Ford bringt den Mustang nun erstmals offiziell nach Europa. Ab sofort
ist er als Fastback und Cabrio mit mächtigem V8 und starkem
Vierzylinder erhältlich.
Die Liebe der Europäer zu den amerikanischen Muscle oder Pony Cars
war lang von Misstrauen bestimmt. Während die Herzen beim Anblick der
brachialen, mit mächtig Chrom-veredelten Optik schmolzen und das
Trommelfell aufgrund des blubbernden V8-Sounds zu tanzen begann, war
die Hose nach der ersten Kurve meistens waschelnass. Doch nun ist
alles anders, denn Ford bringt den Mustang nun erstmals hochoffiziell
nach Europa. Und mit dieser Tat hat die amerikanische Ikone endgültig
ihre Fahrwerkschwächen abgelegt.
Der Mustang liebt jetzt Kurven
Der Grund dafür: Die starre Hinterachse mit den Blattfedern, die
jahrzehntelang eine nicht zu hinterfragende Allgemeingültigkeit
hatte, wurde gekübelt und durch eine moderne Mehrlenkerachse ersetzt.
Der Unterschied, den diese Modernisierung macht, ist ab dem ersten
Eck zu spüren: Der neue Mustang fühlt sichhandlich an, hat eine
Freude an schnell gefahrenen Kurvenpassagen und lässt sich präzise
lenken. Und das gilt sowohl für den geschlossenen Fastback als auch
für das verwindungssteife Cabriolet. Dazu gibt es drei Fahrmodi:
"Normal","Sport+" und "Gelände" - wobei letzteres nicht den
Offroad-sondern den Race-Modus betitelt.
Auch mit Vierzylinder
In Europa sind beide Karosserievarianten als Schalt-oder
Automatikversion und mit zwei Motoren erhältlich. Neben dem
standesgemäßen fünf Liter großen und 422 PS starken V8-Motor, der bei
niedrigen Touren genüsslich vor sich hinbrabbelt und gierig bis auf
6.500 Touren dreht, ist auch ein Vierzylinder-Motor mit 2,3 Liter
Hubraum erhältlich. Und nein, dies ist kein Novum, sondern genauso
Vintage wie das Design der sechsten Generation -schließlich gab es
1979 schon einmal einen Vierender in einem Mustang. Lange Rede,
kurzer Sinn: Der kleinere Motor mit 317 PS fällt dank Turboaufladung
weder bei Beschleunigung (5,8 Sekunden auf Tempo 100) noch bei der
Elastizität weit hinter den V8 zurück. Nur fehlt ihm halt der
typische Sound, der bisher einen Großteil der Faszination ausgemacht
hat. Auf der anderen Seite treibt im NoVA-Country Österreich der
Höchstsatz von 32 Prozent den Basispreis des V8 auf 56.500 Euro, was
rund zwölf Tausender mehr ist, als der Vierzylinder kostet. Dass
dafür die Serienmitgift (Klima, Navi, Ledersitze, Rückfahrkamera
etc.) großzügig ist, tröstet zumindest etwas.