Nissan zählt mit dem Leaf zu den Vorreitern in Sachen E-Mobilität.
Künftig soll das Elektroauto noch viel tiefer in das Energienetzwerk
eingebunden werden.
Je sauberer der Strom für ein Elektroauto produziert wird, desto
sinnvoller ist dessen Einsatz (siehe auch Editorial auf Seite 3).
Wenn man den erforderlichen Strom dann auch noch selbst -zum Beispiel
mittels Fotovoltaik -herstellt, fährt man überhaupt energieautark.
Allerdings haben Fotovoltaik-Anlagen den Nachteil, dass zumeist genau
zu jener Zeit der meiste Strom bereitgestellt wird, wenn man gar
nicht zu Hause ist, nämlich tagsüber. So bleibt oft nichts anderes
übrig, als diesen Strom zu Ramschpreisen an den Stromanbieter zu
verscherbeln, um ihn abends wieder teuer zuzukaufen, auch beim Laden
des Elektroautos.
Speicherbatterie als sinnvolle Ergänzung
Nissan hat nun gemeinsam mit den Energieprofis von Eaton eine
Speicherbatterie entwickelt, die dieser Problematik ein Ende setzen
soll, die verbauten Akkus stammen dabeiübrigens von recycelten
Elektrofahrzeugen. Das xStorage-Home-System kann ab sofort
vorbestellt werden, je nach Speicherkapazität beginnt die Preisliste
bei rund 4.000 Euro. Der Besitzer kann dann frei entscheiden, was mit
dem gespeicherten Strom passiert. Neben der Möglichkeit, sein E-Auto
zu laden (derzeit einphasig, ab Mitte 2017 auch dreiphasig), kann
xStorage auch als Backup bei einem Stromausfall benutzt werden und so
die hausinterne Stromversorgung aufrecht erhalten.
Strom teurer verkaufen als einkaufen
Interessant ist auch die Möglichkeit, die Nissan-Elektroautos wie den
Leaf oder den e-NV200 als bidirektionalen Stromspeicher zu nutzen. So
ist es möglich, nicht nur Strom zu tanken, sondern diesen auch wieder
abzugeben. Wozu das gut sein soll? Nun, die Energiebetreiber
investieren viel Geld, um die Stromspitzen -etwa mittags -
abzudecken. Künftig wird es möglich sein, den in der Batterie des
E-Autos befindlichen Strom zu Spitzenzeiten ins Netz teurer
zurückzuspeisen, als man in später wieder kauft. Während das
Elektroauto auf dem Firmenparkplatz steht, lässt sich damit also Geld
verdienen, ein mehr als interessanter Zugang. Technisch sind die
Nissan- Modelle bereits seit 2013 dafür gerüstet, was derzeit noch
fehlt, ist die nötige Infrastruktur. Die österreichische Post
vertraut der Technik des Nissan-e-NV200-Lieferwagens bereits jetzt
voll und ganz, mit 360 Fahrzeugen verfügt man über die größteNissan-Elektroflotte in ganz Europa. Zum Einsatz kommen Fahrzeuge
vorwiegend in den urbanen Gebieten in Wien, Graz und Linz, die
E-Autos entsprechen bis auf Änderungen im Laderaum übrigens dem
Serienstandard.