Mit dem B 250 e mischt auch Mercedes bei den kompakten Elektroautos
mit. Raumangebot, Verarbeitung und Fahrgefühl überzeugen, Reichweite
und Ladedauer hingegen nicht.
Während immer mehr Hersteller auf eigens für den E-Antrieb
entwickelte Fahrzeuge setzen, geht Mercedes mit der elektrischen
B-Klasse einen anderen Weg. Ein bereits bestehendes Fahrzeug wird
adaptiert, sprich mit Batterien und E-Motor ausgerüstet. Das hat
zunächst einmal den Vorteil, dass man sichals Fahrer kaum umstellen
muss. Wer das Mercedes-Bedienkonzept kennt, der wird sich auch im B
250 e auf Anhieb wohlfühlen. Bis auf die geänderten Armaturen gibt es
auch so gut wie keinen Hinweis auf die Antriebsart des Minivans.
Viel Platz, feine Verarbeitung und ordentlich Power
Das gilt auch für die üppigen Platzverhältnisse, auch wenn der
Kofferraum etwas kleiner ausfällt als bei den konventionell
angetriebenen Versionen, Platz für Kind und Kegel ist dennoch. Und
auch die Mercedes-typische Verarbeitung weiß zu gefallen, dass man
für viele Annehmlichkeiten extra in die Tasche greifen muss, kennt
man ebenfalls von den deutschen Premium-Herstellern. Auf den ersten
Metern ist der Elektro-Stern nicht ganz so spritzig, erst im
Sportmodus sprudeln die Ionen so richtig. Wer das Pedal bis zum
Anschlag durchdrückt, kommt in den Genuss der vollen Beschleunigung
(7,9 s von 0-100 km/h), bringt dafür aber dann die Vorderräder ganz
ordentlich ins Schwitzen.
Keine Schnellladung
Ins Schwitzen kommt man aber auch als Fahrer, blieben doch von den
theoretischen 200 Kilometern zumindest bei Temperaturen knappüber
dem Gefrierpunkt gerade einmal 100 übrig. Und das auch nur, wenn man
sich richtig anstrengt. Im Schnitt kamen wir nicht unter einen
Verbrauch von 25 kW/h/100 km, was doch über den Werten anderer
Elektroautos liegt. Erschwerend kommt noch die Tatsache hinzu, dass
die B-Klasse mit maximal elfKilowattstunden laden kann, sprich,
nicht schnellladetauglich ist. Bis der Akku voll ist, vergehen im
Idealfall knapp drei Stunden, was den Aktionsradius je nach geplanter
Anwendung mitunter deutlich einschränkt. Die Preisliste des B 250 e
startet bei netto 33.166,67 Euro.
Das gefällt uns: das großzügige Platzangebot, die gute Verarbeitung
Das vermissen wir: mehr Realreichweite und eine
Schnelllademöglichkeit
Die Alternativen: Kia Soul EV, VW eGolf, BMW i3, Renault Zoe, Nissan
Leaf