Kia EV3 – schon gefahren: Kein Jausengegner
Mit dem EV3 bringt Kia den kleinen Bruder des Flaggschiffs EV9. Die Optik ist speziell, Platzangebot, Reichweite und Bed...
Nikolaus Engleitner ist Chief Commercial Officer bei Alphabet Austria, im Interview spricht erüber das 20-Jahr-Jubiläum, die Stärken als BMW-Tochter, die Strategie zur E-Mobilität, die Digitalisierung u. v. m.
Flotte: Alphabet feiert den 20. Geburtstag. Ein Blick zurück macht vermutlich deutlich, dass sich in diesen 20 Jahren in der Automobilbranche und auch im Bereich der Fuhrparks einiges verändert hat. Welche Meilensteine fallen Ihnen dazu ein?
Engleitner: Der erste Meilenstein war sicher der Schritt nach Österreich, der nun 20 Jahre zurückliegt. International gibt es Alphabet ja schon ein paar Jahre länger. Speziell in den ersten Jahren wurde sehr rasch expandiert und in jüngerer Vergangenheit kam auch wieder eine Reihe von Kooperationsmärkten hinzu. Was Alphabet schon seit vielen Jahren auszeichnet, sind innovative Lösungen. Bereits 2010 kam unsere seither stetig weiterentwickelte App "AlphaGuide" auf den Markt, obwohl es zu dem Zeitpunkt nur etwa halb so viele Smartphonenutzer gab, als es nun der Fall ist. Ähnliches gilt für unser Corporate Carsharing "AlphaCity" (seit 2011) sowie unsere umfassenden Dienstleistungen rund um E-Fahrzeuge im Rahmen von "AlphaElectric"(seit 2013).
Flotte: Alphabet hat sich im Lauf der Zeit gewandelt und hat aktuell in über 30 Ländern mehr als 700.000 Autos unter Vertrag. Wo liegen die Stärken der BMW-Tochter?
Engleitner: Eine haben Sie bereits genannt. Mit der BMW Group als hundertprozentige Eigentümerin haben wir einen soliden Background und sind nicht nur Teil eines der größten und erfolgreichsten Konzerne Europas, sondern zählen auch hierzulande zu den bedeutendsten Unternehmen. Allein in Österreich sichert die BMW Group über 10.000 Arbeitsplätze. Weitere Stärken sind ohne jeden Zweifel die schon vorhin erwähnte Innovationskraft und die schon seit vielen Jahren gesteigerte Aufmerksamkeit, die wir dem Thema Nachhaltigkeit widmen. Abgesehen davon profitieren unsere Kunden dadurch, dass wir in zwei Welten ein erfahrener und starker Partner sind: als herstellerzugehörige Gesellschaft rund um unsere Konzernmarken und als Fuhrparkexperte rund um alle Marken und Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht.
Flotte: Wenig überraschend ist der Anteil von BMW und MINI bei Alphabet sehr hoch. Wie sieht da aktuell der Mix im Verhältnis zu anderen Marken aus?
Engleitner: In Österreich haben wir einen traditionell sehr hohen Anteil von über 50 Prozent, da wir quasi organisch aus der BMW-Organisation herausgewachsen sind und der Vertrieb über die BMW/MINI-Händler als unsere Partner einen unverändert starken Kanal darstellt. In anderen Ländern beziehungsweise über alle Märkte hinweg gesehen, ist der Anteil deutlich niedriger und liegt bei nur rund 30 Prozent.
Flotte: Nicht nur Pkw, auch Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen können über Alphabet finanziert werden, oder?Engleitner: Korrekt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 konnten wir erfreulicherweise im Neugeschäft einen besonders starken Zuwachs von leichten Nutzfahrzeugen verzeichnen.
Flotte: Die Elektrifizierung ist in aller Munde, gerade die Firmen-und Flottenkunden sind die Technologietreiber. Alphabet hat hier relativ zeitig eine Vorreiterrolleübernommen, welchen Anteil haben E-Autos und Plug-in-Hybride im gesamten Fahrzeugmix?
Engleitner: Mit knapp zwölf Prozent beträgt der Anteil an BEV und PHEV in unserem Bestand ein Vielfaches des Marktdurchschnitts, auch bei den Neuverträgen liegen wir unverändert deutlich über dem Gesamtmarkt.
Flotte: Mit AlphaElectric gibt es maßgeschneiderte Angebote für Umsteiger in die E-Mobilität. Welche Eckpunkte sind unter dem Label zusammengefasst?
Engleitner: AlphaElectric wurde erst Ende 2020 als Produkt einer Frischzellenkur unterzogen und um neue Bausteine erweitert. Unsere Herangehensweise stellt die individuelle Route zur E-Mobilität in den Vordergrund, entlang welcher wir unsere Kunden bestmöglich und vollumfänglich begleiten wollen. Da das Thema nicht mehr so neu ist wie vielleicht noch zur erstmaligen Markteinführung 2013, gilt es nun, die Unternehmen an den unterschiedlichen Abfahrtspunkten abzuholen und mit guten Ideen die Herausforderungen anzugehen. Folglich ruht AlphaElectric auf den Säulen Beratung, Implementierung und Betrieb und spannt sich damit von der GPS-basierten Fahrprofilanalyse über Kostenvergleiche, Förderberatung, eCar-Policy-Erstellung, Ladekonzepte bis hin zu eCarsharing, temporären Mietwagen oder sogar PV-Carports, die wir im Rahmen einer Kooperation anbieten können.
Flotte: Digitalisierung ist eines der großen Schlagwörter unserer Zeit, wie geht Alphabet mit dem Thema um?
Engleitner: Schlagwort trifft es sehr gut, denn egal, welche Zeitung man aufschlägt, man wird durchwegs vom dem Wort "Digitalisierung" erschlagen. Persönlich finde ich, wird der Begriff etwas überstrapaziert. Einerseits wird einem viel alter Wein in neuen Schläuchen verkauft und jeder noch so kleine IT-Change-Request wird zur Digitalisierungsoffensive. Andererseits wird die Erwartung geschürt, dass bald alles immer und überall nur noch digital und mit ganz viel KI vonstattengehen wird. Was unser Geschäft betrifft, bin ich davon überzeugt, dass in einer unbestritten digitaleren Welt von Morgen auch noch viel Platz für Menschen und deren Intelligenz sein wird. Insofern verstehen wir Digitalisierung in erster Linie als Alltagsvereinfachung und Operational Excellence, sowohl für unsere Kunden als auch intern. Daher soll der persönliche Dialog von Mensch zu Mensch trotz fortschreitender Digitalisierung weder heute noch morgen zu kurz kommen.
Flotte: Zum Abschluss eine Frage, die aktuell wohl in kaum einem Interview fehlen darf: Wie hat sich die Corona-Krise bei den von Alphabet gemanagten Fuhrparks im Hinblick auf Behaltedauer, Wahl und Anzahl der Fahrzeuge ausgewirkt?
Engleitner: Da wir kleinere wie größere Unternehmen aller möglichen Branchen und Eigentumsstrukturen zu unseren Kunden zählen, können wir sehr unterschiedliche Trends beobachten. So gibt es mittlerweile leider Betriebe mit touristischem Background, die ihren Fuhrpark stark reduzieren oder den Geschäftsbetrieb sogar ganz einstellen mussten. Im Gegensatz dazu zeigt sich das Gros der internationalen Konzerne bis dato relativ unbeeindruckt. Nur dort, wo tatsächlich Kurzarbeit und Ungewissheit im Kerngeschäft herrscht, sieht man logischerweise eine Zurückhaltung bei Neuanschaffungen, was mit einem Trend zu Vertragsverlängerungen einhergeht. Das genaue Gegenteil begegnet uns dann wieder in dem einen oder anderen eigentümergeführten Unternehmen, wo der Eigentümer mangels Möglichkeit, das Geld in Urlaube zu investieren, zu einem merklich teureren Fahrzeug greift. Allen gemein sind aber deutlich geringere Kilometerleistungen, was dem allgemeinen Rückgang der Mitarbeitermobilität bedingt durch Homeoffice, weniger Live-Termine, Lockdowns etc. geschuldet ist. Hier fallen mir mehrere Kunden ein, die zum Beispiel Poolfahrzeuge vorzeitig beenden, obwohl dort vor Corona der eigene Fahrzeugpool nie ausreichte und eson-top immer Bedarf an zusätzlichen Ersatz-und Interimsfahrzeugen aus unserem Produkt AlphaRent gab. Apropos AlphaRent -hier sehen wir aktuell auch zwei gegenläufige Trends. Während die klassischen Anmietfälle (Abdeckung Mobilitätsspitzen im Fuhrpark) zurückgehen, wird verstärkt auf diese kurz-bis mittelfristigen Mietwagen zurückgegriffen, wenn die Unsicherheit rund um den kurz-bis mittelfristigen Geschäftsgang wächst und man möglichst flexibel bleiben möchte.
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