Test: VW ID.7 Tourer
Auch wenn der Passat gerade neu auf den Markt gebracht wurde, der ID.7 Tourer ist so etwas wie der legitime Nachfolger. ...
Wer eine Zeitreise in die Vergangenheit mit Roadster-Fahrgefühl sucht, der wird beim Morgan-Händler Koessler-Hammerschmid fündig. Nach einigen Kilometern im Plus 4 tut sich jedenfalls eine neue Welt auf.
Mit modernen Roadstern wie z.B. dem Mazda MX-5 hat der Morgan Plus 4 nur das Fetzendachl gemeinsam - dazwischen liegen sprichwörtliche Welten. Oder anders gesagt, obwohl beide schon in unzähligen Generationen am Markt sind, könnten zwei ähnliche Autos nicht unterschiedlicher sein.
Da die jugendliche Leichtigkeit des Japaners, dort die knochige Beständigkeit des Engländers. Und die erinnert einen dann auch mal an die eigene Vergänglichkeit, wenn das bürostuhl- und neuwagengewohnte Kreuz nach einigen Kilometern zu schmerzen beginnt. Oder die Bauchmuskeln brennen, weil die stehende Pedalerie im Plus 4 von Menschen mit normaler Schuhgröße nur mit schwebenden Beinen bedient werden kann.
Ist das lästig? Mitnichten! Eher sehr lässig, weil so ein Fahrgefühl heute ein absolutes Unikum darstellt, das man sich nur über die Anschaffung eines Oldtimers erkaufen kann.
Ein Neuwagen, irgendwie...
Der Morgan hingegen ist ein Neuwagen, wenn er auch weitgehend wie in den 1950er-Jahren produziert wird - ja, nach wie vor wird auch Holz im Rahmen verbaut. Der Anblick mutet zunächst schräg an. Beim Starten fällt auf, dass das Zündschloss derart unmöglich hinter der Armaturenbrettverblendung angebracht ist, dass man beginnt, an den eigenen Augen zu zweifeln. Dann freut man sich schließlich wie ein kleines Kind, das Teil doch gefunden zu haben.
Spätestens wenn der 154 PS starke Vierzylinder das erste Mal schnaufend ausatmet, sind alle Zweifel ohnehin verflogen. Und wenn der warm gefahrene Benziner, der von Ford stammt, auf der Landstraße auf Touren kommt, man den kurzen Ganghebel durch die Gassen führt (das Getriebe stammt von Mazda) undder Fahrtwind stürmisch ums Gesicht schmeichelt, ist man sich sicher: Früher war doch alles besser.
Der Flow stellt sich ein, man verwächst langsam mit dem Fahrzeug zu einer Einheit und fällt in eine Art Meditation, ist konzentriert und entspannt gleichzeitig, genießt jede Kurve und saugt die Landschaft ein.
Und dann kommt der Regen, und man verzweifelt an der futzeligen Persenning, die mit ungesunden Verrenkungenüber sich und das Seitenfenster gestülpt werden muss, um die schön abgesteppten braunen Ledersitze vor der Überschwemmung zu retten.
Eines ist jedoch sicher: Langweilig und beliebig ist so ein Morgan garantiert nicht. Im Gegenteil, zu erzählen hast du da immer was...
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