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Weder wow noch mau

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Das Automobiljahr 2018 ist, was die Anzahl der Neuzulassungen betrifft, nicht rekordverdächtig – auch wenn man weit über dem Zwanzigjahresdurchschnitt liegt. Ein Trend setzt sich fort: Unternehmen sind für den Großteil der Neuzulassungen verantwortlich, gerade im Bereich der Elektromobilität.

Für den Automobilhandel war 2018 ein schwieriges Jahr. Aber kein erfolgloses, schließlich konnte trotz des Rückgangs der Pkw-Neuzulassungen von 3,5 Prozent (12.252 Autos weniger als 2017) das drittbeste Jahresergebnis verbucht werden. Insgesamt 341.068 Pkw wurden vergangenes Jahr neu zum Verkehr zugelassen, womit man auch den Zwanzigjahresdurchschnitt von 315.573 Stück locker überholt hat.   

 

Diesel verliert weiter

Geändert hat sich trotzdem einiges: So konnten die Neuzulassungen benzinbetriebener Pkw um 12,5 Prozent zulegen (Anteil: 54,0 Prozent beziehungsweise 184.150 Pkw), während die Dieselzulassungen gegenüber dem Vorjahr um 20,1 Prozent abnahmen (Anteil: 41,1 % bzw. 140.111 Pkw). Ebenso ist der Anteil der alternativ betriebenen Pkw – also Elektro, Wasserstoff, Erdgas, bivalente Antriebe und Hybride – mit 4,9 Prozent beziehungsweise 16.087 Neuzulassungen nach wie vor gering, der relative Zuwachs betrug allerdings 18,7 Prozent, was gleichzeitig einer Steigerung von 0,9 Prozent am Gesamtvolumen gleichkommt.   

 

Gewichtige Alternativen

Benzin-Hybrid-Pkw sind mit 8.353 Neuzulassungen die gewichtigsten Vertreter unter den Alternativen. Doch auch die reinen Elektroautos wurden mit 6.757 Neuzulassungen um 24,4 Prozent stärker nachgefragt als im Vorjahr. Die meisten Elektro-Pkw wurden dabei in Niederösterreich (20,5 %), der Steiermark (20,0 %), Oberösterreich (15,7 %) und Wien (13,7 %) neu zugelassen. Interessant: Auch im vergangenen Jahr wurde der Großteil, genau 80,1 Prozent, der Elektro-Pkw von juristischen Personen, Firmen und Gebietskörperschaften zugelassen. Interessant: Der Anteil von privaten E-Auto-Neuzulassungen hingegen sank von 2017 auf 2018 von 21,4 auf 19,9 Prozent. Ähnliches gilt im Übrigen auch für die Neuzulassungen von konventionell angetriebenen Fahrzeugen, bei denen juristische Personen, Firmen und Gebietskörperschaften für 63,8 Prozent (2017: 62,8 %) und Private für 36,2 Prozent (2017: 37,2 %) verantwortlich sind.   

 

VW verliert an der Spitze

Bei den beliebtesten Marken hat sich an der Spitze nichts getan, auch wenn der Marktanteil von VW um drei Prozent auf 16,7 Prozent zurückgegangen ist. Skoda, im Jahr 2016 noch Dritter im Ranking, konnte sich mit einer Zunahme von 2,1 Prozent und einem Anteil von 7,5 Prozent den zweiten Platz sichern. Ebenso ein dickes Verkaufsplus von sieben Prozent verbuchen konnte die Marke Seat, die auf Platz 5 nun auf einen Marktanteil von 5,5 Prozent kommt. Die Neuzulassungen von Ford (– 4,0 %, 3. Platz), Opel (– 9,7 %, 4. Platz), Hyundai (– 6,5 %, 6. Platz), Renault (– 6,7 %, 7. Platz), BMW (– 1,8 %, 8. Platz), Mercedes-Benz (– 8,6 %, 9. Platz) und Fiat (– 5,6 %, 10. Platz) entwickelten sich dagegen rückläufig. Wie auch in den Jahren davor repräsentieren all diese Marken summa summarum rund zwei Drittel aller Pkw-Neuzulassungen.   

Hinweis: Die Kollegen der AUTO&Wirtschaft haben die Marktdaten hier übersichtlich in interaktive Diagramme verpackt. 

CO2-Emissionen steigen

Die CO2-Emissionen von neu zugelassenen Pkw betrugen laut Statistik Austria 2018 im Durchschnitt 126 g/km (2000: 169 g/km). Im Jahr 2018 stieg der Wert für benzinbetriebene Pkw von 122 g/km (2017) auf 125 g/km (2000: 176 g/km). Bei Dieselfahrzeugen lag der Wert im Jahr 2017 bei 125 g/km und nahm 2018 auf 129 g/km zu (2000: 162 g/km). Fahrzeuge der anteilsmäßig wichtigsten CO2-Klasse 111 bis 120 g/km (Anteil: 23,2 %) konnten – wie bereits in den beiden Jahren zuvor – neuerlich zulegen (+ 6,9 Prozent). In dieser CO2-Klasse konnte sich die Anzahl der Pkw zwischen 2006 und 2018 versiebenfachen, während sich die Neuzulassungen von Pkw über 170 g/km im gleichen Zeitraum um mehr als drei Viertel verringerten (– 78,5 %).   

 

NoVA soll weg

Ein Teil der CO2-Zunahme ist sicherlich den erhöhten Emissionswerten im Zuge der WLTP-Umstellung seit Anfang September zuzurechnen – und aus diesem Grund wurde einmal mehr Kritik an der Normverbrauchsabgabe laut. So forderte etwa Günther Kerle, Sprecher und Vorsitzender des Arbeitskreises der Automobilimporteure, bei seiner Eröffnungsrede zur Vienna Autoshow, dass die „reine Luxussteuer mit grünem Mäntelchen“, die – „wie die Praxis zeige – keinerlei Lenkungseffekt habe“, dringend abgeschafft werden müsse. Als Gründe dafür führte Kerle unter anderem das „im Verhältnis zum Bürokratieaufwand geringe Steueraufkommen“ sowie die Tatsache an, dass „sie die Anschaffung von modernen, umweltfreundlicheren Fahrzeugen erschwere“, was nicht im Sinn der Ökologisierung sei. Darüber hinaus müsse auch die Sachbezugsregelung reformiert werden: „Nach WLTP erfüllen noch weniger Fahrzeuge als bisher den günstigeren Sachbezug – vor allem Benziner sind fast gänzlich ausgeschlossen.“   

 

Kein Wunschkonzert

Auch der bei der Eröffnung anwesende Verkehrsminister Ing. Norbert Hofer hält an seinem Wunsch der Abschaffung der NoVA fest. Sie entspreche „nicht seinen Wünschen“, wobei er Diskussionen darüber im Finanzministerium bestätigte: „Die NoVA so hat keine Zukunft“, er möchte aber dem zuständigen Minister nicht vorgreifen. Als „falsch“ hat das Büro von Finanzminister Hartwig Löger indes Medienberichte eingestuft, laut denen die Bundesregierung überlege, die NoVA abzuschaffen und im Gegenzug als Kompensation die Mineralölsteuer zu erhöhen. •        

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