46 Aussteller, 16 Top-Referenten und 630 Besucher: Die 4. FLEET
Convention versammelte am 14. Juni wieder die gesamte heimische
Fuhrparkbranche in der Wiener Hofburg. In den historischen Räumen
wurde auch heuer ein Blick in die Zukunft des Fuhrparkmanagements
geworfen, heiß diskutiert und nachhaltig über Trends, Fahrzeuge und
Dienstleistungen informiert.
Das Fachevent, das vom Team von FLOTTE&Wirtschaft bereits zum 4.
Mal organisiert wurde, rückte auch heuer wieder aktuelle und
zukünftige Herausforderungen des Fuhrparkmanagements in den Fokus und
bot in der einzigartigen Atmosphäre der Wiener Hofburg abermals eine
perfekte Möglichkeit, sich in der Branche zu vernetzen und über
Entwicklungen, Services, Fahrzeuge und Dienstleistungenzu
informieren. Neben spannenden Marktplatzvorträgen (siehe Seite 21)
kamen zahlreiche Top-Referenten auf der Hauptbühne zu Wort.
Dieselanteil in Flotten sinkt, SUV werden beliebter
So registrierte etwa Mag. Roland Strilka, Chef-Analyst der Eurotax,
massive Veränderungen bei den Motorisierungen im Flotten-Segment:
Laut seinen Daten lag der Anteil der Dieselfahrzeuge in diesem
Bereich heuer nur noch bei 59,2 Prozent, während es im Vorjahr noch
72,1 Prozent waren. Hingegen gab es bei den Benzinern ein Wachstum
von 22,6 auf 34,8 Prozent. Ein Teil dieser Veränderungen ist auf das
stetige Wachsen des SUV-Anteils bei Flotten zurückzuführen, da hier
immer mehr Kunden auf Benzinmotoren zurückgreifen, so Strilka.
Grundsätzlich sieht der Experte aber gute Zeiten für den
Flottenbereich, da das Wirtschaftswachstum weiterhin hoch sei (siehe
Seite 12).
Anschließend gewährte Jürgen Freitag, Fuhrparkleiter Siemens AG&"Global Fleet Manager", einen Blick in das Flottenmanagement des
Konzerns, der weltweit 377.000 Mitarbeiter beschäftigt und einen
50.000 Fahrzeuge starken Fuhrpark betreibt. Freitag ging dabei vor
allem auf die zahlreichen monetären, kulturellen und digitalen
Herausforderungen dieses globalen Managementprozesses ein und
erklärte die dafür geschaffene "Matrix-Struktur", die eine
langfristige und umfassendeKostenoptimierung erst möglich macht
(siehe Seite 14).
WLTP, TÜV, EUFMA&CO
Über die Auswirkungen des neuen Abgasmesszyklus WLTP auf
Flottenbetreiber und Firmenwagenfahrer berichtete Andreas Kral,
Country Manager Jato Dynamics Austria. Sein zentrales Fazit: "Nach
den aktuellen Vergleichen ist bei allen Fahrzeugen, bei denen schon
nach dem neuen Zyklus gemessen wurde, eineErhöhung der
CO2-Emissionen zu verzeichnen." Da beim WLTP-Testverfahren die
Sonderausstattung berücksichtigt werden müsse, sei der CO2-Wert und
damit die NoVA bei jedem Fahrzeug künftig unterschiedlich hoch
beziehungsweise niedrig (siehe Seite 16).
Im Rahmen eines "Stammtischgesprächs" diskutierten anschließend Ing.
Mag. Christian Rötzer, Geschäftsführer TÜV Austria Automotive, und
sein Mitarbeiter Ing. Marcus Fehringer, Projekt-und
Innovationsmanagement Infrastruktur&Transport, bei einem weißen
Spritzer über die Firmenflotte der Zukunft, die Vorteile von Elektro-
und Erdgasautos und die Auswirkungen von höheren CO2-Werten auf
Steuer und Sachbezug (siehe Seite 17).
Henning Heise, Axel Schäfer und Ralf Käser, die Vorstände der
Österreichischen, Deutschen und Schweizer Fuhrparkverbände, gaben am
Ende des Vormittags darüber hinaus Einblick in die Motive der
Gründung des europäischen Fuhrparkverbands EUFMA und freuten sich
über die bisher "unfassbar gute Resonanz" aus anderen Ländern (siehe
Seite 20).
Heiß diskutiert
Keynote-Speaker Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer spannte in seinem
Vortrag auf der 4. FLEET Convention den Bogen von der "heilen Welt",
die sich bisher aus den Zutaten "Diesel +Modellvielfalt
+Full-Service-Leasing" zusammengesetzt hat, zum Status quo, der vom
Nichterreichen der versprochenen Abgaswerte, der Luftverschmutzung in
den Innenstädten rund um den Globus und "radikalen Innovationen" im
Bereich der Elektro-und Roboterautos sowie der "Sharing Economy"
geprägt ist (siehe Seite 18). Im Anschluss an seinen Vortrag fand
noch eine Podiumsdiskussion zum Thema "Die Antriebe der Zukunft"
statt, an der neben Dudenhöffer auch Dipl. Ing. Heimo Aichmaier
(Austrian Mobile Power), Prof. Dipl.-Ing. Dr. h. c. Jürgen Stockmar
(TU Wien) sowie Dipl.-Ing. Peter Jurik (Referent CNG Fachverband Gas&Wärme) teilnahmen (siehe Seite 19).