Rund 500 Besucher lockte das 10. aboutFLEET-Event Anfang November in
die Umweltarena Spreitenbach bei Zürich. Wie immer bildeten
informative Fachvorträge und eine Fahrzeug-Dienstleister-Ausstellung
den gelungenen Rahmen für das größte Schweizer Flottenevent.
Der Mobilitätswandel wird auch in der Schweiz heiß diskutiert.
Insofern war es wenig verwunderlich, dass diese Entwicklung auch auf
dem 10. aboutFLEET-Event in Zürich viel Raum einnahm. So kritisierte
etwa der Mobilitätsexperte und ehemalige SBB-Chef Benedikt Weibel
neben der "unrealistischen Vorstellung von einer Verkehrsidylle" vor
allem die derzeitig geringe Auslastung (27 Prozent) des öffentlichen
Schienenverkehrs und der Straßenkapazitäten. Während im Zugverkehr
Rabatte außerhalb der Stoßzeiten für bessere Auslastung sorgen
könnten, sollten laut Weibel auf der Straße bei Bedarf die
Pannenstreifen als Fahrspuren freigegeben und die Geschwindigkeiten
vereinheitlicht werden. Das sei insofern wichtig, wie Andreas
Burgener, Direktor auto-schweiz, sagt, weil, das Auto "auch in
Zukunft wegen seiner Punktgenauigkeit" im Bereich der gewerblichen
Nutzung und vor allem im ländlichen Raum "die erste Wahl bleiben
wird".
Bessere Kontrolleüber den Fuhrpark
Die gewerbliche Fahrzeugnutzung stand auch bei Alfred Müller,
Director Connected Cloud Services bei Robert Bosch, im Vordergrund.
Er konzentrierte sich jedoch auf die App "drivelog", mit der
Flottenmanager jederzeit "in einzelne Fahrzeuge hineinschauen können"
und damit wissen, ob ein Service ansteht oder Fehler behoben werden
müssen. Neben der Ferndiagnose können zudem Spritverbrauch und die
Anzahl der Schäden überwacht werden, was laut Müller eine
langfristige Kostenersparnis bringen soll.
Kein Steuerparadies für Dienstautofahrer
Um steuerliche Themen ging es im Anschluss im Vortrag von Christian
Feller, Diplom Wirtschaftsprüfer und Partner bei A&W Treuhand GmbH.
Neben dem eidgenössischen "Sachbezug" war auch etwas für aus dem
EU-Raum kommende und in der Schweiz arbeitende Grenzgänger dabei. Die
Krux: Es sind mehrere Gesetze zu berücksichtigen, doch nicht immer
vertragen sich EU-Recht und die Schweizer Rechtsprechung. Kleiner
Auszug: Der Arbeitsvertrag muss angepasst werden, Privatfahrten
-außer nach Hause -sind nicht gestattet. Auch eine Nutzung durch
Angehörige ist untersagt. Der Privatanteil beträgt in der Schweiz 0,8
Prozent vom Kaufpreis exklusive Steuer, offen ist aber, ob in der EU
noch einmal ein Sachbezug eingehoben werden kann.
Perfekte Zusammenarbeit
Patrick Bünzli, Präsident des Schweizerischen
Fahrzeugflottenbesitzer-Verbands, sieht aufgrund der gestiegenen
Anforderungen -wie eben auch die neue Steuersituation -auch im
Interessensverband Handlungsbedarf. Bünzli: "Wir müssen uns noch
stärker professionalisieren, um die Interessen der Mitglieder zuwahren." Darüber hinaus lobte Bünzli die "langjährige gute
Zusammenarbeit mit dem Schweizer Fachmagazin ,aboutFLEET" und dem
aboutFLEET-Event". (PSP)