Kia EV3 – schon gefahren: Kein Jausengegner
Mit dem EV3 bringt Kia den kleinen Bruder des Flaggschiffs EV9. Die Optik ist speziell, Platzangebot, Reichweite und Bed...
Startschuss für das gemeinsame Jahr mit dem vollelektrischen Toyota und der Beginn der Suche nach den Antworten auf die Frage, ob nicht nur der bz4X fit für den Redaktionsalltag ist, sondern auch die Redaktion für den BEV-Alltag.
Der Punkt mit batterieelektrischen Fahrzeugen, die uns in der Redaktion im Alltag begleiten, ist ja der, dass diese Fahrzeuge uns meist nach zwei Wochen wieder verlassen, länger dauert ein Testeinsatz normalerweise nicht. Das reicht, um wichtige Eckdaten herauszufahren, aber wie es sich wirklich verhält, mit solch einem Vehikel tagein, tagaus zusammenzuleben, bleibt im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke. Insofern ist dieser Dauertest gleich aus zwei Gesichtspunkten heraus eine besonders interessante Erfahrung, denn erstens hat sich bislang kaum ein BEV für einen Zeitraum von zwölf Monaten zu uns verirrt und zweitens haben wir es beim bz4X mit dem ersten von Toyota entwickelten vollelektrischen Fahrzeug zu tun. Es geht also gleich im doppelten Sinne um die Frage, wie nicht nur wir, sondern auch der Wagen sich in den vier Jahreszeiten schlagen wird.
Reichweiten-Triple
Grundsätzlich, der bz4X: Wir haben es hier mit einem 4,7 Meter langen SUV zu tun, das auf zwei Reihen vier Erwachsenen genügend Platz bietet, wenn man von der Fond-Kopffreiheit einmal absieht. Denn im Vergleich zum gleich großen RAV-4 baut der bz deutlich flacher. Auch der Innenraum zeigt sich betont anders mit dem weit oben angeschlagenen Display, ähnlich wie bei diversen Peugeots, das alles Wichtige anzeigt, aber in vielen Positionen immer leicht vom Lenkrad den Blick blockiert. Aber Toyota verspricht da Abhilfe, wenn das Glasdach mit Solarzellen optional bestückt werden kann für ein wenig mehr Reichweite. Ab dann soll es auch statt des runden Volants eine Art Knight-Rider-Lenkbügel geben. Aber, Stichwort Reichweite: Ausgerüstet mit einem Akku mit 71,4 nutzbaren kWh kommt der Toyota je nach Ausführung bis zu 513 Kilometer weit nach WLTP. Dieser Wert gilt nur für die Basisversion mit dem 204 PS starken Motor und 18-Zoll-Rädern. Wenn man – so wie in unserem Fall – sich für den Executive entscheidet, bekommt man für 3.100 Euro Aufpreis nicht nur Matrix-Licht, JBL-Sound und Sitzbelüftung vorn dazu, sondern auch 20-Zoll-Schlappen, die die Reichweite schon auf 446 Kilometer herunterfahren. Wer 45.142 Euro netto ausgibt und gleich zur Allradvariante mit zwei Motoren (einer vorn, einer hinten) greift, beschleunigt nicht nur etwas schneller auf 100 km/h, man muss sich auch mit 415 Kilometern zufrieden geben, was aber immer noch dem Klassenstandard entspricht.
Gewöhnungssache
Erste Testkilometer bei frühfrühlingshaften Temperaturen um die zehn Grad zeigen jedenfalls, dass man im alltäglichen Mix mit rund 16,3 kWh Verbrauch auskommt, was realen und mehr als soliden 430 Kilometern entspricht. Hier hat Toyota jedenfalls gehörig an der Technik nachgefeilt, denn die ersten Exemplare des bz4X, die Ende 2022 nach Österreich kamen, waren nicht nur in Sachen Reichweite so souverän unterwegs. Auch beherrschten sie AC einphasig nur 6,6 kW, was das Nachladen zur Geduldsprobe werden ließ. Unserer schaufelt verlässlich mit üblichen elf kW die Ampereschweinchen in sich hinein und wer einen Schnelllader bemüht, kann mit 150 kW die Batterie in rund 30 Minuten wieder vollfüllen. Was zudem gefällt, ist, wie sich der 4X fahren lässt: Ruhig und straff die Straßenlage, dennoch nicht unbequem, schwebt es sich gut gedämmt durch den Verkehr. Fein auch die exakte Lenkung, die manch sanftem Gemüt aber ein wenig zu streng vorkommen kann.
Fachfrei
Ähnlich divers sind auch die Notizen im Fahrtenbuch ausgefallen: Viele fanden die Sitze überaus bequem und langstreckentauglich, andere dafür die Bedienung gewöhnungsbedürftig. Unzählige Knöpfe am Lenkrad müssen erst einmal behirnt werden, was seine Zeit in Anspruch nimmt. Genauso wie die verwirrende Menüführung des 12,3 Zoll großen Touchscreens. Dafür sind entscheidende Elemente wie die komplette Klimabedienung auf ein eigenes Panel outgesourced, dazu gibt es Lademöglichkeiten für Smartphones sonder Zahl und ungewohnt große Ablageflächen unter und in der Mittelkonsole. Der Grund dafür ist ein wenig kurios: Der bz4X hat nämlich kein Handschuhfach, weil in manchen Ländern hier eine Infrarotheizung verbaut wird. Natürlich sind das alles nur Details. Aber da sind wir wieder einmal beim eingangs erwähnten Punkt: Was einem erst im Laufe der Zeit auffällt. Denn wie sehr solche Details wirklich nerven, zeigt sich erst im Laufe der nächsten Monate.
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