Was Genf und Frankfurt für die Automobilbranche ist, ist Mailand für
die Möbelhersteller. Auf dem "Salone del Mobile" sind jedoch längst
nicht nur mehr die neuesten Sessel, Lampen und Sofas zu entdecken,
sondern auch immer mehr Fahrzeughersteller engagieren sich mit
eigenen Projekten auf der internationalen Design-Messe. Eine
Übersicht, was BMW, Lexus und Co 2015 gezeigt haben.
Kunst trifft Design
Die Skulptur "Unstoppable Spirit" von Gerry McGovern, Land Rover"s
Design Direktor, und Nino Mustica, einem renommierten italienischen
Künstler, soll das Spannungsfeld zwischen Automobildesign und Kunst
beschreiben. Das sieben Meter große Stück wurde auf der Piazza Gae
Aulenti ausgestellt.
Nicht kleckern, sondern klotzen
Ford brachte gleich eine ganze Kollektion an Gegenständen nach
Mailand, die alle vom Supersportler GT inspiriert sind. Ins Auge
stachen u. a. eine besonders schnörkellose E-Gitarre, die in einem
ähnlichen Blauton wie der GT gehalten ist, sowie das Modell eines
futuristischen, agilen Segelboots und ein verglaster Wuzzler.
Die Kunst der Bewegung
Hyundai enthüllte anlässlich der Eröffnung des "Salone" eine
Installation mit dem Titel "Helio Curve", die von dem Künstler Reuben
Margolin gestaltet wurde. Die Skulptur ist der jüngste Beitrag zur
"Sculpture in Motion"-Partnerschaft, bei der die Koreaner mit
zahlreichen Künstlern zusammenarbeiten, und soll die "Kunst der
Bewegung" symbolisieren.
Vom Auto zur Kupferschüssel
Auch Mazda zeigte, wie das aktuell erfolgreiche "Kodo"-Design der
Autos auf andere Gegenstände ausgeweitet werden kann. So brachten die
Japaner, passend zur Möbelmesse, ein Sofa mit nach Mailand. Weiters
gab es auch ein Mazda-Rennrand (ohne Übersetzung!) und eine
Kupfer-Skulptur des berühmten Gyokusendo-Studios zu sehen.
Audi denkt quer
Auf drei Ebenen präsentierte Audi im "City Lab" zahlreiche Design-
Schmankerl und technische Innovationen. Das Ziel: Begegnungen und
Debatten darüber zu ermöglichen, wie die Automobilwelt für neue
Design- Zugänge geöffnet werden kann. Neben dem Sportwagen R8 standen
u. a. Vorträge mit den Inhalten "Vom Designzum digitalen Denken"
oder dem vernetzten Fahrzeug im Vordergrund.
eine wolke aus Metall
Jaguar stellte im Casa dell"Opera Nazionale Balilla eine Wort-Wolke
in den Mittelpunkt, die sämtliche Eigenschaften des neuen XE-Modells
verdeutlichen sollte. Das Besondere: Der Londoner Künstler Tom Dixon
verwendete für die Word-Cloud Aluminium aus der laufenden Produktion
des neuen XE.
Ruhe, Platz und Zeit
BMW tat sich mit dem argentinischen Designer Alfredo Häberli
zusammen, der sich sechs Monate Gedanken machte, wie zukünftige
Mobilität in der Gegenwart erfahrbar werden kann. Daraus entstand
eine Installation, die die künftigen Luxusgüter - Ruhe, Platz und
Zeit -widerspiegeln sollte.
Die Zukunft der Mobilität
Mini rückte die Zukunft der Mobilität in den Fokus ihres Mailänder
Engagements. In Kooperation mit dem Künstler und Designer Jaime Hayon
präsentierte sie die Urban Perspectives, eine schillernde
Zukunfts-Vision mit dem Mini-Citysurfer, einer Art Tretroller, auf
die urbane Fortbewegung.
Alle sinne ansprechen
Sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken: Die Sinne waren das
Thema des diesjährigen Lexus Design Award, wobei die zwölf besten
Einreichungen das Zentrum des Auftritts der Japaner in Mailand
bildeten. Mit dem Award fördert Lexus seit einigen Jahren talentierte
Nachwuchs-Designer.