Rund 20.000 Menschen sorgen dafür, dass rund 25 Millionen Passagiere
pro Jahr den Flughafen Wien passieren. Jede Menge Action also, die
ganz speziell am Vorfeld während der nachmittäglichen Rushhour gut zu
beobachten oder besser gesagt, zu erleben ist. ein Lokalaugenschein
der ganz besonderen Art.
Angemeldet ist hier kaum ein Fahrzeug. Zügig ist fast jedes unterwegs
und dank extrem strikter Vorgaben für jeden einzelnen Fahrer sind
Unfälle eine absolute Ausnahme. Frei von Ruhetagen bedarf es am
Flughafen Wien nicht nur gut ausgebildeter und motivierter
Mitarbeiter, sondern auch eines maßgeschneiderten Fuhrparks, um alle
Transport-, Reinigungs- und Sicherheitsaufgaben zu erfüllen. Ob dabei
die Sonne scheint oder Massen an Schnee vom Himmel rieseln, spielt
kein Rolle. Die Passagiere erwarten wie die Airlines absolute
Pünktlichkeit - unter allen Bedingungen, bei Tag und bei Nacht. So
unterschiedlich wie die Flugzeuge, die hier landen, sind auch die
eingesetzten Fahrzeuge. Kompaktklässler, Luxuslimousinen, Pickups,
Busse und echte Trucks. Kaum eine Fahrzeuggattung, die es gibt und
hier nicht präsent ist.
Wirtschaftlich und robust
Die Verantwortlichen sind daher gefordert, nur Fahrzeuge in den
Dienst zu stellen, die auch vor einer maximalen Belastung nicht
kapitulieren und dabei noch wirtschaftlich vertretbar eingesetzt
werden können. Das gilt für das kleinste Serviceauto ebenso wie für
den größten Tankwagen. Parallel dazu spielt hier auch das Thema der
umweltfreundlichen Mobilität eine große Rolle. Ein Thema, das dem
Flughafen Wien zu einer der größten Erdgasflotten des Landes
verholfen hat.
Weltpremiere
Mit Erdgas fährt auch jenes Modell, das vor wenigen Tagen im Rahmen
einer feierlichen Übergabe in den Dienst gestellt wurde. Feierlich
auch deswegen, weil es sich um den weltweit ersten Mercedes-Benz
Econic mit Erdgasantrieb in Euro-6-Ausführung handelt. Der 300 PS
starke Dreiachser ist mit einer fünfstufigen Allison-Automatik
kombiniert. Mit einer Gesamtlänge von 12 Metern bietet er ausreichend
Platz für den Aufbau einer Scherenhubbühne aus dem Hause Doll, mit
der es möglich ist, einen Kühlkoffer auf 8,2 Meter Höhe anzuheben.
Warum braucht es das? Weil die Flugzeuge nicht kleiner werden und
etwa die oberste Etage des aktuellen Airbus A380 nur so beladen
werden kann. Mitentscheidend für die Wahl des Econic als Fahrgestell
waren die guten Erfahrungen, die der Flughafen Wien bereits mit
Mercedes-Benz-Econic-Modellen bei der Entsorgungseinheit und der
Feuerwehr gemacht hat.
XXL-Pflüge und starke Frässchleudern
Ähnlich stellt sich die Situation beim Thema Unimog dar, auch wenn
hier seit vielen Jahren kein neues Modell mehr in Betrieb genommen
wurde. Um auch unter extremsten Wetterbedingungen den Schnee binnen
kurzer Zeit von den Pisten und den Stellplätzen zu räumen, reicht es
nicht aus, mit XXL-Schneepflügen auf und ab zu rasen. Irgendwo muss
der Schnee ja schließlich hin und hier treten künftig fünf neue und
jeweils 299 PS starke Unimog-Modelle auf den Plan. Ausgestattet mit
einer leistungsstarken Frässchleuder sorgen die Fahrer dafür, dass
der zusammengeschobene Schnee zügig für den Abtransport verladen
wird. Zusätzlich kommen die Unimog-Modelle während der warmen
Jahreszeit auch bei anderen Transport- und bei Reinigungsaufgaben zum
Einsatz. Hierfür wird eine leicht aufund abmontierbare
Trilety-Kehrmaschine eingesetzt.
Irische Maschinen sorgen für Sauberkeit
Die jüngste Ausschreibung des Flughafen Wien hat zusätzlich den
Bedarf an einem kompakten Allrounder unterhalb des Unimog- Programms
aufgezeigt. Im Sommer wie im Winter mit einer Kombination aus Bürste
und Pflug im direkten Umfeld der geparkten Flugzeuge unterwegs,
gelang es der in Österreich noch wenig bekannten Firma Multihog, den
Zuschlag zu bekommen. Vertrieben durch die Pappas Gruppe wurden
bereits im Vorjahr zwei Multihog- Modelle vom Flughafen Wien
angekauft. Bedingt durch die große Zufriedenheit mit den irischen
Maschinen wurden zwischenzeitig elf weitere Multihog bestellt. Sie
alle verfügen zusätzlich zur Kehr- und Räumeinrichtung an der Front
über einen 1.650 Liter fassenden Tank, der es ermöglicht, auf dem
Vorfeld mit einer Niederdruckpumpe im Winter eine Salzlösung
aufzutragen. Im Sommer dient dieser Tank dazu, mit der ebenfalls an
Bord befindlichen Hochdruckpumpe diverse Reinigungsarbeiten
auszuführen.