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Studie: Fuhrpark der Zukunft – Teil 2

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Alternative Antriebe, Carsharing, CO2-Reduktion und vieles mehr treiben so manchem Fuhrparkleiter die Schweißperlen auf die Stirn. Die täglichen Aufgaben werden immer komplexer und verlangen einiges an Fachwissen.

Nicht zuletzt aufgrund des Vorsteuerabzugs sowie der Befreiung von Steuer und Sachbezug wurden reine Elektrofahrzeuge für Unternehmen besonders attraktiv. In der Praxis zeigen sich aber einige Hemmnisse, warum es schlussendlich doch wieder ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor wird. Interessanterweise gehen die Meinungen von Fuhrparkverantwortlichen und Dienstautofahrern nicht allzu weit auseinander. Größtes Problem ist nach wie vor die zu geringe Reichweite, gefolgt vom Fakt, dass am Wohnort keine Ladestation vorhanden sei. Das zu geringe Fahrzeugangebot sehen die Fuhrparkleiter kritischer, beim Thema Ladeinfrastruktur am Firmenstandort ist es wiederum umgekehrt. Überraschend hoch ist mit 46 Prozent der Anteil jener Dienstwagennutzer, die bereits einmal ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug gefahren sind, 88 Prozent davon finden das Fahrverhalten gleichwertig oder sogar besser als bei konventionellen Fahrzeugen. Wenn es dann konkret an den Umstieg geht, wird die Luft schon dünner. 44 Prozent können sich weder Elektro- noch Hybrid-Fahrzeug vorstellen, zehn Prozent schließen E-Autos dezidiert aus. Immerhin 46 Prozent können sich den Umstieg vorstellen. Gefragt nach der Kompromissbereitschaft beim Umstieg auf ein E-Auto schließen 53 Prozent eine wie auch immer geartete Verschlechterung aus, ein Drittel könnte sich das vorstellen, weil der Sachbezug wegfällt, und 14 Prozent, wenn bei Bedarf der Zugriff auf ein anderes Poolfahrzeug gegeben ist.

 

Steigender Administrationsaufwand

Wie bereits eingangs erwähnt, steigt mit dem Angebot ebenfalls der Administrationsaufwand. Das bringen auch die befragten Fuhrparkleiter ins Spiel, 61 Prozent von ihnen gehen davon aus, dass der Aufwand aufgrund der verschiedenen Antriebsarten steigt. Die Hälfte sieht die Lade-Infrastruktur sowie das Ausweisen von Energiebilanzen als höheren Aufwand, ebenfalls im vorderen Feld zu finden sind weitere Mobilitätslösungen, Carsharing und das Finden neuer Lösungen. „Der Administrationsaufwand in modernen Fuhrparks wird steigen. Hier gilt es, professionell zu arbeiten und sich ständig weiterzubilden“, so Bernhard Stadler, Fuhrparkleiter der TÜV Austria Group. Was die Professionalität des Fuhrparkmanagens betrifft, so hängt diese maßgeblich von dessen Größe ab. Während in kleineren Unternehmen zumeist eine Person diese Agenden neben der eigentlichen Tätigkeit über hat, verfügen größere Firmen über eigene, hauptberufliche Fuhrparkmanager. Durchschnittlich verwaltet eine Person 100 Fahrzeuge, das Maximum lag bei 400 Fahrzeugen. Daraus lässt sich laut der Studie ein großes Effizienzpotenzial festmachen beziehungsweise stellt sich die Frage, ob durch die steigende Komplexität nicht überhaupt eine Auslagerung der Verwaltung an externe Spezialisten sinnvoll wäre. Dadurch könnten nicht nur Skaleneffekte in der Administration, sondern auch in der Fahrzeugbeschaffung sowie beim Abschluss von Versicherungs-, Leasing- und Werkstättenverträgen erzielt werden.

 

Unterschiedliche Wahrnehmung

Spannend ist auch die Auswertung des Weiterbildungs- und Informationsbedarfs aus der Sicht der Fuhrparkmanager und Dienstwagennutzer. Letztere sehen für sich selbst einen deutlich geringeren Bedarf, als dies die Fuhrparkleiter tun. Bei der Car-Policy sieht ein Drittel der Fuhrparkverantwortlichen Handlungsbedarf, die Firmenautofahrer halten sich mit nur zwölf Prozent für gut informiert. Besonders eklatant ist das Ergebnis beim Fahrverhalten. Fast drei Viertel der Fuhrparkmanager sehen den Bedarf an Fortbildung, umgekehrt aber nur acht Prozent bei den Fahrern selbst. Überhaupt sehen 38 Prozent der Lenker gar keinen Fortbildungsbedarf, umgekehrt sind es nur elf Prozent. Bei den Fort- und Weiterbildungen setzen 100 Prozent auf die steuerlichen Rahmenbedingungen, gefolgt von Car-Policy, Fahrverhalten und E-Fahrzeugen, wirklich angekommen scheinen die Informationen aber nur bedingt. Lediglich 64 Prozent wurden laut eigener Aussage über die CO2-Grenze zur Errechnung des Sachbezugs und gar nur 34 Prozent über den Entfall des selbigen bei E-Autos informiert. Auf Seiten der Fuhrparkverantwortlichen sehen 50 Prozent Schulungsbedarf beim Einsatz alternativer Mobilitätskonzepte und Förderungen für Fahrzeug und Infrastruktur, stark nachgefragt sind auch die Planung, Auswahl und Errichtung von Infrastruktur sowie die Auswahl von Fahrzeugen, die durch E-Autos ersetzt werden könnten. Wie man sieht, ist der Handlungsbedarf rund ums E-Auto in allen Belangen groß. Wirtschaftlich, so der TÜV Austria Automotive, haben sich diese Fahrzeuge vom Lifestyle- oder Image-Symbol zur ernsthaften und nachhaltigen Alternative entwickelt. In jedem Fall gilt es, die Total Cost of Ownership – kurz TCO – genau unter die Lupe zu nehmen, in denen nicht nur der Kaufpreis, sondern auch Energie- und Wartungskosten und weitere Parameter berücksichtigt werden. Was die generelle Effizienz betrifft, so ist eine Steigerung bei der Fuhrparkverwaltung aber in vielen Bereichen – von der Finanzierung über die Fahrzeugrückgabe bis hin zu Schadensmanagement und alternativen Mobilitätsformen – möglich. Letztere werden immer vielfältiger (Carsharing, E-Bike-Verleih, Shuttle-Services) und ermöglichen, die Auslastung des Fuhrparks signifikant zu erhöhen und dadurch wieder einiges an Kosten einzusparen.

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