Mit dem neuen Grand Scénic macht sich Renault Konkurrenz im eigenen
Haus. Größerer Kofferraum, gleiche Motorisierung und ein niedrigerer
Preis machen den kleinen Bruder des Espace zur interessanten
Alternative.
Spätestens seit 2017 haben die vorsteuerabzugsfähigen Vans ein
Problem, zumindest aus Sicht des Dienstnehmers. Denn keines dieser
Fahrzeuge schafft den seit Anfang des Jahres gültigen CO2-Grenzwert
von 127 Gramm pro Kilometer, was für den Fahrer zur Folge hat, dass
der Sachbezug statt 1,5 plötzlich zwei Prozent beträgt. Abhilfe
schaffen da die etwas kleineren und sparsameren Modelle wie zum
Beispiel der Renault Espace und als echte Van-Alternative der Grand
Scénic. Mit einem Kofferraumvolumen von 718 Litern schlägt er
interessanterweise sogar den größeren Bruder Espace (680 Liter), erst
beim maximalen Stauraum und umgeklappten Sitzen verliert der Scénic
mit 1.901 zu 2.101 Litern. Sieben Sitze gibt es auf Wunsch übrigens
bei beiden Modellen.
Überdrüber-Komplettausstattung
Und auch das Ambiente des Grand Scénic steht jenem des höher
positionierten Espace um nichts nach. Das Bedienkonzept mit dem
großen Touchscreen ist ident, selbst bei der Ausstattung gibt es so
gut wie nichts, was das um rund 20 Zentimeter kürzere Modell nicht
auch könnte. So ist beim von uns getesteten Topmodell "Bose" nicht
nur das gleichnamige Soundsystem serienmäßig, auch Navi, das
Easy-Folding-System (die hinteren Sitze werden auf Knopfdruck völlig
umgelegt), Massagesitz fahrerseitig oder Voll-LED-Scheinwerfer kosten
auch keinen Cent extra, wobei das nur die wichtigsten Highlights
waren. Optional gibt"s dann noch ein Technik-Paket mit adaptivem
Tempomat, Head-up-Display und Spurhalteassistent, eine
Lederpolsterung und ein Glaspanoramadach.
Sparsamer Motor
Motorisch vertraut das Topmodell des Grand Scénic auf jenen 160-PS-
Turbodiesel samt Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, der auch im
stärksten Selbstzünder-Espace zum Einsatz kommt. Hier wie dort
gefällt das Duo durch gute Leistungsentfaltung sowie harmonische
Gangwechsel, auch der Verbrauch liegt auf ähnlichem Niveau. Wir kamen
beim GrandScénic auf rund sechs Liter. Warum die Beschleunigung mit
10,7 Sekunden auf 100 km/h acht Zehntel langsamer ausfällt als im
rund 100 Kilogramm schwereren Espace, bleibt uns aber ein Rätsel.
Preisvorteil Grand Scénic
Wie auch immer, kaufentscheidend ist das nicht, wohl aber der Preis.
Der Grand Scénic TCe 115 Zen startet bei 22.190 Euro, das von uns
getestete Topmodell dCi 160 EDC Bose kommt auf sehr faire 35.190
Euro, selbst mit den erwähnten Extras bleibt man unter 40.000 Euro.
Chapeau, Renault! Und der Espace? Nun, der kostet mit identem Motor
und vergleichbarer Ausstattung "Intens" imMinimum 42.450 Euro ...