Nicht nur wegen des feinen LED-Lichts, das den Gegenverkehr
ausblendet, auch wegen seines verhältnismäßig dezenten Auftritts ist
der Audi A8 ein perfektes Firmenfahrzeug in der Managementebene.
Wer das Vergnügen hat, sein Dienstfahrzeug im Segment der Luxusklasse
auswählen zu dürfen, der hat es beruflich in aller Regel geschafft.
Auch wenn in anderen Klassen die Auswahl größer ist, die Qual der
Wahl hat man auch bei den großen Limousinen. Wenig überraschend
treten hier u. a. Audi, BMW und Mercedes gegeneinander an und
versuchen, sich nicht nur mit Image, sondern auch mit technischer
Finesse zu übertrumpfen. Der Audi A8 wurde vor Kurzem einem eher
dezenten Facelift unterzogen, größte Innovation sind die neuen
LED-Scheinwerfer.
Entdecke die Möglichkeiten
Rund eine Milliarde (!) Schaltmöglichkeiten bedeuten die nahezu
perfekte Lichtausbeute in jeder Verkehrssituation. Das Fernlicht kann
nahezu immer aktiviert bleiben, entgegenkommende und vorausfahrende
Autos werden aus dem Scheinwerferkegel ausgeblendet und nicht
gestört. Die rund 1.100 Euro sind in jedem Fall eine sinnvolle und
empfehlenswerte Option.
Vernünftig und wirtschaftlich ist auch das Basismodell der
A8-Baureihe. Der Dreiliter-TDI leistet mehr als ausreichende 258 PS,
der Allradantrieb quattro ist (außer beim Hybrid) bei allen Modellen
Standard. Das Sechszylinder-Aggregat ist akustisch sehr zurückhaltend
und wartet in jeder Situation mitmehr als ausreichend Power auf. Der
Sprint auf 100 km/h ist nach nur 5,9 Sekunden erledigt, wer auf das
Prestige eines Achtzylinders verzichten kann, kommt damit also locker
über die Runden. Und schont damit sogar noch das Budget der Firma,
denn mit einem Durchschnittstestverbrauch von lediglich 7,8 Litern
lässt er manch kleineres Fahrzeug alt aussehen.
Perfekt für die Langstrecke
Das Fahrgefühl ist nicht zuletzt dank serienmäßiger Luftfederung über
alle Zweifel erhaben. Im Komfort-Modus schwebt man wie auf Wolke
sieben, Bodenunebenheiten werden bestmöglich gefiltert und auch das
Geräuschniveau ist beeindruckend. 1.000 Kilometer am Stück erscheinen
eine leichte Übung und ließensich dank der großen Reichweite sogar
ohne Tankstopp absolvieren.
Rein optisch ist der Audi A8 eher dezent, von Weitem fällt es sogar
Autokennern nicht leicht, ihn von einem A6 zu unterscheiden. Je näher
man dem Flaggschiff aus Ingolstadt kommt, desto klarer fallen die
Dimensionen dann aus. Beim Manövrieren helfen nicht nur Einparkwarner
sondern -optional -auch zahlreiche Kameras, die ein Bild wie aus der
Vogelperspektive auf den Bordmonitor zaubern. Apropos optional, die
Liste der Extras unseres Testwagens erwies sich als durchaus üppig,
rund 40.000 Euro wurden hier zusätzlich investiert. Größter
Einzelposten sind die Leder-Komfortsitze für schlanke 6.100 Euro, das
Navi für 4.000 Euro oder das Assistenzpaket für 4.250 Euro.
Assistenzpaket unterstützt den Fahrer
In diesem Paket sind zahlreiche Helferlein zusammengefasst: Darunter
etwa der radargesteuerte Tempomat, der das Tempo des Vordermannes und
zugleich den gesetzlichen Abstand hält und - besonders praktisch
-auch im Stau automatisch mit dem Verkehr mitschwimmt. Die oben
erwähnte Einparkhilfe ist ebenso Bestandteil wie ein
Totwinkel-Assistent und Audi pre sense. Dieses System unterstützt bei
einer drohenden Kollision den Fahrer mit maximaler Verzögerung, um
zumindest die Folgen des Unfalls zu lindern.
Ergonomisch und qualitativ hervorragend
Der Innenraum ist nicht nur im Hinblick auf Materialwahl und
Verarbeitung beeindruckend, das Cockpit lässt auch bei der Ergonomie
kaum Wünsche offen. Die (gegen Aufpreis) mehrfach elektrisch
verstell-, beheiz-und belüftbaren Sitze beinhalten sogar eine
Massagefunktion, die sich besonders auf längeren Fahrten positiv
bemerkbar macht. Die Bedienung des Multimedia-Interfaces erfolgt
entweder überdie hervorragende Sprachwahl, den schrifterkennenden
Touchscreen oder mittels klassischem Controller. Das System
funktioniert gut, noch intuitiver ist aber jenes des Mitbewerbs aus
München.
Die Konkurrenz im Vergleich
Stichwort Mitbewerb. Wie immer haben wir das Testauto beim
Flottencheck mit den wichtigsten Konkurrenten verglichen. Vorgabe war
dieses Mal neben einem Sechszylinder-Turbodiesel auch Allradantrieb,
womit neben dem A8 nur noch 7er-BMW, S-Klasse Mercedes und der schon
etwas in die Jahre gekommene VW Phaetonübrig geblieben sind.
Wertverlust und Restwert-Prognose beinhalten dabei einigeÜberraschungen, die Wartungsund Verschleißkosten sind da schon
ausgeglichener. Mehr dazu auf der rechten Seite.
Die FLOTTEN-Check-Bilanz
Mit dem Facelift hat der Audi A8 3.0 TDI quattro noch einmal an
Feinschliff gewonnen, an der nahezu perfekten Verarbeitung und den
sehr guten Materialien hat sich nichts geändert. Beim Restwert liegt
das Audi-Flaggschiff gemeinsam mit dem Mercedes voran, der absolute
Wertverlust sichert ihm sogar die alleinige Nummer-1-Position.
Der BMW 730d xDriveüberrascht zunächst mit spürbar niedrigeren
Wartungs-und Verschleißkosten als Audi und Mercedes, muss beim
Restwert dann allerdings doch deutlich Federn lassen und sich auf dem
Niveau des VW Phaeton einreihen.
Der neue Mercedes S 350 BlueTec 4MATIC istähnlich wertstabil wie der
Audi A8, dies gilt auch für die Vorgängermodelle. Beim Basispreis
liegt er etwas über dem Kontrahent aus Ingolstadt. Service-und
Wartungskosten liegen auf dem Niveau von Audi und VW.
Dass der VW Phaeton 3.0 TDI 4MOTION dasälteste Auto im Quartett ist,
merkt man allein am deutlich höheren Spritverbrauch. Auch beim
Restwert bildet der Volkswagen das Schlusslicht, allerdings nur
hauchdünn hinter dem 7er-BMW.