Als Benziner fristet der auf einen gewöhnungsbedürftigen Namen
getaufte Nissan ein Nischendasein, wir haben einen Blick auf das
stärkste Familienmitglied des Qashqai geworfen.
Der Name von Nissans Crossover-Modell ist weder einfach zu schreiben,
noch einfach auszusprechen. Und vermutlich wissen nur die wenigsten,
woher erüberhaupt stammt. Es handelt sich dabei nicht um ein
Kunstwort, Qashqai bezeichnet einen durch die Wüste Irans ziehenden
Nomadenstamm. Was das mit dem Auto zu tun hat? Nun, man möchte die
Brücke zwischen Gelände und urbanen Gebieten schlagen, was bereits
mit der ersten Generation besser als erträumt funktioniert hat.
Mitbegründer des Crossover-Trends
Mittlerweile sind auch andere Hersteller auf diesen Zug
aufgesprungen, wenngleich es unter all den SUV- und
Crossover-Modellen immer schwieriger wird, direkte Mitbewerber
auszumachen. Zu allemÜberfluss hat Nissan mit dem X-Trail ein Modell
im Programm, das dem Qashqai wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Vor
allem von vorn könnte man die beiden für eineiige Zwillinge halten.
Erst bei genauerem Hinsehen wird klar, dass der X-Trail die
SUV-Kundschaft bedienen soll und der Qashqai den Weg des höher
gelegten Vertreters der Kompaktklasse beschreitet.
Laufruhig und durchzugsstark
Dass der Turbodiesel in diesem Segment dominiert, verwundert nicht
wirklich, es gibt den Selbstzünder mit 110 und 130 PS, letztere
Variante auch mit Allradantrieb oder Automatik, die Kombination ist
wie beim X-Trail leider nicht verfügbar. Unser Testwagen hatte den
stärksten Motor unter der Haube, den 1,6-Liter-Turbobenziner mit 163
PS. Der erfreut nicht nur mit großer Laufruhe, sondern auch gutem
Durchzug. 9,1 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h sind eine Ansage,
wenngleich man aufpassen muss, die Traktion auf der Vorderachse nicht
überzustrapazieren.
Sieg für den Turbodiesel
Die Werksangabe von 5,8 Liter Super auf 100 Kilometer schafft der
Japaner zwar nicht, die knappüber sieben Liter bleiben aber
einigermaßen im Rahmen. Die für den Sachbezug ab 2016 relevante Hürde
von 130 Gramm CO2/km schafft das Triebwerk mit 134 Gramm allerdings
knapp nicht. Unterm Strich zieht der Benziner also trotz gewisser
Vorzüge im Flottenbzw. Firmenwagen-Einsatz eindeutig den Kürzeren
gegenüber dem Selbstzünder. Da der Preis von 31.785 Euro in der
Topausstattung "Tekna" auf dem Niveau des 110-PS-dCi liegt, fällt die
Entscheidung auch nicht schwer. (STS)