Kia EV3 – schon gefahren: Kein Jausengegner
Mit dem EV3 bringt Kia den kleinen Bruder des Flaggschiffs EV9. Die Optik ist speziell, Platzangebot, Reichweite und Bed...
Seit Juli 2019 dürfen heimische, mit grünen Kennzeichen bestückte E- und Wasserstoff-Autos die Tempolimits in den IG-L-Zonen ignorieren. In der Praxis ist das aber oft nur bedingt möglich und teils sogar gefährlich.
Wirklich viele Goodies gibt es für Fahrer eines E-Autos im Alltag ja nicht, Wien hat etwa bis dato weder Busspuren freigegeben, noch die Gebühren für die Kurzparkzonen erlassen. Da kommt die Ausnahmeregelung für IG-L-Tempolimits (Imissionsschutzgesetz Luft) gerade recht, um das E-Autofahren schmackhafter zu gestalten. Auch ich bin oft und gerne mit einem E-Auto unterwegs, so kürzlich erst über 3.500 km durch ganz Europa, mehr dazu in der nächsten FLOTTE und auf www.flotte.at.
Zu Beginn der Reise auf der A1 unterwegs, freut man sich zunächst heimlich, still und leise auf den Beginn des IG-L-Limits von 100 km/h. Auf großen Tafeln mit grüner Schrift und viel Text wird angekündigt, dass sich Fahrer eines (inländischen und mit grünem Kennzeichen bestückten) E- bzw. Wasserstoff-Autos nicht ans angezeigte Limit halten müssen. Das bekommt man ob der Informationsflut aber schlichtweg nicht mit, wie erst kürzlich zurecht kritisiert wurde.
Als eingefleischter E-Mobilist weiß man freilich auch so, dass man dort seit Anfang Juli 130 km/h fahren darf. Allerdings weiß das eben nur der E-Mobilist, denn der Rest der Autofahrer hat größtenteils keine Ahnung davon. Und das macht sich in der Praxis dadurch bemerkbar, dass auch auf der linken Spur mit 100 km/h gefahren wird und Schnellere – teils sogar bewusst – blockiert werden. E-Autos interessieren da genau niemanden.
Und es wird mitunter sogar gefährlich: Spätestens dann, wenn der Vordermann – vielleicht sogar zu schnell fahrend – eine Radarbox erspäht und eine Vollbremsung bis weit unters erlaubte Limit einlegt, sicher ist ja bekanntlich sicher...
Die Ausnahmeregelung mag ja gut gemeint sein, in der Praxis erweist sie sich allerdings als nicht so recht praktikabel. Unterschiedliche Geschwindigkeiten für (rein optisch) gleiche Autos, das kennt der gelernte Autofahrer nicht. Und selbst bei besserer Beschilderung bleibt mehr als fraglich, ob die Fahrer konventioneller Fahrzeuge es schaffen werden (oder auch wollen), die E-Autos als solche zu identifizieren und vorbeizuwinken. Dann doch lieber gratis Parken oder die Busspur nutzen, wenngleich das vermutlich wieder andere Probleme mit sich bringt.
Nachsatz: Nun haben E-Autofahrer trotz allem Anzeigen wegen IG-L-Geschwindigkeitsüberschreitungen bekommen, Grund ist die Tatsache, dass die Radaranlagen nur schwarz/weiß blitzen und die grünen Kennzeichen nicht zu unterscheiden sind. Ein Schildbürgerstreich Made in Austria ... •
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