Dank vieler, cleverer Detaillösungen, einer guten Praxisreichweite
sowie der 7-Jahres-Garantie - die auch auf die Batterien gilt - kann
der Kia Soul EV im Test voll punkten.
Irgendwie ordnet sich der Soul nicht so richtig in den automobilen
Mainstream ein, ist er doch weder Minivan noch SUV, noch klassischer
Kompaktwagen. Da passt der Elektroantrieb eigentlich gut ins
extravagante, aber keineswegs peinliche Bild. Das Interieur wirkt
freundlich und sympathisch, die Bedienung gibt keinerlei Rätsel auf.
Besonders gut gelungen ist das große Touchscreendisplay, das nicht
nur das serienmäßige Navi, sondern auch eine Vielzahl an
Zusatzinformationen beinhaltet. So lässt sich dort etwa der exakte
aktuelle Stromverbrauch der Klimaanlage oder sonstiger elektrischer
Verbraucher ablesen, was sich auf der Suche nach der maximalen
Reichweite als äußerst praktisch erweist. An Auflösung und Handhabung
könnte sich mancher Premium-Hersteller eine Scheibe abschneiden.
Zwei Varianten und eine Menge Ausstattung
Den Kia Soul EV gibt es in zwei Varianten. Als "AC" für 31.990 Euro
verfügt er bereits über serienmäßige Features wie das erwähnte Navi,
Lenkrad-und Sitzheizung, Klimaautomatik, Smart-Key und einiges mehr.
Der "AC/DC" für 34.390 Euro bietet noch ein paar Komfort- Goodies,
unterscheidet sich aber technisch deutlich.
So ist hier der CHAdeMO-Schnellladeanschluss verbaut, der -eine
entsprechende Ladestation vorausgesetzt -die Batterien in 30 Minuten
zu 80 Prozent laden kann. Zudem sorgt eine Wärmepumpe für eine
effektivere Kühlung und Heizung des Soul, was wiederum die Reichweite
verlängert. Empfehlenswert auch das 1.500 Euro teure Technik-&Komfortpaket mit belüfteten Ledersitzen, Sitzheizung hinten sowie
Parksensoren. Bis auf den minimal höheren Fahrzeugboden gibt es
übrigens auch keine Platzeinbußen im Koreaner. Der Kofferraum mit 281
Litern ist zwar nicht riesig, dank umklappbarer Rücksitzlehnen lässt
er sich aber auf immerhin 891 Liter erweitern. Positiv: Für die
Ladekabel gibt es im Kofferraumboden ein eigenes Fach.
Die Performance stimmt
Überzeugen kann der Kia Soul EV auch im Fahrbetrieb. Lautlos und
kraftvoll -der Eco-Modus reicht völlig - setzt er sich in Bewegung
und schafft spielend Autobahn-Speed. Die 212 Kilometer Reichweite aus
dem Prospekt sind freilich Theorie, im sorglosen Alltags-Mischbetrieb
waren in unserem Fall rund150 Kilometer möglich, wer es darauf
anlegt, kommt den 200 Kilometern nahe. Eine Wallbox zum Laden sei
aber unbedingt empfohlen, an der Haushaltssteckdose kann eine
Vollaufladung sonst schon einmal bis zu 15 Stunden dauern. Nicht
zuletzt dank der 7-Jahres- Garantie (auch auf die Batterien) ist derKia Soul EV aktuell eines der interessantesten Elektroautos auf dem
Markt. Je nach Einsatzgebiet und Förderung durchaus auch für den
Fuhrpark interessant.
Kia Soul EV
Elektromotor Permanent Magnet AC Synchron
Batterie Li-Ionen Polymer, 360V/75 Ah
Leistung | Drehmoment 111 PS (81,4 kW) bei 2.730–8.000/min | 225 Nm
0-100 km/h | Vmax 11,2 s | 145 km/h
Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Vorderrad
Reichweite | Ladedauer 212 km | 25 min bis 15 h, abhängig von
Ladestation
Kofferraum | Zuladung 281–891 l | 470 kg
Basispreis | NoVA ab 31.990€ (inkl.) | 0 %
Das gefällt uns: große Praxisreichweite, 7 Jahre Garantie,
Serienausstattung
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