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Kostenfaktor Reifen

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Henning Heise ist Geschäftsführer der fleetconsulting GmbH und unabhängiger Fachmann im Flotten-und Fuhrparkbereich. Er steht vielen Firmen beratend zur Seite.

Dem Reifen kommen zwei Bedeutungen zu, zum einen spielt er eine wesentliche Rolle beim Faktor Sicherheit, zum anderen ist er auch ein Teil der Kosten. Oft kommt noch eine gewisse emotionale Bedeutung hinzu, verleihen breite und große Reifen dem Fahrzeug ein sportlicheres Aussehen.

Sicherheit hat Priorität

Die teuersten Reifen sind nicht immer automatisch die Besten für jedes Fahrzeug. Die Harmonie zwischen dem Fahrzeug und dem Reifen ist ein wesentlicher Punkt, wenn es um die Sicherheit, aber auch um die Laufleistung (Kilometer) geht. Bei Reifen ist es wie mit Schuhen, nicht jeder Schuh passt zu jedem Fuß. Reifentests, die regelmäßig von Autofahrerklubs undFachzeitschriften durchgeführt werden, geben Aufschluss, welcher Reifen für welches Fahrzeug (Marke, Modell, Motorisierung) in Summe der verschiedenen Aspekte wie Bremsverhalten, Griffigkeit bei nasser oder schneeglatter Fahrbahn, Kurvenfahrten und einigen anderen wichtigen Punkten der Geeignetste ist. Die Beratung im Reifenfachhandel oder auch Informationen seitens des Fahrzeughändlers respektive des Importeurs können bei der richtigen Reifenwahl entscheidend unterstützen.

Die Kosten im Blick behalten

Kostenseitig gilt obiges genauso, da der richtige Reifen auch die längst mögliche Nutzung zulässt und somit den Reifenverschleiß im optimalen Bereich hält.

Ein anderer wichtiger Aspekt ist auch der rechtzeitige Tauschzeitpunkt der Reifen. Dies wird aus Bequemlichkeit oder aus falschem Verständnis oft nicht berücksichtigt. Ein Winterreifen, der bei wärmeren Temperaturen weitergefahren wird, nutzt sich deutlich schneller ab und verursacht somit höhere Kosten. Ein zu später Wechsel von Sommer-auf Winterreifen kann nicht nur indirekte Kosten - nicht nur in Form von Unfällen -mit sich bringen, sondern führt auch oft zu unnötig langen Wartezeiten beim Reifentausch, was sich in verlorener Arbeitszeit niederschlägt.

Die Abnützung des Reifens wird natürlich auch von der Fahrweise entscheidend mitgeprägt. Der "Kavalierstart" an der Ampel, das "Radieren" am Bordstein oder eine unnötige forsche Fahrweise lassen die Lebensdauer eines Reifens überproportional sinken und führen folglich zu höheren unnötigen Aufwendungen.

Ein Vergleich zwischen den Fahrzeugen/Fahrern kann die Abweichungen aufzeigen und durch Setzung der geeigneten Maßnahmen wieder in passende Bahnen gebracht werden.

Was bedeuten die Kürzel am Reifen?

Die Reifendimensionen werden in Zahlen und Abkürzungen angeführt, die oft unverständlich sind. Hier ein Beispiel zur Erklärung: Wofür steht 195/65R 16 91 H eigentlich? Es besagt, dass dieser Reifen 195 mm breit ist, 65 Prozent der Breite hoch ist. Dieser Radialreifen passt auf eine Felge der Größe 16 Zoll. Die Tragfähigkeit liegt bei 618 kg (91) - sehr wichtig bei der Verwendung an einem Van -, die zugelassene Höchstgeschwindigkeit beträgt 210 km/h (H).

Schmäler kann auch besser sein

Breite oder große Reifen verleihen dem Fahrzeug einen sportlichen Touch und werden deshalb gern genommen. Abgesehen von den optischen Aspekten sollten einige andere auch berücksichtigt werden, nämlich die Sicherheit, die Kosten und die Verfügbarkeit. Die Änderung der Dimension von 195 auf 205 bedeutet, dass sich die Kontaktfläche zur Straße um einen Zentimeter ändert. Es hat sich in diversen Test gezeigt, dass gerade bei schneebedeckter Fahrbahn dieser eine Zentimeter über Beherrschbarkeit des Fahrzeugs oder nicht entscheiden kann. Im Winter können schmälere Reifen somit von Vorteil sein.

Breite Reifen treiben die Kosten in die Höhe

Auch kostenseitig spielt der Reifen eine nicht unwesentliche Rolle. Ob die Dimension 205/55/16 oder 205/55/17 gewählt wird, erhöht bei ganzjähriger Nutzung die monatlichen Reifenkosten um circa 40 Euro und somit die Gesamtkosten des Fahrzeugs um circa fünf Prozent. Bei einer Nutzung der 17-Zoll-Reifen nur im Sommer und 16 Zoll im Winter, betragen die Mehrkosten immer noch 17 Euro.

Auch sollte auf die Verfügbarkeit von Reifen geachtet werden. 18-Zoll-Reifen oder größer verleihen dem Fahrzeug ein schickes Aussehen. Einen solchen im Winter zu bekommen, kann schwierig werden und das Fahrzeuge einige Tagen aus dem Verkehr ziehen, was wiederum die Kosten für die Ersatzmobilität erhöht.

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