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Jeep Wrangler: Bergfex lernt Manieren

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Keine Sorge - ein feiner Binkel wird aus dem Jeep Wrangler auch in Zeiten von LED-Scheinwerfern und digitalen Fahrassistenten nicht. Aber er hat auf der Langstrecke viel von seinem Schrecken eingebüßt, zeigt unser Test.

Wenn ein Spezialist im Universaleinsatz gefordert ist, sind Kompromisse nicht zu vermeiden. So viel zur Erwartungshaltung, wenn ein Jeep Wrangler für eine 500-Kilometer-Etappe auf der Autobahn eingeteilt ist. Erste Erleichterung trat ein, als das Modell in Augenschein genommen wurde: Langer Radstand (nicht ganz "Unlimited", aber doch ein Äuzerl über drei Meter), Ledersitze für fünf, dazu das Overland-Paket (Audiosystem mit neun Lautsprechern und Subwoofer, Hardtop in Wagenfarbe, als Extra empfiehlt sich der geräuschdämmende Dachhimmel um 480 Euro) versprechen Onroad-Qualitäten auf dem Weg zum Offroad-Terrain.

Overland aufs Land

Lassen Sie uns die Geländetauglichkeit von vornherein außer Streit stellen und die schöne Farbe "Ocean Blue" als Überleitung zur Wattiefe von 760 Millimetern nutzen. Böschungswinkel (37,4 Grad vorn, 30,5 hinten) und Bodenfreiheit (260 mm) leiden zwar etwas unter der Verlängerung, sind aber dennoch über jeden Zweifel erhaben.

Ob ein waschechter Afrikafahrer angesichts der 8-Stufen-Automatik die Nase rümpft, sollen andere beurteilen. Auf der Straße jedenfalls ist das Getriebe eine gute Wahl. Da verleidet einem allerhöchstens ein beinah prohibitiver Autobahnverbrauch von um die zehn Liter Diesel die Freude am Wranglern.

Motorisch ging im Tester der 2,2-Liter-Diesel mit 200 PS und 450 Nm Drehmoment zu Werke. Der liefert bärig Power, auch wenn man einmal bei 129 km/h (hüstel!) noch auf die Überholspur wechselt.

Über all dem soll hier keinesfalls der Eindruck erweckt werden, dass der Jeep als Reise-SUV seinen zivileren Konkurrenten aus eigenem oder fremdem Stall in Sachen Langstreckenkomfort gefährlich nahe käme. Aber jemand, der die Gelände-Power des Klassikers nutzbar machen kann, wird auch längere Anreise-Etappen künftig mit weniger Sorgenfalten in Angriff nehmen. Und: Die gesteigerte Alltagstauglichkeit ist natürlich auch ein Argument mehr, den Wrangler als Lifestyle-Fahrzeug ins Auge zu fassen.

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