Test: VW ID.7 Tourer
Auch wenn der Passat gerade neu auf den Markt gebracht wurde, der ID.7 Tourer ist so etwas wie der legitime Nachfolger. ...
Die Automobilbranche steht nach Jahrzehnten stabiler Strukturen und Entwicklungen vor einem tiefgreifenden, disruptiven Wandel. Altgediente Antriebe stehen zur Diskussion, neue Antriebstechnologien etablieren sich.
Damit der wichtige Beitrag der Automotivbranche zum Wirtschaftswachstum weiterhin bestehen bleibt, gilt es, proaktiv den Wandel mitzugestalten und entsprechende Fachkompetenz und Bildungsangebote aufzubauen. Einer Studie des Klima- und Energiefonds zufolge hat die Branche der Elektromobilität das Potenzial, in Österreich bis 2030 über 30.000 Jobs und über drei Milliarden Euro an Wertschöpfung zu generieren. Damit dieses Potenzial auch tatsächlich hierzulande realisiert werden kann, müssen zwei entscheidende Faktoren beachtet und verfolgt werden: Einerseits ist natürlich Voraussetzung, dass die Elektromobilität in Österreich eine maßgebliche Marktdurchdringung erreicht und von Kunden als zukunftsweisende Alternative wahrgenommen wird. Andererseits benötigt es zur Realisierung dieser oben genannten Potenziale auch den Aufbau und die Sicherung der entsprechenden Technologiekompetenz in Österreich. Beides sind Faktoren, die mit Bildung zu tun haben: Bewusstseinsbildung bei Kunden und Wirtschaftstreibenden sowie attraktive Bildungsangebote für alle Bildungsniveaus.
Bewusstseinsbildung
Um die Marktdurchdringung der Elektromobilität weiter zu unterstützen, benötigt es in der jetzigen Phase insbesondere Bewusstseinsbildung auf Basis objektiver und valider Informationen. Nach wie vor haben viele potenzielle Elektromobilitätsnutzer Vorurteile und verfügen über so genanntes "Halbwissen". Daher ist es heute von großer Bedeutung, dass die Branche der Elektromobilität sich darauf konzentriert, Kunden und Wirtschaftstreibenden einfach verständliche und verlässliche Daten zur Verfügung zu stellen. Aber wir alle wissen, dass wir nicht nur rational entscheiden. Auch in der Elektromobilität ist es sinnvoll und notwendig, verstärkt positive Emotionen zu vermitteln und dabei die so genannten Kaufmotive anzusprechen (beispielsweise Neugierde, Prestige, gutes Gewissen und Convenience), um diese neue Form der Mobilität noch attraktiver zu machen. So etwa zeigte der Ergebnisbericht im Rahmen des Projektes Future Fleet, dass es drei Kategorien Menschen gibt, wenn es um ihre Haltung gegenüber Elektromobilität geht: Begeisterte, Kritische und Ablehner. Diese Untersuchung zeigte, dass besonders Personen mit kritischer und ablehnender Haltung nicht ausschließlich mit objektiven Zahlen und Fakten überzeugt werden können, sondern in einem ersten Schritt auf der Gefühlsebene begeistert werden müssen, um eine sachliche, auf Informationen basierende Diskussion zu ermöglichen.
Weiterbildungen gegen Fachkräftemangel
Um die Wertschöpfung der Elektromobilität auch in Österreich zu halten, ist es dringend nötig, dass wir das Wissen auch hier im Land auf- und ausbauen. Zahlreiche Fachkräfte wird es in den kommenden Jahren in dieser Branche benötigen. Dafür sollten bestehende Bildungsmöglichkeiten adaptiert, parallel aber auch neue Bildungsangebote kreiert werden. Fort- und Weiterbildungen, die schnelle Effekte erzielen, wird es für die Sicherung der Technologiekompetenz genauso brauchen wie weitere Universitäts- und Fachhochschullehrgänge.
Österreichs erstes umfassendes Weiterbildungsangebot im Bereich Elektromobilität, E-Mob-Train (E-Mobilitäts-Training), ist ein Beispiel für eine solche Bildungsinitiative. Ziel ist die Weiterbildung und Vernetzung von Personen, welche sich beruflich mit Elektromobilität beschäftigen (möchten). Absolventen erhalten ein Zertifikat der Donau-Universität Krems und haben die Möglichkeit, sich als klimAktiv Kompetenzpartner auszeichnen zu lassen. Der nächste Lehrgang startet im November 2019, alle Informationen dazu auf www.emobtrain.at.
Philip Pascal Kalomiris
Geschäftsführer von Kalomiris Consulting; hat bisher mehr als 150 Unternehmen und Gemeinden beim Einstieg in die Elektromobilität und bei der Modernisierung ihrer Mobilitätssysteme begleitet. Zudem steht er regelmäßig bei Veranstaltungen als Diskutant und Vortragender auf der Bühne und unterrichtet an der FH Campus Wien und der Donau-Universität Krems.
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