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Man soll auch kleine Schritte gehen...

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...und nicht immer nur das Endziel sehen", so Ing. Mag. Wolfgang Skrabitz, Geschäftsführer der Knapp Industry Solutions GmbH und Knapp Slovakia s.r.o., über Lösungswege in unklaren Situationen. Der zweifache Vater und ehemalige Baseballprofi machte erste technische Berufserfahrungen nach seinem Studium im elterlichen Betrieb. Seit 2002 arbeitet er für die Knapp Gruppe, seit 2013 als Geschäftsführer einer Niederlassung.

Was wollten Sie als Kind werden?
Als Jugendlicher: Baseballprofi. Ich war in Österreich unbezahlter Baseballprofi – ein Traum. Für mehr hat das Talent leider nicht gereicht.

Welche Ausbildungen waren für Sie die wichtigsten?
Meine technischen Grundlagen habe ich mir in der HTL angeeignet. Durch das BWL-Studium habe ich wirtschaftliche Zusammenhänge und selbstständiges Denken und Organisieren gelernt. Meine Ausbildungen als Tenniscoach und Baseballtrainer haben mich gelehrt, wie man mit Menschen umgeht. Jede Ausbildung bringt gewisse Aspekte in dein Leben, die nützlich sind und dich weiterbringen.

Wer war Ihr Mentor?
Mein Vater. Er hatte ein Elektrotechnik und Installationsunternehmen. Dort habe ich erfahren, was es bedeutet, selbstständig zu sein. Dass man Berufliches und Privates nicht immer trennen kann und was persönlicher Einsatz bedeutet, um erfolgreich zu sein.

Was würden Ihre Mitarbeiter über Sie als Chef sagen?
Dass ich fordernd bin, das kommt sicher von meiner sportlichen Laufbahn. Dass ich hohe Ansprüche an mich selbst stelle und das auch von meinen Mitarbeitern erwarte. Ich kümmere mich aber auch stark um sie.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Ihren Mitarbeitern?
Selbstständigkeit, Offenheit, Ehrlichkeit und zu Fehlern stehen und daraus lernen.

Mit welchem Gefühl gehen Sie montags zur Arbeit?
Meine Arbeit und das Privatleben vermischen sich ja mitunter. Meistens bin ich mit sehr positiven Gefühlen im Job. Es ist allerdings wichtig, zu akzeptieren, dass ich nicht immer gut gelaunt und positiv sein kann. Manchmal gibt es auch schlechte Tage. Jeden Tag Topleistungen bringen und eine positive Einstellung zu haben, das gibt es nicht.

Wie wichtig ist Netzwerken?
Netzwerken heißt für mich, auch persönliche Beziehungen aufzubauen, um leichter gemeinsam etwas zu schaffen. Das ist sowohl innerhalb, als auch außerhalb eines Unternehmens so. Auch wer beruflich weiterkommen will, profitiert davon, ein Netzwerk aufzubauen. Das bedeutet nicht unbedingt, auf jeder Veranstaltung oder in den Medien präsent sein.

Durch welche Krise sind Sie gereift?
Als mein Vater mit seinem Geschäft in Konkurs ging. Das war zu der Zeit, als es einen Umbruch in der Elektrobranche gab: Mediamarkt & Co. kamen auf den Markt und man musste feststellen, dass gewisse Geschäftsmodelle aufgrund von Innovationen und dem Lauf der Zeit nicht mehr umsetzbar waren.

Welches Zitat sollte man von Ihnen lesen?
Mach das, was du tust, mit Leidenschaft, beruflich und privat. Denn man hat nur ein Leben.

Social Media&Co: Wie wichtig sind Account, Follower und Likes?
Ich bin eher Nutzer als Akteur. Wahrscheinlich, weil es bei uns weder privat noch beruflich, in der Investitionsgüterbranche, so relevant ist. Social Media wird aber generell sicher wichtiger.

Welche Bedeutung hat Geld für Sie?
Für mich ist es wichtig, einen gewissen Sicherheitspolster zu haben. Darüber hinaus kann ich nichts mitnehmen Ich kann meinen Kindern ein bisschen was vererben, aber den Rest müssen sie sich selbst erarbeiten.

Gibt es ein "Rezept" für Ihren Erfolg?
Immer sein Bestes zu geben und aus jedem Erfolg und Misserfolg zu lernen.

Innovation liegt in der Unternehmens-DNA von Knapp - wie innovativ leben Sie privat?
Technologische Innovationen nutzen wir privat eher keine, sondern verfolgen eher den Ansatz "back to the roots". Wir haben uns aus diesem Grund ein Sommerhaus gebaut, eine kleine Gartenhütte, die mit Schafwolle gedämmt und nur mit Holz gedeckt wurde. Ansonsten bin ich immer offen für neue Dinge und Sportarten wie zum Beispiel Paddle-Tennis oder Spikeball.

Wie relevant ist das richtige Timing?
Sicher essenziell, wobei man nicht alles beeinflussen kann.

Wie wichtig sind Pausen? Wie viele und welche machen Sie?
Essenziell! Ich versuche an gewissen Tagen oder am Wochenende wirklich medienfreie Zeit zu haben, also Handy und Computer bewusst wegzulegen. Das brauche ich. Oft ist es gar nicht so, dass der Beruf die Nutzung dieser Geräte erfordert, sondern eher das eigene Suchtverhalten. Auch im Urlaub versuche ich, alles drei Wochen lang nicht anzuschauen. Wenn es etwas Wichtiges gibt, bin ich via SMS erreichbar.

Glauben Sie an Zufall, Schicksal oder haben wir "es selbst in der Hand"?
Ich habe noch die alten HTL-Weisheiten gelehrt bekommen, glaube an das alte Atommodell und dass wir alles selbst in der Hand haben. Allerdings ist das, was wir in den 90igern über Protonen gelernt haben, heute längst nicht mehr Stand der Wissenschaft. Ich weiß auch nicht, was noch an wissenschaftlichen Erklärungen kommen wird, für Dinge, die wir nicht verstehen. Zum Beispiel denkt man an einen Menschen und dann ruft derjenige plötzlich an. Ich tue mir schwer, etwaszu glauben, was man nicht erklären kann. Obwohl das etwas Wunderschönes ist.

Welche Fähigkeiten sollte man als Führungskraft unbedingt haben?
Das hängt stark vom Unternehmen und der jeweiligen Phase ab. Entweder ist man Playing Captain, der mitspielt und selbst im operativen Bereich Leistungen bringen muss. Oder man muss Coach sein, der Strategien vorgibt, was bei größeren Unternehmen wichtig ist.

Treffen Sie Entscheidungen aus dem Kopf oder aus dem Bauch heraus?
Sehr stark vom Kopf aus, ich merke aber sehr oft, dass ich mit meinem Bauchgefühl auch richtig liege.

Aus welchen Situationen haben Sie beruflich am meisten gelernt?
Aus jedem Erfolg und Misserfolg.

Haben Sie jemals an sich gezweifelt?
Ja, immer wieder! Es kommen immer wieder Situationen auf, wo ich nur eine große Nebelwolke sehe und nicht weiß, welchen nächsten Schritt ich machen soll. Man muss sich dann immer an die guten Dinge erinnern, die man schon gelöst hat, obwohl man damals vielleicht auch Zweifel hatte. Was auch sehr wichtig ist: Man darf nicht immer das Endziel sehen, sondern soll kleine Schritte gehen. Dann werden sich diese Nebel der Unsicherheit auflösen und man meistert auch diese Situationen.

Haben Sie einen Rat für Menschen in ähnlichen zweifelnden Situationen?
Nicht immer so weit vorausschauen, kleine Etappenziele stecken. Zuerst die nächsten fünf Minuten bewältigen. Dann wird die Situation klarer. Und: An sich selbst glauben! Wir haben alle schon so viele Dinge geschafft.

Was bringt Sie aus der Fassung?
Unklarheit und fehlende Aktionen. Wenn jemand nur dasitzt wie ein Reh vor dem Scheinwerfer und erstarrt.

Worüber würden Sie gerne mehr wissen?
Über die Zusammenhänge der physikalisch erklärbaren Welt und der spirituellen Welt.

Welchen Traum möchten Sie gerne realisieren?
Ich würde gerne ein Sabbatical und eine Weltreise machen.

Was begeistert Sie so sehr, dass Sie darüber Zeit und Raum vergessen?
Das Klettern.

Gibt es etwas, von dem Sie mehr tun sollten?
Nein. Ich versuche das, was ich mache, mit Leidenschaft zu tun, sowohl beruflich als auch privat, und genügend Zeit mit der Familie zu haben. Wenn man das intensiv macht und wirklich im Jetzt lebt und nicht wo anders ist mit seinen Gedanken, dann passt die Balance.

Was wollen Sie der Welt hinterlassen?
Wenn Mitarbeiter oder meine Kinder gewisse Eigenschaften von mir in ihr Toolset aufnehmen und sie im Leben selbstständig sind, bin ich zufrieden. Es geht mir da nicht um meinen Namen oder so, dafür sind wir alle zu unwichtig.

Wie motivieren Sie sich, wenn's mal nicht so läuft?
Ich gehe eine Stunde laufen. Da bekomme ich einen klaren Kopf und die Dinge gehen danach wieder voran.

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir feiern gemeinsame Erfolge, auch ganz kleine wie zum Beispiel ein positives Kundengespräch. Nach dem Motto: "Tue Gutes und rede darüber". Nach jedem Quartal lassen wir Abteilungsleiter und Mitarbeiter berichten, was gelöst oder geschafft wurde. Das ist wunderbar zu sehen! Wir denken bewusst nicht immer "Was steht an, welchen Berg muss ich noch erklimmen?", sondern wir schauen auchzurück auf die Berge, die wir schon bestiegen haben und wie unmöglich uns das im vorigen Quartal noch erschienen ist.

Was empfehlen Sie jungen Menschen, die nach ihrem Schulabschluss nicht wissen, für welchen Beruf Sie sich entscheiden sollen?
Sie sollen Dinge ausprobieren, von denen sie glauben, dass es sie interessiert! Es wird sich dann schon zeigen, wohin der Weg geht. Ich halte nichts von dem Stress, gleich nach der Matura ein Masterstudium zu machen und ins Berufsleben einzusteigen. Ich habe auch länger studiert und mir mein Studium mit Tennistrainereinheiten finanziert. Man braucht als Mensch einfach Zeit, um zu reifen und zu erkennen, was man will.

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