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FLOTTE WISSEN LIVE: E-NFZ & E-Mobilität in Österreich

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Wie gelingt der Umstieg auf elektrische Nutzfahrzeuge und wie entwickelt sich der Automarkt in Europa und Österreich? Zwei Trägerthemen der Frühjahrsauflage von FLOTTE WISSEN LIVE.

Jörg Janik, LeasePlan I ALD Automotive – Umstieg auf E-Mobilität

In seinem Vortrag gibt Jörg Janik, Flottenexperte bei LeasePlan, einen Überblick über alle Aspekte für einen gelungenen Umstieg des Fuhrparks auf BEV. Das nächste Firmenauto wird ein vollelektrisches – gut. Aber was bedeutet das? Und wie geht man am Besten vor? Jörg Janik ist Flottenexperte bei Leaseplan I ALD Automotive und hat sich genau darauf spezialisiert, hier Licht ins Dunkel zu bringen. „Die Frage ist zu Beginn, wann sich der Umstieg auszahlt. Und die guten Neuigkeiten sind, dass Österreich Vize-Europameister bei der EV-Readiness ist, gleich hinter Norwegen.“ Was das zu bedeuten hat? Die Bereitschaft zur neuen Mobilität ist hoch, das Ladenetz gut ausgebaut, „allerdings wird nur ein kleiner Teil öffentlich geladen, das Meiste passiert bei Ladepunkten am Firmenstandort.“

So oder so ist das nächste große Ding in der Branche das elektrische leichte Nutzfahrzeug: „7,6 Prozent aller Neuzulassungen sind Nfz, davon derzeit nur 1,5 Prozent vollelektrisch, es ist also noch viel Platz für Verbesserung, und das wird auch so eintreten.“ Generell habe Österreich ein Stammtischproblem, was die E-Mobilität betrifft, was bei den Nutzis nicht viel anders ist: „Da geht es natürlich um die Reichweite, dann aber auch um die Nutzlast, die Modellauswahl und aber auch um die Kosten. Das sind die größten Knackpunkte.“ Bei der Reichweite holen die Nutzis immer mehr auf, meint Janik, aber auch bei der Nutzlast: „Das war lange Zeit ein Riesenthema, weil es immer ein Balanceakt zwischen Reichweite und Nutzlast ist aufgrund des hohen Gewichts des Akkus. Aber der Gesetzgeber hat die höchst zulässige Nutzlast von 3,5 Tonnen auf 4.250 Kilogramm erhöht, damit E-Nfz den Verbrennern um nichts nachstehen.“

Punkt 3 ist auch immer mehr im grünen Bereich, von fast jedem Hersteller im Segment gibt es bereits eine E-Variante, sodass für jeden etwas dabei ist. Und, meint Janik aus eigener Erfahrung, nehme man E-Transporter anders wahr als einen Diesel: „Es ist also die Frage, ob diese Fahrzeuge nicht auch einen Marketing-Effekt erzielen können für die eigene Firma. Entsprechend gebranded in Kombination mit der E-Mobilität ergibt das ein schönes Gesamtpaket.“

Bei den Kosten braucht es eines genaueren Blickes, denn die reinen Anschaffungskosten spiegeln nicht das wichtige Gesamtbild wider. „Nehmen wir den Ford Transit. Beim Kaufpreis ist der Diesel knapp 10.000 Euro günstiger als der Elektro. Der eigentliche Unterschied macht sich erst in der TCO-Analyse bemerkbar“, fügt Janik hinzu. „Wir haben in der Betrachtung über eine Laufzeit von 48 Monaten und unter Einbeziehung von 9.600 Euro E-Mobilitätsförderung schon eine ziemliche Ausgeglichenheit. Im Bereich der Dienstleistungen merkt man dann schon, dass der Stromer deutlich günstiger ist. Ebenso natürlich bei der Versicherung.“ Alles in allem ergibt sich bei den Total cost of ownership also ein Vorteil für den E-Transit von annähernd 10 Prozent.

Wichtig ist natürlich jetzt, wie der Umstieg auf Strom am elegantesten durchgeführt werden kann. Hierfür hat LeasePlan einen Fünf-Punkte-Plan parat. Janik: „Es geht los mit einer Analyse der Ist-Situation. Die Erhebung der Fahrerprofile ist ebenso nicht zu vernachlässigen, man muss ja seine Basis kennen. Erst dann kommt die TCO-Analyse, welche Modelle bei welchen Laufleistungen etc. Sinn ergeben. Anschließend designen wir die Mobility Policy – deswegen Mobility, weil es nicht nur Autos sein müssen, die für die Fortbewegung zur Verfügung stehen. Und abschließend geht es um die Implementierung. Wie setze ich alles auf, wie informiere ist die Mitarbeiter und so weiter.“ Wichtig ist für Janik resümmierend, sich die Dinge auch während des Betriebs dann regelmäßig anzusehen und die Policy entsprechend abzuändern.

Marc Odinius I Dataforce, Fakten zur E-Mobilität

Die Transformation habe zwar ein wenig an Fahrt verloren, meint Marc Odinius von Dataforce. Gerade in Österreich ist eine generelle Trendwende aber nicht abzusehen. Geht es um Zahlen und Fakten rund um europaweite Zulassungsstatistiken, führt an Dataforce kein Weg vorbei. Chef Marc Odinius lieferte in seinem Beitrag des Webinars ein Update zur Entwicklung der E-Mobilität – in Österreich und Europa, bei den Pkw genauso wie bei den leichten Nutzfahrzeugen. „Insgesamt wurden 2023 in Europa 12,8 Millionen Pkw zugelassen, das sind 13,5 Prozent mehr als im Vorjahr“, wobei Odinius weniger vom knappen Rennen an der Spitze überrascht ist, das sich VW und Toyota ausmachen. Sondern vor allem von der Tatsache, dass bei den EV das Tesla Model Y eindeutig den ersten Platz als Einzelmodell ergattert hat. „Tesla hat wie auch Dacia nicht nur Neukunden erobert, sondern auch jene, die sonst Gebrauchte gekauft hätten. Auch durch die aggressive Preispolitik.“

Generell wachsen die Flottenmärkte am stärksten, wobei dieses Segment mit knapp fünf Millionen Einheiten in Europa auch das größte ist – alleine hier gab es ein Plus von 20 Prozent. In Österreich lag man letztes Jahr bei 243.000 Stück, was einem Zuwachs von 10,5 Prozent entspricht. Hier findet sich in den Charts nach dem Skoda Octavia auf Platz zwei schon das Model Y, „auch wenn man immer sagt, die E-Mobilität sei nichts für die Masse.“ Interessant in dem Zusammenhang: Bei uns ist der Flottenmarkt der größte auf dem Kontinent. Mit 124.000 Einheiten entspricht er knapp der Hälfte aller Neuzulassungen, das ist ein Zuwachs von satten 13 Prozent.

Ein wenig anders verhält es sich im Markt der leichten Nutzfahrzeuge: „Der hat sich schneller erholt von den ganzen Krisen als der Pkw-Markt“, resümiert Odinius, wobei die 1,88 Millionen Stück einem Plus von 16,2 Prozent entsprechen. Hier glänzt Österreich deutlich: „Mit 31.000 Lcv gab es ein Plus von 39 Prozent, das sucht seinesgleichen.“ So beeindruckend das alles auch klingt, Odinius muss dennoch relativieren, wenn man die Letztjahreszahlen im Kontext zum Vorkrisenniveau setzt: „2019 war ein Rekordniveau vor den Krisen. Und im Verhältnis dazu lag man europaweit um 18,8 Prozent dahinter, in Österreich gar um 26,6 Prozent.“

Geht es um den derzeit etwas abflauenden EV-Markt, kann Odinius wertvolle Einsichten liefern: „Viele vermuten, dass der Hype etwas abgeebt hat. Aber in Europa lag der BEV-Markt erstmals bei mehr als zwei Millionen Stück. In Österreich ist er nicht so kontinuierlich wie in Europa, aber auch hier hat der Anteil mit einem Plus von 50.000 Einheiten zugelegt.“ Bleibt die Frage, warum die Wachstumsraten derzeit nicht mehr so hoch sind? Odinius: „Zum einen, weil die Hersteller die CO2-Grenzwerte unter Kontrolle haben, aber auch, weil die BEV-Preise zu hoch sind. Dazu gibt es weniger staatliche Subventionen. Die Lager füllen sich also, es gibt wieder mehr Tageszulassungen. Dazu kommt der Druck, dass immer mehr neue Modelle mit neuer Technologie nachrücken.“ So oder so aber scheint sich der Markt zu normalisieren. Die anstehende Europawahl könne aber auch auf den EV-Markt Auswirkungen haben und zu einer riesigen Planungsunsicherheit führen.

All das macht den Blick in die Zukunft natürlich schwierig. Trends und Richtungen können dennoch festgemacht werden: „Alleine 2025 werden 75 Prozent der Neuvorstellungen BEV und Plug-in sein, davon alleine 73 Vollelektrische“, wobei der Anteil an chinesischen Marken am Neuzulassungskuchen ein interessanter Aspekt ist. Odinius: „Noch geht es da nicht wirklich um Volumen und europäische Hersteller kommen generell auf 71 Prozent. Bei den vollelektrischen Autos liegt dieser Wert aber nur mehr bei 52,5 Prozent, der der chinesischen Marken schon bei 17,6. Da guckt man schon ein bisschen Richtung Zukunft.“ Odinius untermauert das noch mehr mit BYD, die alleine in China 2023 2,4 Millionen verkauft haben – 2021 waren es erst 720.000.

Sein Ausblick für die kommenden Jahre ist jedenfalls eindeutig: E-Wagen werden wieder mehr an Fahrt aufnehmen: „2025 wird es neue CO2-Grenzwerte geben, die eingehalten werden müssen. Dazu kommt mehr Wettbewerb, eine größere Auswahl und höhere Steuern für Diesel und Benziner. Nächstes Jahr wird also ein großer Schritt Richtung E-Mobilität stattfinden und spätestens 2028 werden sie gegenüber den Benzinern in Führung gehen.“

Die kompletten Videos und die Vorträge zum Download finden Sie demnächst auf www.flotte-wissen.at!

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