kundennäher wird, weil die Reichweiten größer und damit alltagstauglich werden", die Infrastruktur sei im Entstehen. Zusätzlich zu den Verbrennern, die wahrscheinlich noch Jahrzehnte im Bestand, aber auch im Verkauf sein werden, komme der Elektroantrieb. "Das Thema Diesel ist oftmals politisch angetrieben - je nach Besteuerung und Spritpreisen", sagt Werner Eichhorn, Vertriebs- und Marketingvorstand von Skoda Auto. Man sehe eine geringe Veränderung hin zum Benziner. Ob die aber nachhaltig sei? 2019 werde Skoda, so Eichhorn, als ersten Plug-in den Superb bringen.

Seat mit "Fast Lane" sehr zufrieden

Österreich ist seit einigen Wochen "Testmarkt" für das Projekt "Fast Lane" - also die Auslieferung eines neu konfigurierten Leon binnen zwei Wochen nach der Bestellung: Immerhin ist der kompakte Spanier ein Modell, das auch für Flottenkunden sehr interessant ist. "Wir sind sehr zufrieden", sagt Dr. Andreas Tostmann, Produktionsvorstand von Seat: "Als nächstes Modell wollen wir diese Fertigung auf den Ibiza ausdehnen, dann werden wir weitersehen." Fix ist, dass Mitte 2017 auch Deutschland in den Genuss dieser schnellen Auslieferung kommt, dann folgt Spanien. Große Synergien erwartet sich Tostmann auch von der neuen Plattform MQB A0, die beim neuen Ibiza erstmals in der Palette des VW-Konzerns genützt wird. Die Seat-Modellpalette wird noch heuer durch den Arona, ein kleines SUV auf Basis des Ibiza, ergänzt.

Volvo: Hybride sind der erste Schritt

"Wir beginnen nicht mit einem weißen Blatt Papier. Wir verkaufen eine halbe Million Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor". Da gelte es, die Transformation zur Elektrifizierung zu gestalten, sagt Volvo-Car-Vorstandsvorsitzender Håkan Samuelsson. Der erste Schritt und die Brücke zur Elektrifizierung seien daher "Twin-Engine-"Hybridmodelle, bei denen man nicht auf Schnellladung angewiesen sei. Reine Elektroautos sollen bei Volvo dann 2019 folgen, wobei man einen modularen Ansatz verfolge. Wer ein SUV wolle, werde das bekommen, rein elektrisch oder mit Hybridmotorisierung -abhängig von den Lademöglichkeiten. Ab 2020 werde die Elektrifizierung eine immer interessantere Option, die weitere Verringerung der CO2-Werte lasse kaum mehr Spielraum. Diesel könne da nicht mehr helfen, die CO2-Werte zu verringern. Volvo Car befasse sich auch mit dem Thema Wasserstoff, aber man müsse auch irgendwann eine klare Strategie haben, könnenicht stets irgendeine Alternative, die am Horizont auftauche, als Vision betrachten. Batterieelektrisches Fahren sei eine sehr realistische Variante, für die sich Volvo ab 2020 entschieden habe. Dann müsse man weiterverfolgen, wie die Entwicklung bei Wasserstoff weitergehe.

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