Dass Google an selbstfahrenden Autos arbeitet, ist hinlänglich
bekannt. Neu ist jedoch die Tatsache, dass der Internetkonzern seit
2011 mit "Google Auto LLC" still und heimlich eine Tochterfirma
betreibt, die offensichtlich eigene Autos bauen will.
Schon seit einigen Jahren kooperiert der Internetkonzern mit
etablierten Autobauern im Bereich der selbstfahrenden Autos. Neben
dieser offenen Zusammenarbeit soll sich Google jedoch auch still und
heimlich selbst als Autohersteller aufstellen. Dies berichtete
zumindest der "Guardian". Die britische Tageszeitung beruft sich
dabei auf vorliegende Dokumente, die beweisen sollen, dass der
Technologiekonzern bereits seit dem Jahr 2011 unter dem Namen "Google
Auto LLC" als Pkw-Hersteller lizensiert ist. Und in dieser
Tochterfirma soll die gesamte Planung, Produktion und Verwaltung der
aktuellen Flotte an autonomen Autos ausgelagert worden sein.
Spezialisten wechseln zu Google
Fakt ist: Bereits im Mai 2014 holte sich Google Chris Urmson als
Manager für die Auto-Sparte ins Boot, wobei er seit Kurzem der
"Google Auto LLC" vorstehen soll. Kurz nach seiner Einstellung gab
der Konzern bekannt, 100 selbstfahrende Prototypen zu entwickeln,
wofür Google auch eine "Vehicle Identifikation Number" (VIN)
beantragte. Urmson behauptete jedoch noch im Jänner dieses Jahres,
dass er Gespräche mit GM, Ford, Toyota, Daimler und Volkswagen
bezüglich einer Partnerschaft führe. Zur selben Zeit betonte er
außerdem in einem Interview mit "USA Today", dass "Autos bauen ein
harter Job sei, den die Autohersteller sehr gut erledigen." Deshalb
sei in seinen Augen "eine Partnerschaft die beste Lösung".
Bis heute keine offizielle Partnerschaft
Doch bis heute ging Google mit keinem der genannten etablierten
Autohersteller eine Partnerschaft ein. Ein Schelm, wer nun um die
Ecke denkt, liegt es doch auf der Hand, dass dies daran liegen
könnte, dass Google mit "Google Auto LLC" längst seinen eigenen
Autobauer an Bord hat. Google betont zwar weiterhin, dass sie keine
Fahrzeuge zum Zweck des Verkaufs herstellen wollen. Doch in wie weit
man diesen Aussagen glauben schenken kann, ist mehr als zweifelhaft.
Grundstein gelegt
Fest steht jedenfalls: Mit der 2011 eingerichteten Tochterfirma hat
Google den Grundstein für Planung, Produktion und Verwaltung gelegt,
einen Vertrieb zu organisieren dürfte dann auch keine Herkulesaufgabe
mehr sein. Vor allem, wenn man sich die Geschichte des Konzerns
genauer ansieht: In ihrer Geschichte gingen die Amerikaner nämlich
stets den ganzen Weg -also von der Forschung bis zum Kunden. Ob
irgendwann Google-Showrooms eröffnet werden, ist also nicht mehr die
Frage, sondern wann.