2.066 Aussteller aus 45 Ländern enthüllten 322 Weltpremieren: Auch
die 65. Auflage der IAA Nutzfahrzeuge war eine Messe der Superlative,
wobei dieses Jahr vor allem die Neuheiten der Nutzfahrzeugklasse bis
3,5 Tonnen um die Wette strahlten.
Die Optik der Arbeitstiere wird stylischer, die Materialien und
Verarbeitung hochwertiger und die Fahrzeuge insgesamt sicherer.
Einige Premierenübertrumpfen beim Wohlfühlfaktor im Cockpit gar
manches Mittelklasseauto und lassen in puncto Variantenreichtum
mittlerweile jeden Pkw blass aussehen. Aber sehen Sie selbst, dass
waren die Highlights der Hannover Messe.
Hyundai H350
Hyundai drängt auf einen neuen Markt: Mit dem für und in Europa
gebauten Hyundai H350 zeigten die Koreaner erstmals ein
Serienfahrzeug für die 3,5-Tonnen-Klasse. Beim Erstkontakt konnte vor
allem die moderne Optik und das gefällige Cockpitdesign überzeugen.
Dank der flexiblen Plattform lässt sich der H350 als Bus, Kasten und
Pritschenwagen aufbauen. Wobei er als klassischer Transporter ein
Ladevolumen von 12,9 Kubikmeter oder bis zu 5 Europaletten aufweist.
Die Sache hat aber einen Haken, denn derzeit ist noch nicht
entschieden, ob der Hyundai H350 auch in Österreich zu haben sein
wird. Geht aberalles glatt, könnte der H350 bereits Mitte nächsten
Jahres zu den heimischen Händlern rollen.
Mercedes Vito
Vor allemÖsterreich verlangt Traktion: Wohl deshalb feierte der
Mercedes-Benz Vito seine Premiere als Allrad-Modell. Dieses ist im
Kastenwagen aber vorerst nur mit der Topmotorisierung und der
Siebengang-Automatik erhältlich. Das 4x4-Angebot soll jedoch schon
Mitte nächsten Jahres mit schwächeren Motorisierungen ergänzt werden.
Näheres über den Vito erfahren sie auf Seite 39 -wir sind ihn nämlich
schon gefahren.
Citroën
Erst vor wenigen Wochen wurde der neue Citroën Jumper auf dem
österreichischen Markt eingeführt. Im Rahmen der IAA präsentierten
die Franzosen weitere Varianten wie zum Beispiel den
Doppelkabinen-Kastenwagen (bis zu sechs Personen) mit genügend Platz
für Material. Außerhalb des Kastenwagens präsentierte Citroën den
Jumper Kombi fürMannschafts-und Personentransporte mit Platz für
neun Personen. Weiters gab es ein gut sortiertes Angebot über
verschiedene Auf-und Ausbaustufen, vom Dreiseitenkipper mit
Allradantrieb bis hin zu individualisierten branchenspezifischen
Umbauten.
Opel Vivaro Combi
Quasi die Zwitter-Version von Kombi und Transporter brachte Opel nach
Hannover: Der Vivaro Kombi bietet acht Mitfahrern Platz und punktet
gleichzeitig mit einem großen Kofferraum. Das prädestiniert ihn als
Montage-oder Baustellenfahrzeug für größere Mitarbeiter-Teams. Der
Vivaro überzeugt weiters mit praktischen Detail-Lösungen. So lassen
sich etwa die serienmäßige zweite und dritte Rücksitzbank mühelos
ausbauen, um das Ladevolumen stark zu erweitern. Motorseitig dreht
sich alles um die neuen (Doppel-)Turbodiesel mit einem
Leistungsspektrum von 90 bis 140 PS, die einen modernen Kompromiss
bezüglich Verbrauch, Performance und Laufruhe bieten.
Fiat Doblo Cargo
Auf dem Messestand der Italiener drehte sich alles um die Enthüllung
des neuen Fiat Doblo Cargo, der die Modelloffensive der
Professional-Baureihen einläutet. Das optisch modernisierte und
technisch weiterentwickelte Lastentier buhlt ab Anfang 2015 um
Kunden. Die optimierte Diesel-Motorengeneration, die ein
Leistungsspektrum von 75 bis 135 PS abdeckt und biszu 40 Prozent
mehr Drehmoment verfügt, soll bis zu 0,6 Liter pro 100 Kilometer
weniger verbrauchen. Auch Fiat klotzt beim Variantenreichtum: Vom
Doblo Cargo gibt"s über 200 Chassis-Varianten und mehr als 1.000
Spezialversionen.
Nissan e-NV200 VIP Concept
Mehr Luxus auf den hinteren Plätzen: Die Designer und Ingenieure von
Nissan nahmen den "Zero Emission"-Slogan wörtlich und tüftelten an
einer exklusiven Van-Version auf Basis des e-NV200 Evalia. Das
VIP-Shuttle bietet Luxus satt. Im Innenraum finden sich nämlich nur
hochwertige Materialien wie weißes Leder mit blauen Ziernähten. Die
Bedienoberflächen glänzen in Klavierlack. Gegenüber der
"Standardversion" verfügt die Studie über zwei Sitze im vorderen und
zwei "Club Class"-Sitze im hinteren Bereich, um den anspruchsvollen
Passagieren die Fahrt so angenehm wie möglich zu gestalten.
Ford Transit-Familie
"Wer braucht was?", fragte Ford und zeigte deshalb die ganze
Bandbreite an Individuallösungen, die der Autobauer für die neue
Transit- Familie in petto hat. Vom "kleinen" Transit Courier mit
einer Nutzlast von 660 Kilogramm bis zum großen Transit mit langem
Radstand mit einer Nutzlast von über 1,1 Tonnen waren die Lösungen
für verschiedenste Berufsgruppen ausgestellt. Und die sind wahrlich
mannigfaltig: So lassen sich allein vom Transit mehr als 450
Varianten konfigurieren. Vorausgesetzt, man spielt sich mit allen
verfügbaren Radständen, Motorisierungen und Aufbauten. Neu im
Programm: Allradantrieb. Der voll elektrisch geregelte 4x4-Antrieb
leitet je nach Bedarf und biszu 100 Prozent der Kraft an die
Vorder-oder Hinterräder.
Volkswagen Tristar
Die IAA Nutzfahrzeuge ist quasi die "Hausmesse" von VW, findet sie
doch vor den Toren des VW-Werks in Hannover statt. Passend zum
30-jährigen Jubiläum des Allradantriebs "Synchro" zeigte Volkswagen
deshalb die Allrad-Studie "Tristar". Das Wichtige dran? Der Tristar
gibt einen ersten Ausblick auf den neuen T6, der vermutlich Anfang
März am Genfer Automobilsalon offiziell vorgestellt werden wird. Und
der dürfte laut informiertenKreisen die klare Linienführung des
Cockpits und die neuen LED-Scheinwerfer der Studie übernehmen.