Mit dem neuen Rio bringt Kia frischen Wind in die Klasse der
Kleinwagen, mit dem gestiegenen Selbstvertrauen wird man aber auch
beim Preis mutiger.
Die Marke Kia hat sich in den vergangenen Jahren vom Geheimtipp zu
einer ernstzunehmenden Alternative entwickelt. Auch beim neuen Rio
ist das der Fall. Das Design des kleinen Koreaners ist der Familie
aus dem Gesicht geschnitten: sportlich, modern und dabei doch
elegant. Auch die inneren Werte stimmen.
Der im Testwagen verbaute Dieselmotor leistet aus 1,4 Liter 90 PS mit
einem CO2-Ausstoß von 98 Gramm. Die Fahrleistungen wirken auf dem
Papier zwar nicht allzu berauschend, doch der Durchzug ist
einwandfrei und bis zum erlaubten Autobahntempo mehr als ausreichend.
Dabei kommt man trotz des manuellen 6-Gang-Getriebes und zügigster
Fahrweise nicht über sieben Liter Verbrauch. Sparfüchse schaffen es
auch ohne Mühe, den Rio mit rund fünf Litern auf 100 Kilometer zu
bewegen.
Wenn man mit den Großen spielt
Kia hat sich das Image eines Preis-Leistungs-Garanten erarbeitet. Die
Leistung passt nach wie vor, nur beim Preis ist man mittlerweile
spürbar mutiger geworden. Im Vergleich zum Klassenprimus VW Polo
liegt der Rio durchschnittlich nur 1.000 Euro unter dem jeweiligen
Pendant, bringt aber nach wie vor mehr Serienausstattung mit.
Qualität, Optik und Design des Kia rechtfertigen diese Annäherung
allemal, doch will man mit den Besten mithalten, muss man auch Kritik
auf hohem Niveau vertragen.
Ausstattung ohne Ende
Ein Beispiel ist das Multimediasystem: Verändert man die Lautstärke,
blockiert der aufpoppende Anzeigebalken die Weiter- oder
Zurücktasten. Die Materialien, die optisch zwar tadellos sind, haben
haptisch aber noch Luft nach oben. Keinen Grund zur Kritik gibt die
erwähnte umfangreiche Serienmitgift. So sind bereits in der zweiten
(Titan)von insgesamt vier Ausstattungsstufen Klimaanlage, beheiztes
(!) Lederlenkrad, Freisprecheinrichtung oder Sitzheizung Serie. Im
"Silber" gibt"s zusätzlich Klimaautomatik, Parksensoren hinten,
Rückfahrkamera und weitere Features. Im Topmodell "Gold" sind sogar
unter anderem Navi, Tempomat und Fahrspurwarner mit dabei. Die
Preisliste startet bei 12.690 Euro, unser am anderen Ende
angesiedelter estwagen ist ab 20.290 Euro zu haben, Extras gibt"s
dann nur noch zwei.
Das gefällt uns: das Design, die Ausstattung, sieben Jahre Garantie
Das vermissen wir: den letzten Schliff zur Perfektion
Die Alternativen: VW Polo, Ford Fiesta, Hyundai i20 etc.