Kia EV3 – schon gefahren: Kein Jausengegner
Mit dem EV3 bringt Kia den kleinen Bruder des Flaggschiffs EV9. Die Optik ist speziell, Platzangebot, Reichweite und Bed...
Es menschelt auch beim autonomen Fahren. Die selbst und rein elektrisch fahrende Renault-Nutzfahrzeugstudie EZ-Pro adelt den Kurierfahrer zum Concierge und will den Transport auf der letzten Meile revolutionieren.
Das Szenario ist bekannt: Immer mehr Menschen ziehen in die Stadt, immer mehr Stadtbewohner kaufen verstärkt online ein. Prognosen zufolge sollen im Jahr 2030 in Europa knapp 80 Prozent aller Menschen in Städten leben und der Lieferverkehr um 20 Prozent zulegen. Gleichzeitig wird die Zufahrt in diese urbane Ballungszentren für konventionell angetriebene Transporter und Lieferwagen aufgrund von strengeren Luftreinhaltegesetzen und einer sich verändernden Vorstellung von der Nutzung des öffentlichen Raums immer restriktiver. Also wie sollen die Abermillionen Pakete zu ihrem Zielort gebracht werden?
Wandel des Berufsbilds
Geht es nach Renault, dann soll dies mit vernetzten, voll automatisierten, batterieelektrischen Fahrzeugen passieren. Der Clou daran: Indem man die zigtausenden Paketzusteller vom "Packerlschupfer" zum "Operator" beziehungsweise "Concierge" macht, sie also vom Fahren und teilweise von der Paketzustellung entlastet und ihnen andere Aufgaben in ihrem komfortabel eingerichteten mobilen Büro zuteilt, wird das Berufsbild des klassischen Kurierfahrers komplett gewandelt. Das bedeutet, auch diese Berufsgruppe wird in Zukunft in der Logistikkette einen fixen Job haben -und wird nicht Teil des nächsten Umschulungsprogramms des AMS.
Vom Fahrer zum Operator und Concierge
Der Faktor Mensch stand für den Designer des EZ-Pro Laurens van der Acker von Beginn an im Mittelpunkt: "Ein Mensch vermittelt im Transportprozess immer Sicherheit. Sei es zur Überwachung der autonom fahrenden Fahrzeug-Pods, bei der Zustellung besonders wertvoller Ware, der Erledigung von komplizierten Transportformalitäten oder der Paketübergabe an betagte oder gehandicapte Personen, in all diesen Fällen ist ein Mitarbeiter vielfach besser als eine Maschine." Die Aufwertung des Berufsbilds schlägt sich dabei auch in der Gestaltung des Arbeitsplatzes nieder: In jedem "Leader Pod" ist an der Fahrzeugfront eine Fahrerkabine eingerichtet, die einem ergonomisch und komfortabel gestalteten Büro gleichkommt. Darin wurden laut dem Designer ausschließlich Materialien - beispielsweise Wollfilz, schwarzer Kork und Leder - verwendet, die sonst im Möbeldesign verwendet werden. Im Normalfall befreit vom eigentlichenSteuern des Fahrzeugs beziehungsweise des Fahrzeugzugs kann sich der Mitarbeiter in dieser heimeligen Umgebung den Warenempfängern widmen und sie beispielsweise über das Eintreffen ihrer Lieferung informieren oder die Route umplanen. Ist ein menschliches Eingreifen beim Fahren gefordert, etwa beibesonderen Gegebenheiten oder unübersichtlicher Verkehrslage, kann er die Kontrolle über den EZ-Pro übernehmen und per Joystick steuern.
Modular und rein elektrisch
Um eine möglichst große Bandbreite an zu transportierenden Waren abdecken zu können, sind sowohl der Leader-Pod als auch die unbemannten Transport-Pods modular konzipiert. Sie bestehen dabei jeweils aus dem Unterbau mit Batterie, Fahrwerk und Elektroantrieb, auf dem sich austauschbare Container montierenlassen, wobei das Innenleben von kleinen bis größeren Schließfachsystemen bis hin zu voll eingerichteten Food Trucks reicht. Ein weiterer Vorteil: Der modulare Aufbau erlaubt es auch, reine Transportcontainer am Stadtrand vom Lkw auf die Plattformen umzuladen und sie dann emissionslos in die Stadt zu schaffen. Bis es so weit ist, wird es logischerweise noch dauern, doch van der Acker ist sich sicher, dass die ersten autonomen Transporte in zehn bis 15 Jahren Realität sein werden.
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