Über die Aufpreisliste lässt sich der Audi A3 Sportback vom
Kompaktklässler in einen Premium-Golf-Bruder verwandeln. Die
Transformation geht aber ordentlich ins Geld.
Der Audi A3 ist der edlere Golf. Diese Aussage hört man immer wieder
und im Prinzip ist ihr nicht zu widersprechen, basiert der
Kompakt-Klässler aus Ingolstadt doch auf dem Bestseller aus Wolfsburg
-Gleichteilestrategie und Modellbaukasten sei Dank -, trumpft aber
mit einer noch höheren Material-und Verarbeitungsqualität ordentlich
auf. Das rechtfertigt für viele die Preisdifferenz, die bereits bei
den Standard-Diesel-Ausführungen (110 bzw. 115 PS) um die 3.000 Euro
ausmacht.
Ein Kompakt-Klasse-Auto für 61.390 Euro
In der Premium-Klasse lassen sich mittels vielen Kreuzen auf der
Sonderausstattungsliste die Preise für das jeweilige Modell auch
schon mal fast verdoppeln. Dass das auch beim A3 geht, war uns das
bisher unbekannt. Zumindest ist uns noch nie ein solches Fahrzeug
untergekommen, bis wir den 150 PS starken, allradgetriebenen und
handgeschalteten A3 Sportback zum Test ausgefasst haben. Wir staunten
nicht schlecht, als wir den Gesamtpreis von 61.390 Euro sahen.
Insgesamt wurden Extras im Wert von 22.460 Euro (!) verbaut, wobei
das S-Line-Paket (ca. 7.000 Euro), das Navigationssystem (ca. 3.150
Euro), das Panorama-Glasdach (ca. 1.400 Euro), das Assistenzpaket
(ca. 2.200 Euro) und der Parklenkassistent (ca. 1.100 Euro) die
teuersten Brocken waren. Alles feine Dinge, die das mit dem Auto
leichter, bequemer, hübscher, dynamischer und sicherer machen. Doch
zu welchem Preis? Schließlich ist der A3 damit immer noch ein
Kompaktklasse-Auto, das im Alltag zwischen Randstein-Remplern,
Großeinkauf und Familienausflug funktionieren muss. Keine Frage, all
das und noch mehr meistert der A3 Sportback ohne Tadel. Auch die
schicken Teil-Alcantra-Size, das Lederlenkrad, die kunstvoll
gestalteten Lüftungsdüsen oder das große Display im
Instrumententräger vermitteln einem das Gefühl, ein wirklichhochwertiges Auto zu fahren. Und ein schnelles obendrein, geht der
Ingolstädter dank 150 PS und Quattro-Antrieb doch wie die
sprichwörtliche Feuerwehr und dreht sich dank der direkten Lenkung
wie auf Kufen durch die Kurven.
Eine Frage des Geschmacks
Den hohen Preis sieht man dem Testauto hingegen kaum an, die dunkle
Lackierung und das dezente Optik-Paket machen nicht auf dicke Hose,
sondern flüstern Eleganz. Insofern unterstreicht dies wiederum die
Aussage, dass der Audi A3 der edlere Golf ist. Mit dem Unterschied,
dass sich dieses Image beim Audi über die Aufpreisliste
sprichwörtlich vergolden lässt. Und das muss es einem wert sein. Oder
eben auch nicht.