Nissan dringt mit dem neuen Micra ins B-Segment vor. Der heftigen
Konkurrenz stellt sich der Kleinwagen mit pfiffigen
Individualisierungsangeboten und großem Kofferraum.
Richtig Eindruck machen Kleinwagen selten. Womit auch? Von der
4-Meter-Liga wird eigentlich nur erwartet, den Insassen den Alltag so
leicht wie möglich zu gestalten. Und dann kommt dieser Micra und
bläst einem feinsten Sound aus Bose-Boxen um die Ohren. Wortwörtlich,
denn erstmals kommen die Klänge direkt aus der Kopfstütze. Dass es
sich dabei nicht bloß um Show handelt, macht den Micra sympathisch.
Denn erstens profitieren auch die hinten Sitzenden davon, der Klang
wirkt tatsächlich plastischer, und zweitens wird dadurch einfach
Platz gespart. Das Bose-System benötigt nämlich nur sechs Boxen, vor
allem keinen Subwoofer im Kofferraum.
Feine Straßenlage, cooler Innenraum
Mit 300 Liter Volumen schlägt der kleine Nissan unter anderem den VW
Polo, in dessen Revier er nun wildern geht. Vergessen ist also alles,
was wir über die Jahre -es handelt sich um die 5. Generation seit
1982 -an Micra-Mouse-Klischees abgespeichert haben. Sogar auf
kurvigen Landstraßen macht der Kleine Spaß, wie wir rund um Dubrovnik
feststellen konnten. Der 90 PS starke Dreizylinder ist gut
weggedämmt, gemeinsam mit der ordentlichen Straßenlage wirkt das
Ganze durchaus erwachsen -Untersteuern muss bewusst provoziert
werden. Dazu kommen die Systeme "Active Ride Control"(sanfter
Bremseingriff auf Bodenwellen) und"Trace Control"(einseitiger
Bremseingriff in kurzen schnellen Kurven), die keineswegs störend
auffallen. Ein großes Kompliment bekommt von uns der Innenraum. Sehr
sauber ausgeführt, angenehm aufgeräumt, intuitiv bedienbar - heute
nicht selbstverständlich -, dazu noch fesch. Man muss ja nicht gleich
zu den buntesten Interieurs greifen, die Nissan jetzt als
Individualisierungsmaßnahme anbietet. Auch zweifarbige Dächer/
Motorhauben gehören dazu oder Decal-Sets für Mutige.
Sparsamer Turbobenziner
Der Importeur rechnet für den österreichischen Markt mit kaum
Dieselanteil (ebenfalls 90 PS) und Schwerpunkt auf dem kleinen
Benziner, der erst im Sommer nachgereicht wird. Mehr Freude bereitet
natürlich unter Testmodell, das noch dazu weniger verbraucht.
Als Ausstattungslinie empfehlen wir Acenta, da sind das
7-Zoll-Display, Bluetooth und Tempomat bereits im Preis (16.550 Euro
für den 0,9 IG-T) enthalten. Eine Automatik soll in späterer Folge
nachgereicht werden. Auch die Android- Auto-Unterstützung braucht
noch Zeit, iPhones können bereits verbunden werden.