so manches Premium-SUV hat mit zurückhaltung und Understatement nur
wenig am Hut. Der VW Touareg bietet jeglichen Komfort, trägt aber
dennoch nicht zu dick auf.
Auch die zweite Generation des VW Touareg ist eine stattliche
Erscheinung, keine Frage. Und dennoch wirkt das neue Modell lang
nicht mehr so klobig und voluminös wie der Vorgänger. Mit einer Länge
von 4,80 Metern und einer Höhe von 1,70 Metern ist das SUV dennoch
alles andere als ein Zwerg. Im Gegensatz zu manch anderem Modell, wo
die äußere Größe im Innenraum verpufft zu sein scheint, wartet der
Volkswagen auch innen mit großzügigen Platzverhältnissen auf.
Platzangst brauchen weder der Fahrer noch die Passagiere haben,
Komfort und Geräuschniveau entsprechen jenem einer Luxuslimousine.
Großen Anteil daran hat die knapp 4.000 Euro teure Luftfederung, die
selbst auf schlechter Fahrbahn nur wenig Infos zum Straßenzustand an
die Passagiereweitergibt.
Feiner Motor, 3,5 Tonnen
Anhängelast Die Frage nach der adäquaten Motorisierung ist schnell
gelöst, gibt es lediglich ein V6-TDI-Triebwerk in zwei Ausbaustufen
mit 204 beziehungsweise 262 PS. Unser mit dem stärkeren Motor
ausgestattetes Testauto ließ jedenfalls keine Wünsche offen, die
Fahrleistungen sind über alle Zweifel erhaben, mit Nachdruck wird der
2,2 Tonnen schwere Touareg in 7,3 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt.
Trotz der Masse lässt sich der Allradler mit rund acht Liter Diesel
fahren. Anhängerfahrer dürfen sich besonders freuen, nimmt der VW
stolze 3,5 Tonnen an den Haken der elektrisch ein- und ausfahrbaren
Anhängerkupplung.
Luxus kostet
Ebenfalls erstaunlich, wie handlich sich der Touareg im Alltag
bewegen lässt. Beim Parken wird der Fahrer durch das formidable "Area
View"-Einparksystem unterstützt, das den Wagen quasi in der
Vogelperspektive anzeigt. Wie für einige angenehme Goodies will auch
dieses Feature mit knapp 1.400 Euro extra bezahlt werden. Und so
bleibt der Listenpreis von 72.550 Euro doch nur eine grobe
Empfehlung. Denn wer es richtig nett haben möchte, der muss sein
Börserl deutlich weiter öffnen. Komfortpaket, Nappaleder, die
erwähnte Luftfederung, Sportpaket und weitere Extras schlagen bei
unserem Testwagen mit nahezu unglaublichen 41.228 Euro zu Buche,
womit unterm Strich knapp 114.000 Euro stehen. Dafür gibt"s dann aber
auch feine Materialien und eine Top-Verarbeitung, die selbst in
dieser Klasse nicht immer selbstverständlich ist.
Das gefällt uns: die Kraft des Motors, die komfortable Luftfederung
Das vermissen wir: eine etwas humanere Aufpreispolitik
Die Alternativen: Audi Q7, BMW X5, Mercedes GLE, Jaguar F-Pace