Der Volkswagen-Konzern kommt nicht aus den Negativ- Schlagzeilen,
nach dem in den USA ins Rollen gekommenen NOX-Skandal wurden nun auch
CO2-Werte manipuliert.
In der letzten Ausgabe der FLOTTE&Wirtschaft haben wir Sie zum
Abgasskandal im VW-Konzern informiert, in den vergangenen Wochen hat
sich dieser noch deutlich ausgeweitet. Waren anfangs "nur"
manipulierte Fahrzeuge mit zu hohen NO X-Werten betroffen, die in
Europa keine Auswirkung auf etwaige Steuergrenzen haben, geht es
mittlerweile auch um falsche Angaben zu CO2-Werten einzelner Modelle.
Das ist insofern heikel, als diese Werte in direkter Relation zum
Verbrauch stehen und zum Beispiel bei der Berechnung der
Normverbrauchsabgabe eine gewichtige Rolle spielen.
CO2-Manipulation hat steuerrechtliche Relevanz
Seitens des Volkswagen-Konzerns heißt es, dass bis zu 800.000
Fahrzeuge betroffen sein könnten, rund die Hälfte davon aus dem
Modelljahrgang 2016. Im Gegensatz zu den anfangs elf Millionen durch
manipulierte Software betroffenen Diesel-Fahrzeuge älteren Baujahrs
geht es nun also auch um aktuelle Modelle, auch Benziner. Noch ist
offen, wie sich eine Neueinstufung auswirkt, in den Preislisten
sämtlicher Konzernmodelle wird aber aktuell darauf hingewiesen, dass
die CO2-Werte vorläufig sind. Problematisch ist das natürlich just zu
dem Zeitpunkt, da ab 2016 neue Sachbezugsgrenzen gelten und die sich
an den CO2-Werten orientieren. Die Grenze liegt hier bei 130
Gramm/km, wird diese überschritten, sind statt 1,5 dann 2,0 Prozent
Sachbezug fällig. Volkswagen hat aber bereits klargestellt, dass der
Konzern für alle steuerrelevanten Nachzahlungen aufkommen wird. In
diesem Zusammenhang droht Volkswagen nun auch noch ein Verfahren
wegen Steuerhinterziehung, schließlich sind durch die betroffenen
Autos falsche Kfz-Steuerbescheide ausgestellt worden.
Weitere Unregelmäßigkeiten
Zu allemÜberfluss mussten nun auch Audi und Porsche (bezieht die
Dieselmotoren von Audi) zugeben, dass bei den 3.0-TDI-Motoren, wie
sie etwa im Q5 oder dem Cayenne verbaut sind, eine in den USA
verbotene Abgassoftware eingespielt zu haben. Allerdings sei diese
laut einem Sprecher nicht zur Manipulation gedacht, sondern
schlichtweg nicht zur Genehmigung vorgelegt worden und damit illegal.
Man werde das Programm überarbeiten und den Behörden vorlegen, ein
Verkaufsstopp für die betroffenen Modelle wurde verlängert. (STS)