Der VW Passat ist der Klassiker unter den Firmenautos. Die 8.
Generation ist hochwertiger, besser und sparsamer, allerdings auch
teurer denn je. FLOTTE&Wirtschaft auf Testfahrt.
Sie kennen doch sicher das meistgebaute Auto im VW-Konzern oder?
Klar, der Golf, werden Sie sagen. Stimmt aber nicht. Mit 1,1
Millionen gebauten Exemplaren war der Passat im Jahr 2013 weltweit
der VW-Bestseller. Und seit der ersten Generation von 1973 wurden
insgesamt rund 22 Millionen Stück verkauft. In Europa befindet sich
das B-Segment in den letzten Jahren allerdings im Sinkflug -Minivans
und SUVs haben den klassischen Limousinen und Kombis zugesetzt.
Verarbeitungsqualität auf Oberklasse-Niveau
Damit sich dasändert und der neue Passat der Klassenprimus bleibt,
haben sich die Ingenieure ganz besonders angestrengt. So wartet der
Wolfsburger mit Features auf, die der Mitbewerb vielfach nicht bieten
kann. Das beginnt mit dem unglaublich soliden Qualitätseindruck, der
sogar einige Premiumfahrzeuge in den Schatten stellt. Dass man auch
gegen BMW 3er, Mercedes C-Klasse und den konzerneigenen Audi A4
antritt, ist keinesfalls vermessen. Die Ergonomie ist top, beim
Platzangebot hat der Passat dank eines längeren Radstandes leicht
zugelegt. Optische Überraschungen blieben indes aus. VW kontert, dass
dieOptik eben nicht modisch, sondern zeitgemäß sei. Punkt. Und wer
sich den Erfolg der Modellklassiker im VW-Programm ansieht, muss
zugeben, dass diese Strategie so verkehrt nicht sein kann.
Innovationen kosten Aufpreis
Trotz der vertrauten Optik bekommt der Kunde zahlreiche neue
Features, zumindest wenn er bereit ist, dafür auch extra in die
Tasche zu greifen. LED-Scheinwerfer, das Active-Info-Display (Bild
links), Headup-Display und Area-View - ein 360-Grad-Monitor fürs
Einparken -machen das Autofahren in jedem Fall angenehmer und
entspannter.
Bei den Assistenzsystemen ist z. B. der Trailer-Assistent
hervorzuheben, der dem Fahrer hilft, einen Anhänger rückwärts zu
rangieren, indem er ihm das Lenken abnimmt.
Und auch im Stau nimmt die 8. Passat-Generation ihrem Fahrer die
Arbeit ab. Der Stau-Assistent hält den Wagen im Stop-&-go-Verkehr
nicht nur in der Spur, das Auto hält auch automatisch den Abstand zum
Vordermann, indem es selbsttätig bremst und beschleunigt. Ebenfalls
praktisch: Beim Verlassen eines Parkplatzes im Rückwärtsgang warnt
das Auto radargesteuert vor etwaigem Querverkehr.
Auf der Straße ein Allrounder
FLOTTE&Wirtschaft hatte bereits die Möglichkeit, erste Kilometer
mit dem neuen Überdrüber-TDI abzuspulen. Und wie fährt sich der
Firmenauto-Klassiker? 240 PS, Allradantrieb und DSG-Getriebe machen
den Business-Kombi zur Spaßmaschine, die aber auch die ruhige Gangart
kann. Das adaptive Fahrwerk verwandelt den Passat auf Knopfdruckvon
einer komfortablen Limousine in einen agilen Sportler. 6,3 Sekunden
auf Tempo 100 km/h und ein Durchschnittsverbrauch von 5,4 Liter
Diesel sind eine starke Ansage. Das ist der Preis von mindestens
53.130 Euro für den Variant allerdings auch.
Der Diesel-Einstieg in Form des 120-PS-TDI schlägt in der eher kargen
Trendline-Ausstattung als Kombi mit 32.820 Euro zu Buche. Womit klar
ist, dass sich VW den Premium-Anspruch auch ordentlich entlohnen
lässt. Klar ist aber auch: Die Limousine (rund 2.000 Euro günstiger
als der Variant) und die Benziner werden hierzulande die Ausnahme
bleiben. Zum Start Ende November ist neben den genannten Aggregaten
auch ein 2.0-TDI mit 150 PS zu haben, weitere Varianten werden in den
nächsten Monaten nachgereicht.
Unterm Strich wird der neue Passat den Erwartungen absolut gerecht.
Ob sich die Kunden die zahlreichen Innovationen, die das Auto erst
richtig gut machen, auch kaufen werden, bleibt aber abzuwarten.