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911 Carrera 4S im Test. Oder: Wie man einen Porsche fährt

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Auf ein Wort, bevor Sie einsteigen in unseren Testwagen, den Porsche 911 Carrera 4S -306 km/h schnell, 450 PS stark, leider grau. Aber das ist nicht der Grund für unsere kleine Einweisung.

Geben Sie es zu, Sie sind noch nie einen Porsche gefahren, schon gar keinen 911. Man könnte dem Irrtum verfallen, Porsche fahren sei einfach. Ja, allerhand Elektronik hält die 450 PS im Zaum. Ja, mag sein, dass sich das im Prinzip wie ein sehr harter, sehr tiefer GTI fährt. Dennoch: So easy fährt man keinen Porsche.

Historie verpflichtet

Wenige Dinge lassen sich so eindeutig als vorläufiger Höhepunkt ihrer eigenen Geschichte erklären wie der Porsche 911, der im Grunde seit 1947 - manche werden einwerfen: 1963, aber sparen wir uns bitte die Spitzfindigkeiten -unverwechselbar ist. Seine Einzigartigkeit ist integrierter Bestandteil eines jeden Kaufvertrags. Das Wort "Alleinstellungsmerkmal" müsste eine Porsche-Erfindung sein. Denn auch angesichts des jüngsten Sprosses käme niemand auch nur eine Sekunde ins Grübeln, ob es sich um einen Porsche handelt. Könnte es? Muss einer sein.

Wappnen Sie sich für die immer gleiche Frage, wo man denn so etwas heutzutage noch "ausfahren" könne. Korrekte Antwort: Können sowieso die wenigsten. Aber den Wagen genießen, so weit kann man es bringen, wenn man sich Mühe gibt. Das Mühelose, Kraftvolle in allen Bewegungen, der Grip in schnellen Kurven; wird 911 gewählt, kommt die Feuerwehr, nicht nur in Amerika. Auch im ruhenden Zustand: die klassische Silhouette, die noch in keiner Generation fad wirkte. Eine Linie, die seit 70 Jahren nur verfeinert, nie geändert und auf der ganzen Welt wiedererkannt wird.

Klar, auch ein Porsche muss sich die üblichen Abhandlungen gefallen lassen: Ist das Schalthebelchen nicht ein bisschen dürr ausgefallen? Gibt es zu wenige Knöpfe, zu viele Displays, knarzt irgendwo eine Kunststoffabdeckung? Warum gibt's keinen zweiten Getränkehalter und warum ist der erste so unansehnlich?

Neider, könnte man die Einwände abtun; vielleicht Menschen, die es nicht verwinden können, dass die Wiege der Quintessenz des Sportwagens nun einmal nicht in Maranello steht, sondern tja, eigentlich in Gmünd im Liesertal, aber das wären erneut nur historische Spitzfindigkeiten.

Unser 911 Carrera 4S Coupé kostet mit allen Spezereien 208.233,53 Euro - ein weiteres Faktum, dem sich der Porschefahrer in Würde stellen muss. Ja, ganz schön teuer und die 12 bis 2.. Liter pro 100 Kilometer gibt es auch nicht umsonst. Egal. Nicht einmal, dass der Hersteller selbst mit Feuereifer an der eigenen Fama sägt, kann der Strahlkraft eines 911 etwas anhaben. Sollen sie doch SUV bauen und Elektroautos, solange Sie derjenige sind, der in einem Porsche-Porsche sitzt. Und auf einem solchen steht hoffentlich noch lang 911 drauf.

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