Seit 2008 lädt mAn jährlich zu einer beeindruckenden Leistungsschau.
Das Erfolgskonzept: Besucher können sich nicht nur informieren,
sondern die modelle auch selber fahren.
Einen Lkw anschauen, kaufen und gleich mitnehmen, diese Idee ist in
dem unheimlich spezialisierten Lkw-Segment noch recht jung. Rund
3.500 Gäste nutzten im Vorjahr die Gelegenheit bei den Trucknology
Days. Dieses Jahr dürften es ein paar Dutzend mehr gewesen sein, die
am 21. und 22. März in München die Chance wahrnahmen, das komplette
MAN-Angebot auf einem Fleck zu sehen, die wichtigsten Modelle selbst
zu fahren und sich bei über fünfzig Aufbauern und Zulieferern mit den
neuesten Information zu versorgen.
Frische Ideen, neue Konzepte
Und das Konzept kommt an. Schließlich gibt es Situationen, die nach
einer sehr raschen Erneuerung -beispielsweise nach Unfällen oder
technischen Schäden, die eine Reparatur unwirtschaftlich erscheinen
lassen -verlangen. Für diese Fälle hat MAN das Label "Truck to go"
kreiert. Dabei werden gängige Fahrzeuge gemeinsam mit denAufbauern
(darunter erfreulich viele österreichische Unternehmen) komplett
fertiggestellt und in weiterer Folge ins MAN-System aufgenommen. Im
Prinzip reicht dann ein Anruf des Kunden, um zu klären, ob sein
Wunschfahrzeug prompt verfügbar ist. Falls dies so ist, dauert es nur
wenige Tage, bis derKunde seinen Lkw übernehmen kann, denn die
Neufahrzeuge sind auf verschiedene MAN-Niederlassungen verteilt. Das
Label ist in Deutschland bereits ein großes Thema. Mag. Franz
Weinberger, bei MAN für Marketing und Kommunikation zuständig, sieht
jedoch auch in Österreich gute Chancen, dass dieserService künftig
angenommen wird, zumal der Hersteller alle gängigen Branchen und
sämtliche Gewichtsklassen mit diesem Angebot abdeckt.
Kleine Einschränkungen
Nicht anwendbar ist das "Truck to go"-Konzept auf
Schwerlastzugmaschinen, wie sie auf der nahegelegenen Teststrecke für
kurze Testeinsätze zur Verfügung standen. Dieses Angebot erfreute
sich großer Beliebtheit: Durchwegs ausgebucht, wollte es sich kein
Gast nehmen lassen, einen dieser schweren Lastwagen selbst zu
steuern.
Umstrittene gigaliner und intelligente Feuerwehr
Besonders groß war auch die Nachfrage der Besucher nach Probefahrten
mit den medial heftig diskutieren achtachsigenGigalinern. Kein
Wunder: Erhitzten die Über-Lkws zum Veranstaltungszeitpunkt doch auch
die Gemüter der europäischen Verkehrspolitiker.
Im Infield der MAN-Teststrecke durfte man sich hingegenüber die
neuesten Feuerwehrfahrzeuge informieren, die zum Teil schon in
Euro-6-Ausführung angeboten werden. In Österreich hat man sich diesem
Thema schlauer als in vielen anderen Ländern genähert und die
Entscheidung getroffen, dass es keinen Sinn macht, Einsatzfahrzeuge
mit dieser Technologiezwingend auszurüsten, da sie durch ihre
geringen Kilometerleistungen nur einen minimalen Anteil am
Gesamtverkehr haben.
Mit dem Truck aufs Feld
Dass ein Truck auch in der Landwirtschaft ein zweckmäßiges Fahrzeug
sein kann, verrieten die zum Teil mit Traktorprofil ausgerüsteten
Zugmaschinen, die für Großbetriebe eine Alternative darstellen
könnten. Abgerundet durch die Präsentation von klassischen
Fernverkehrsmodellen, Verteilerfahrzeugen, hochgeländetauglichen
Kommunalfahrzeugen undein paar MAN-Modellen aus dem Motorsport war
für jeden Gast etwas Interessantes dabei. Sogar an die Kleinsten
hatte MAN mit einem Spezialparcours für ferngesteuerte Trucks
gedacht. Nächstes Jahr wird es daher noch mehr Besucher zu den MAN
Trucknology Days ziehen, wodurch der Verkehrskollaps nochstärker
ausfallen wird, als dies bereits heuer der Fall war.