Ob es nicht verrückt ist, 381 PS in einen Kompaktwagen zu verpacken?
Natürlich ist es das. Und es macht dabei noch unverschämt viel Spaß,
dem stärksten Serien-Vierzylinder der Welt die Sporen zu geben.
Die AMG-Modelle von Mercedes umgibt eine ganz besondere Aura,ähnlich
den BMW-M-Modellen oder den RS-Boliden von Audi. Man tut gut daran,
mit einer gewissen Ehrfurcht hinterm Lenkrad Platz zu nehmen,
schließlich ist der Führerschein andernfalls permanent in Gefahr, für
längere Zeit aus dem Verkehr gezogen zu werden. Ein Blick in die
Leistungsdaten offenbart, warum das so ist. Zwar zählt der GLA 45 AMG
zu den günstigsten Performance- Modellen der Sternenmarke, Schonkost
wird aber dennoch nicht serviert, ganz im Gegenteil. Das
AMG-Triebwerk, das neben dem GLA auch im A 45 AMG zum Einsatz kommt,
ist ein ganz spezielles. Mit unglaublichen 381 turboaufgeladenen PS
aus lediglich zwei Liter Hubraum handelt es sich hier um den aktuell
stärksten Serien-Vierzylinder der Welt.
In 4,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h
Entsprechend brachial ist auch die Beschleunigung, die ohne den
4MATIC-Allradantrieb mit Sicherheit nicht machbar wäre. Nach nur 4,4
Sekunden -und damit bewegt sich der Flitzer auf dem Niveau
reinrassiger Sportwagen -steht die Tachonadel auf 100 km/h, bei
elektronisch abgeriegelten 250 km/h ist dann Schluss. Untermalt wird
das Schauspiel vom Grollen der doppelflutigen Auspuffanlage, die auf
Knopfdruck die Klappen öffnet und noch etwas vorlauter wird. Den
Gangwechsel übernimmt ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, das im
Sportmodus einen sehr guten Job macht, bei langsamerer Gangart oder
auch beim Einparken aber nicht ganz so harmonisch agiert wie eine
Wandler-Automatik. Besonders beeindruckend ist indes die
Launch-Control. Diese wird mit einem ganz bestimmten Prozedere
(insgesamt sieben Einstellungen!) aktiviert und ermöglicht die
maximale Beschleunigung vom Stand weg.
Sportlichkeit pur
Im Innenraum setzt sich die Sportlichkeit des Exterieurs fort,
Sportsitze in Leder(-nachbildung)/Alcantara mit roten Ziernähten
unterstreichen das ebenso wie das perfekt in der Hand liegende
Alcantara-Lenkrad samt Schaltwippen. Die Bedienung unterscheidet sich
nicht vom zivilen GLA, dass das Infotainment-System im Vergleich zu
den neuen Mercedes-Modellen wie der E-Klasse nicht mehr ganz up to
date ist, lässt sich aber auch nicht verleugnen.
67.960 Euro. Mindestens.
Womit wir uns vorsichtig der Preisliste nähern. 67.960 Euro kostet
der Bolide in Grundausstattung, rund 10.000 Euro wurden im Falle
unseres Testautos noch zusätzlich in Features wie die
AMG-Performance-Abgasanlage, die feschen 20-Zoll-Räder, Parkpilot,
Rückfahrkamera, Keyless-Go und vieles mehr investiert. Falls es noch
Argumente bedarf, der Fünftürer ist voll alltagstauglich und verfügt
über einen Kofferraum von 421 Litern, der den meisten Sportwagen
überlegen ist ...