Mazda hat sich bei der aktuellen Generation des schon ehrwürdigen
Roadsterzwergs MX-5 auf die ursprünglichen Gene konzentriert.
Herausgekommen ist einmal mehr ein leichtgewichtiger Flitzer, der
trotz nicht überschäumender Leistung Fahrspaß vom Feinsten bietet.
Die besagten Gene sollen nur ein Ziel verfolgen: Spaß. Was braucht
ein Auto also, damit es wirklich Spaß macht? Definitiv Hinter-oder
Allradantrieb, in diesem Fall kommt der Schub von der Hinterachse.
Dann noch wenig Gewicht, denn unnötige Fettpolster lassen Fahrzeuge
schwer und behäbig werden. Außerdem brauchen behäbige Autos
zusätzliche Leistung, um in Sachen Vortrieb mit den leichtfüßigen
mitzuhalten. Und genau diese Gene hat der MX-5 seit Generationen.
Selten kamen sie aber so rein zutage, wie beim aktuellen Modell.
Auch Sitzriesen finden Platz
Sieht man den MX-5 zum ersten Mal aus der Nähe, erkennt man, wie
klein und tief man ein Fahrzeug wirklich bauen kann. Schon ein Golf
wirkt dagegen wie ein Riese. Etwas überraschend ist dann, wie gut
auch eine große Person mit über 1,85 Metern im Cockpit Platz findet.
Einzig die fehlende Möglichkeit, das Lenkrad auch in der Tiefe zu
verstellen, gibt Anlass zur Kritik. Wer noch schnell das Handy mit
dem Multimediasystem verbinden will, bekommt es dann auch gleich mit
der zweiten, oft ärgerlichen Schwäche des Mazdas zu tun. Denn der
Bildschirm ist zwar ein Touchscreen, aber in der Menüführung lassen
sich nicht alle Punkte damit bedienen. So müssen manche Optionen
umständlich mittels Drehknopf ausgewählt werden, schade.
Startknopf = Spaßknopf
Wenn dann schlussendlich der gewünschte Song aus der kräftigen Anlage
schallt und der Startknopf den MX-5 schnurren oder besser gesagt
knurren lässt, ist die Welt schlagartig wieder in allerbester
Ordnung. Schon auf den ersten Metern merkt man dank des geringen
Gewichts: Der kleine Japaner ist motiviert. Wie ein Motorrad fällter
richtig in die Kurven, was zu einem unglaublich agilen Fahrverhalten
führt und extrem Spaß macht. Und zwar so sehr, dass man auf
Transitstrecken gewillt ist, lieber die Bundesstraße oder noch besser
die Landstraße über den Pass als die Autobahn zu nehmen. 160 PS
reichen vollkommen aus und auch bei zügigster Fahrweise steigt der
Verbrauch nie über neun Liter.
Purist ausÜberzeugung
Wirklich geübte Fahrer können riskieren, die Traktionskontrolle
auszuschalten. Dann wird der MX-5 noch agiler am Heck, ist aber mit
Gefühl immer sehr einfach zu kontrollieren. Kleiner Kofferraum, kaum
Ablagen und Platz für zwei Personen machen den MX-5 wenig
alltagstauglich. Doch dass will der Mazda auch nicht sein. Er ist
Purist und Spaßmacher aus Überzeugung.