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Die Jagdreviere des Herrn Tausendsassa

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Nach knapp 14.000 Kilometern auf unterschiedlichstem Terrain heißt es Abschied nehmen vom Suzuki Jimny. Mit besten Wünschen zurück an den Importeur. Wir wünschen uns, dass es den sympathischen All-Terrain weiterhin auch in Europa geben wird.

Ein Jahr ist ja so schnell vorbei und das Ende eines Dauertests ist vermutlich der einzige Moment, in dem sich der Motorjournalist dem "normalen" Autofahrer gegenüber benachteiligt vorkommt. Weil der ja nicht nach einem Jahr das einem ans Herz gewachsene Vehikel einfach wieder zurückgeben muss, noch dazu, ohne dass adäquater Ersatz schon bereitsteht.

Für die kurze, harte Strecke

Vor dem Abschied waren wir noch beim "final check", zum wiederholten Male bei den Profis vom ARBÖ-Prüfzentrum Wien Nord. Unterjährig hatten wir keine Mängel oder Pannen zu verzeichnen, in der Brünner Straße stellten die Techniker beim ARBÖ-Kauftest jedoch neben etwas schuppigen Reifen - vermutlich, weil wir die Winterreifen im Frühling etwas zu lang in Gebrauch hatten - auch einen zu niedrigen Siedepunkt der Bremsflüssigkeit zwischen 150 und 180 Grad fest, ein leichter Mangel, der im Kauftest-Bericht vermerkt wurde. Insgesamt haben wir circa 13.900 Kilometer im Jimny verbracht, eine sicherlich überdurchschnittliche Jahresleistung für ein Auto, das im Echtbetrieb eher auf der kurzen, aber harten Strecke gebraucht wird.

Jagdgründe des Jimny

Als Käufer im Visier hat man gerade mit dem jüngsten Jimny bei Suzuki aber nicht nur die forst- und waidmännisch Tätigen, sondern auch die Lifestyle-Klientel: Jene, die den Hochsitz höchstens im modernen SUV einnehmen, nicht jedoch im Jagdrevier. Auch wir nutzten den Wald- und Wiesenkapazunder meist nur für die gut geteerten Kilometer zum Bürostuhl. Aber man wähnt sich im Jimny irgendwie automatisch ein bisschen in der Wildnis, selbst wenn man nicht wie Old Shatterhand zwischen diversen Jagdgründen, sondern nur zwischen Weidlingbach und Königsstetten hin und herpendelt. Am Volant des Jimny ist es ein treuer Begleiter, dieses gute Gefühl, links und rechts in den Wienerwald hineinzuspähen und zu denken: Ja, könnten wir, wenn wir nur wollten.

Analog mit digitalen Preziosen

Auch dort, wo Allrad, Untersetzung und Leiterrahmen sich höchstens an einer Rasen- oder Gehsteigkante austoben dürfen, wuchs uns der praktische 2+2-Sitzer im Handumdrehen ans Herz. Sympathisch, unverwüstlich und dazu äußerst analog. Wer die günstigeren Einsteigerversionen ohne Navi-Display ordert, wähnt sich gar zurückversetzt in die gute alte Zeit des Autoradios, wobei man natürlich schon sagen muss, dass auch der "analoge" Jimny mit jeder Menge digitaler Preziosen aufwartet. Beim Antrieb selbst wird allerdings ausschließlich Hausmannskost serviert (und die schmeckt bekanntlich nicht am schlechtesten).

Der 1,5-l-Vierzylinder-Benziner leistet 102 PS, was vor allem in Kombination mit der 5-Gang-Handschaltung für schön beherrschbaren, in allen Fahrzuständen ausreichenden Vortrieb sorgt. Mit der Einschränkung, dass eine 6. Fahrstufe im Reisebetrieb nicht verkehrt wäre. Bei 130 km/h liegen über 4.000 U/min an, das schlägt sich schon aufs Gehör. Ob sich die optionale 4-stufige Automatik auf der Autobahn als gehörschonender erwiese? Vermutlich nicht. Eine im Vorfeld halblaut in Aussicht gestellte (Mild-)Hybridisierung wurde gemeinsam mit der Start-Stopp-Automatik letztlich wohl der Belastbarkeit in Wald und Flur geopfert und so stehen wir bei einem ehrlichen, wenn auch nicht ganz zeitgemäßen 7,5-Liter-Verbrauch, der je nach Härte des Geländeeinsatzes stark nach oben tendieren dürfte.

Haken und Ösen

Nennenswerten Laderaum - 377 Liter - realisiert man im "Suzi-Jeep" durch Umlegen der beiden Rücksitze (50:50 umklappbar). Je nach Ausstattung ist eine Laderaumbox verfügbar, durch welche der Boden des Kofferraums komplett flach wird. Die Kunststoffverkleidung dieses Laderaums lässt sich vermutlich gut sauber kärchern, sollte der Schweiß der Jagdbeute frühzeitig Krusten gebildet haben, stellt aber andererseits auch einen äußerst rutschigen Unterboden für den Wocheneinkauf dar. Um tief fliegende Mineralwasserkisten hintanzuhalten, verweist Suzuki auf serienmäßige Vorrichtungen für Gepäckhaken und andere Befestigungen, welche im Zubehörprogramm erhältlich sind.

Jimny's Future?

Wie man dieser Tage liest, ist das Schicksal des Jimny ja ungewiss. Medien berichten über eine Einstellung des Modells schon 2021, angeblich wegen der strenger und strenger werdenden Abgasvorschriften.

Was wie eine Hiobsbotschaft für die vielen Allradfans klingt, die bekanntlich Wartezeiten von über einem Jahr für den Jimny durchaus in Kauf nehmen, könnte natürlich auch der Zündfunke für etwas Revolutionäres sein: einen rein elektrischen Jimny. Allzu viel an Reichweite bräuchte er ja für seine typischen Einsatzgebiete nicht, aber es wäre spannend zu erleben, wie ein Team ambitionierter Ingenieure das Elektrothema unter Berücksichtigung der geforderten unbedingten Geländetauglichkeit interpretieren würde.

Abschlusstest beim ARBÖ

Der Ankaufstest des ARBÖ hilft beim Gebrauchtwagenkauf. Unter die Lupe genommen werden mehr als 150 Positionen, mehr als beim "Pickerl", wie man betont. Beim Jimny wurden nach exakt 13.403 Kilometern drei leichte Mängel festgestellt: ein niedriger Siedepunkt der Bremsflüssigkeit, die leichte Schiefstellung des lenkrades sowie "leicht schuppige" Reifen. Gleichzeitig meldete das Diagnose-Gerät zwei Fehler im Speicher, die Techniker empfahlen einen Werkstattbesuch zur Abklärung.

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