Die von vielen Seiten gepriesene E-Mobilität kommt nicht so recht vom
Fleck. Hohe Kosten und geringe Reichweiten gelten nach wie vor als
Hemmfaktor, statt rationaler Faktoren vertrauen viele aber lieber
ihrem Bauchgefühl. Dabei gäbe es Möglichkeiten, die sinnvolle Nutzung
noch vor dem Kauf einem Test zu unterziehen.
Das Angebot an elektrisch betriebenen Fahrzeugen steigt und steigt,
die Zulassungszahlen bewegen sich bis dato allerdings weiter auf
niedrigem Niveau. So richtig trauen der E-Mobilität offenbar nach wie
vor nur wenige über den Weg. Unsicherheitsfaktoren bremsen selbst
Optimisten, einige Unternehmen haben Elektroautos oftmals nur
deshalb, um sich ein grünes Mäntelchen umzuhängen, sollte die Presse
vor der Tür stehen. Es ist zugegeben schwer, eine rationale
Entscheidung zutreffen, gerade als Fuhrparkmanager, der dann
mitunter etwaige Folgen tragen muss. Nicht zuletzt mit der Befreiung
des Sachbezugs könnte nun aber doch Bewegung in das Thema kommen.
Wenn es um das eigene Geld geht, können sich plötzlich kategorische
Ablehner mit einem Elektroauto anfreunden.
Individuelle Antworten auf brennende Fragen
Doch wer kann denn wirklich sagen, ob so ein Elektroauto im täglichen
Einsatz überhaupt brauchbar ist? Kann mein Außendienstmitarbeiter das
Fahrzeug so laden, dass er nicht mit leerem Akku liegenbleibt? Und
wie sieht es mit den Kosten aus? Fragen über Fragen, auf die es
künftig auch wirklich relevante Antworten gibt. Und zwar nicht
pauschal, sondern höchst individuell. "Energie Ingenieure" nennt sich
ein Startup-Unternehmen, das Firmen und Fuhrparks in Sachen
Elektromobilität berät, wie Lorenz Köll, einer der beiden
Geschäftsführer, erklärt: "Wir alle kennen die Problematiken, denen
Firmen beim Thema E-Mobilität ausgesetzt sind. Unser Zielist es, mit
einer Fahrprofilanalyse jene Fragen zu beantworten, die bisher offen
geblieben sind."
Erfassung sämtlicher Fahrten von mehreren Wochen
Wie das geht? Nun, zunächst werden die derzeitigen Firmenautos mit
einem Tracker ausgerüstet, der über einen zuvor definierten Zeitraum
(in der Regel vier Wochen) die Fahrten und auch die Standzeiten mit
Zustimmung des Mitarbeiters aufnimmt. Dabei werden nicht nur die
Fahrtstrecken, sondern auch die Topografie sowie der persönliche
Fahrstil erfasst. Alles Faktoren, die zum Beispiel die Reichweite
eines Elektroautos maßgeblich beeinflussen. Sind genügend Daten
gesammelt, geht es an die Auswertung. "Unser Programm "electricfleet"
fügt die einzelnen, aus dem Tracker ausgelesenen Parameter zusammen
und berechnetdann unter Zuhilfenahme vorhandener Ladeinfrastruktur,
ob und wie der Einsatz von Elektroautos machbar und sinnvoll ist.
Unsere Kunden bekommen somit eine fundierte und sichere
Entscheidungsgrundlage für den Umstieg auf Elektromobilität", so
Köll.
Ausführliche Analyse
Die Analyse gibt nicht nur Aufschluss darüber, ob E-Autos für
einzelne Mitarbeiter sinnvoll nutzbar sind, sondern zeigt - dank
Aufzeichnung von Standzeit und -ort - auch Möglichkeiten zum
innerbetrieblichen Carsharing auf. Berücksichtigt werden auch die
nötige firmeneigene Ladeinfrastruktur sowie die damit verbundenen
Errichtungskosten. "In mehr als der Hälfte der Fälle ist der Einsatz
eines Elektroautos möglich, wir weisen dann auch aus, welches Modell
Sinn macht."
FlOTTE-Praxistest
FLOTTE&Wirtschaft und der A&W Verlag werden "electricfleet" einem
mehrwöchigen Praxistest unterziehen und die Autos von zehn
Mitarbeitern mit dem Tracker ausrüsten. Das Ergebnis präsentieren wir
Ihnen dann in der kommenden Ausgabe, wir sind bereits sehr gespannt!