Schon gefahren: VW Tayron
Ist der neue Tayron einfach nur ein verlängerter Tiguan oder doch ein eigenständiges Modell? Eine erste Ausfahrt verrät ...
BYD hat mit mehr als 3.800 verkauften Autos im Vorjahr in Österreich aufhorchen lassen. Der brandneue Sealion 7 soll für weiteres Wachstum sorgen, wir werden dem SUV ein Jahr lang auf den Zahn fühlen.
Im Jahr 2023 war BYD – übrigens die Abkürzung für Build Your Dreams – hierzulande noch großteils unbekannt. Die Mannschaft unter der Führung des ehemaligen Ford-Austria-Generaldirektors Danijel Dzihic hat der Marke unter dem Denzel-Dach 2024 mehr als einen Achtungserfolg beschert. Und so sind vor allem die Modelle Seal, Seal U und Dolphin keine Ausnahme mehr auf unseren Straßen. Han und Tang, die beiden Oberklasse-Stromer, sind naturgemäß keine Volumenmodelle. Genau das aber soll der neue Sealion 7 werden, vor allem Firmen- und Flottenkunden hat die chinesische Marke damit im Visier. Und auch auf Tesla-Kunden zielt man ab, wenden sich dort doch Kunden aufgrund der politischen Ansichten von Eigentümer Elon Musk ebenso ab wie aufgrund der Tatsache, dass die Modelle langsam in die Jahre kommen.
Hochwertiger Innenraum
Bei BYD ist der Wind indes frisch, mit dem Seal hat man sich gegen das Tesla Model 3 positioniert, der Sealion 7 wildert nun im Revier des Model Y. In Sachen Design ist die Mission bei beiden Modellen gelungen, der Seelöwe ist vorn wie hinten fesch, jedenfalls aus unserer subjektiven Sichtweise. Aber auch der Innenraum kann sich sehen lassen, die Materialien sind allesamt hochwertig, sehen gut aus und sind zudem tadellos verarbeitet. In der Mitte thront ein 15,6 Zoll großer Touchscreen, der sich auf Knopfdruck auch ins Hochformat drehen lässt. Wer mit dem bordeigenen Navi fährt, hat bei der Kartenansicht leichte Vorteile, wer hingegen auf Apple CarPlay oder Android Auto setzt, kann den Screen nur im Breitformat nutzen.
In Sachen Menüführung hat BYD mit einem OTA-Update (Over The Air) bereits etwas aufgeräumt und erlaubt eine individuelle Konfiguration der unteren Leiste, wirklich intuitiv ist die Bedienung aber nach wie vor nicht. Immerhin: Die wichtigsten Funktionen lassen sich in Form von Shortcuts speichern, die dann direkt bedient werden können. Die Ergonomie ist generell gut gelungen, schließlich verfügt das Fahrzeug nicht nur über ein zusätzliches Display hinter dem Lenkrad, sondern auch über ein Head-up-Display, hier kann sich Tesla gleich zwei Scheiben abschneiden.
Jede Menge Platz
Die Mittelkonsole beherbergt eine kabellose Ladestation für ein Smartphone und zwei Getränkehalter, die wirklich clever gemacht sind. So lassen sich etwa 0,5-Liter-Flaschen weit nach unten drücken, womit sie bei der Bedienung des Wählhebels nicht stören. Auf Knopfdruck kommen sie dann sanft aus der Versenkung. Dahinter ist ein wirklich großes Ablagefach, das gleichzeitig als Armauflage dient. Die Platzverhältnisse sind nicht nur vorn, sondern auch im Fond ordentlich, bei Kopf- und Beinfreiheit lässt es sich auch für größere Personen auf längeren Strecken gut aushalten. Der Kofferraum fasst 520 bis 1.789 Liter und verfügt unter dem Laderaumboden über ein weiteres ordentliches Fach. Einzig die Laderaumabdeckung ist etwas fummelig, das haben andere besser gelöst. In Sachen Stauraum wartet der Sealion 7 auch mit einem Frunk auf, der weitere 58 Liter schluckt und die perfekte Heimat für das Ladeequipment ist.
Kritik muss sich indes die Heizung gefallen lassen. Wer gewohnt ist, diese auf 23 Grad zu stellen, der wird im Winter nicht froh werden. Erst ab 29 Grad stellt sich wohlige Wärme ein, warum auch immer. Auch beim Vorheizen sollte man in der App besser „Hi“ wählen. Apropos App, diese funktioniert wunderbar, neben der Klimatisierung lässt sich dort auch Lenkrad- und für jeden Sitz individuell die Sitzheizung starten, ein echter Segen bei Minusgraden.
Rund 300 km Autobahnreichweite
Wir waren in den ersten Wochen bereits eifrig unterwegs, der Tacho unseres Sealion 7 zeigt bereits knapp 6.000 Kilometer. Den (See-)Löwenanteil davon haben wir bei einem Trip nach Köln – mit einem Abstecher ins kleine, aber feine Automuseum Central Garage in Bad Homburg, wo auch die Bilder entstanden sind – absolviert und bei dem auch gleich die Langstreckentauglichkeit unter Beweis gestellt wurde. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und Tempo 130 auf der Autobahn hat sich der Verbrauch um die 29 kWh eingependelt, kein Rekord, aber in Anbetracht der der Fahrzeuggröße, des Gewichts von rund 2,5 Tonnen und des Allradantriebs aber O. K.
Umgelegt auf den 91,5 kWh großen Akku bedeutet das etwas über 300 Kilometer Reichweite, die Strecke Wien-Salzburg lässt sich somit ohne Laden absolvieren. Die Ladeleistung von theoretisch 230 kW konnten wir bis dato zwar nicht annähernd erreichen, am Schnelllader waren etwas über 30 Minuten von zehn auf 80 Prozent aber dennoch in Ordnung. Wir gehen davon aus, dass bei höheren Außentemperaturen da noch mehr möglich sein wird. Zum Abschluss des Dauertest-Auftaktes noch ein Blick auf den Preis. 39.983 Euro netto sind für den Sealion 7 Comfort mit Hinterradantrieb fällig, unser „Design AWD“ startet vollausgestattet bei 43.733 Euro netto.
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