Der Dauerbrenner aus dem Hause Nissan hat ein umfangreiches Facelift
bekommen und möchte nun auch mit der Premiumkonkurrenz mithalten. Wir
haben den Qashqai getestet.
Mit der ersten Generation des Crossover-Modells hat Nissan voll ins
Schwarze getroffen. Auch wenn der Name Qashqai zunächst wie ein
Zungenbrecher anmutet, die Käufer rissen den Händlern das Auto
förmlich aus den Händen. War der Japaner damals noch relativ allein
auf weiter Flur, so wurde der Mitbewerb in der Zwischenzeit deutlich
stärker. Die Unterschiede zum Bruder X-Trail halten sich optisch wie
technisch in Grenzen und so wildern beide im Revier der beliebten
Kompakt-SUV. Dass sich hier nicht nur günstige Fahrzeuge tummeln,
sondern auch die Premium-Marken dem Trend angeschlossen haben, zeigt,
dass hier durchaus solvente Kundschaft einkauft.
Opulente Serienausstattung
Die umfangreicheÜberarbeitung soll den Qashqai nicht nur upgraden,
sondern ihn gleich in die Premiumklasse schnuppern lassen, so
zumindest der Plan von Nissan. Doch geht die Idee in der Praxis auf?
Die Ansprüche der Premiumkunden sind hoch, deshalb wurde nicht nur
die Optik nachgeschärft. Wobei auch die maßgeblich zum frischen
Auftritt beiträgt, wie die neue Frontpartie unter Beweis stellt, erst
recht, wenn der Vorgänger direkt daneben steht. Was das Interieur
betrifft, so sticht zunächst einmal das neue Lenkrad ins Auge, die
Multifunktionstasten sind nun deutlich besser zu bedienen als bisher.
Um demPremiumanspruch gerecht zu werden, wurde zudem ein neues
Topmodell in die Preisliste aufgenommen, der "Tekna+". Gegenüber dem
alles andere als schlecht ausgestatteten "Tekna" (unter anderem
LED-Scheinwerfer, 19-Zoll-Alufelgen, Navi) gibt es für knapp 3.000
zusätzliche Euro eine Premium-Nappaleder-Ausstattung, elektrisch
verstellbare Sitze, ein Bose-Audiosystem, Panorama-Glasdach sowie
Nissan-Safety-Shield mit zahlreichen Sicherheits- und
Komfort-Assistenten.
Allrad oder Automatik
Der 130-PS-Turbodiesel hängt gut am Gas und treibt je nach Bedarf
entweder die vorderen oder alle vier Räder an und zeigt sich mit 5,8
Litern auch beim Praxisverbrauch im grünen Bereich. Um endgültig im
Premiumsegment mitspielen zu können, fehlt dem Qashqai die
Kombination aus Allrad und Automatik, aktuell muss man sich für eines
der beiden Features entscheiden. Mit knapp 40.000 Euro für das
Topmodell hält sich dafür der Premiumzuschlag in Grenzen. Und im
Hinblick auf den niedrigeren Sachbezug ist die Sache auch klar;
während der Allrad 129 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt, liegt die
Automatik-Version mit122 Gramm auch 2018 (Grenzwert 124 Gramm) noch
im grünen Bereich.