Viele Assistenzsysteme haben mittlerweile Einzug in das
Nutzfahrzeug-Segment gehalten. Beim Kauf sollte man auch die optional
angebotenen Helfer genau unter die Lupe nehmen, ein Einsatz kann sich
schneller rechnen, als man denkt.
Wirft man einen Blick auf die Kilometerleistungen und Einsatzzeiten
von Nutzfahrzeugen, so wird schnell klar, dass viele Menschen -im
Gegensatz zu manchem Firmenauto im Pkw-Bereich - ihren kompletten
Arbeitstag darin verbringen. Es wurde daher auch höchste Zeit, dass
viele der in Pkw-Modellen verfügbaren Assistenzsysteme auch im
Bereich der leichten Nutzfahrzeuge Einzug gehalten haben. Auch wenn
viele davon optional sind, die neuesten Fahrzeuggenerationen warten
mit Systemen auf, die vor Kurzem noch undenkbar gewesen wären. Wir
haben die wichtigsten zusammengefasst.
Abstandswarner Bewegt sich der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug
im in Hinblick auf den Bremsweg kritischen Bereich, wird der Fahrer
mittels Warnleuchte in den Armaturen darauf aufmerksam gemacht. 1
Anhängerstabilisierung Als Erweiterung des elektronischen
Stabilitätsprogramms (ESP) sorgt das System durch gezielten
Bremseingriff des Zugfahrzeuges für eine Stabilisierung des
Anhängers. 2
Berganfahrhilfe Beim Wegfahren auf steileren Straßen erspart sich der
Fahrer mit der Berganfahrhilfe den Einsatz der Handbremse. Das
Fahrzeug hält den Bremsdruck kurzzeitig aufrecht, kuppelt der Fahrer
ein, löst sich die Bremse automatisch. 3
Einparkhilfe/Rückfahrkamera Sieht man sich an, welche Schäden
Kastenwägen oft aufweisen, rechnet sich der Einsatz von Einparkhilfen
oder einer Rückfahrkamera schnell. Die neuesten Versionen können das
Fahrzeug sogar automatisiert in die Parklücke manövrieren. 4
Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) Das System ist mittlerweile
gesetzlich vorgeschrieben und sorgt durch gezielte Bremseingriffe
dafür, das Fahrzeug etwa beim Schleudern wieder zu stabilisieren. In
den vergangenen Jahren konnten dadurch viele Unfälle vermieden
werden.
Freisprecheinrichtung Vielfach schon serienmäßig, ist die
Bluetooth-Verbindung unbedingt empfehlenswert, da die Ablenkung des
Fahrers massiv sinkt. Ganz abgesehen davon, dass Telefonieren ohne
Freisprecheinrichtung verboten ist. 5
Müdigkeitswarner Durch die Analyse des Fahrstils, zum Beispiel
Lenkkorrekturen, erkennt das Assistenzsystem eintretende Müdigkeit
und fordert den Fahrer zu einer Pause auf.
Navigationssystem Ein eingebautes Navigationssystem vermeidet
unnötige Umwege und ermöglicht auch das automatische Umfahren von
Staus, was unterm Strich Zeit und Geld spart. Bei neueren
Multimedia-Geräten ist es ebenfalls möglich, das Smartphone über den
Touchscreen des Fahrzeuges zu steuern, etwa mittels Apple CarPlay
oder Google Android Auto. 6
Notbremsassistent Verzögert das vorausfahrende Fahrzeug stark und
reagiert der Fahrer zu spät, leitet das System eine automatische
Notbremsung ein, die den Unfall entweder ganz verhindert oder die
Folgen mindert.
Regen-/Lichtsensor, Fernlichtassistent Sich nicht um das Intervall
des Scheibenwischers kümmern zu müssen, mag Luxus sein, die Ablenkung
des Fahrers sinkt aber auch dadurch. Im Sinne der Sicherheit ist
ebenfalls der Lichtsensor, der bei Dämmerung automatisch das
Fahrtlicht einschaltet. Der Fernlichtassistent sorgt darüber hinaus
dafür, dass ein manuelles Abblenden bei Gegenverkehroder bei
Ortseinfahrten entfällt.
Seitenwindassistent Das System unterstützt den Fahrer bei plötzlich
auftretendem Seitenwind oder Windböen und lenkt automatisch gegen,
sodass das Fahrzeug ohne Zutun des Fahrers in der Spur gehalten wird.
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Spurhalteassistent Bei drohendem Verlassen der Fahrspur in Richtung
Gegenverkehr oder Straßenrand greift der Spurhalteassistent ein.
Entweder durch ein akustisches Signal oder durch eine Korrektur am
Lenkrad, die das Fahrzeug wieder in die Spur bringen soll. 8
Tempomat/adaptiver Tempomat Wer oftüberland unterwegs ist, weiß die
Vorteile eines Tempomaten schnell zu schätzen. Adaptive Systeme
arbeiten zusätzlich mit einem Radarauge, das das Fahrzeug analog zum
Vordermann abbremst oder auch wieder beschleunigt. 9
Trailer Assist Das System ermöglicht das einfache Zurückschieben mit
Anhänger, sogar der Knickwinkel (Deichsel zu Zugfahrzeug) lässt sich
variabel einstellen. 10
Totwinkel-Warner Darf vor allem bei Kastenwägen eigentlich nicht
fehlen. Das System erkennt Fahrzeuge im toten Winkel und weist den
Fahrer zum Beispiel durch ein optisches Signal im Außenspiegel auf
die Gefahr hin. Wird trotzdem durch Setzen des Blinkers der
Spurwechsel eingeleitet, folgt zusätzlich ein akustisches Signal. 11
Verkehrszeichenerkennung Im Gegensatz zu fix im Navigationssystem
einprogrammierten Geschwindigkeiten, die etwa Baustellen nicht
berücksichtigen können, funktioniert das Ablesen mittels
Verkehrszeichenerkennung dank eigener Kamera in Echtzeit. Moderne
Systeme erkennen auch Zusatzschilder oder Überholverbote. (STS)