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Jeder vierte Hyundai bereits ein Firmenauto

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Hyundai

Nicht zuletzt als Vorreiter der E-Mobilität hat sich Hyundai in den letzten Jahren auch bei zahlreichen Firmenkunden etabliert. Wir haben mit Geschäftsführer Roland Punzengruber und Erich Gstettner, dem neuen Verantwortlichen für Flotte und E-Mobilität, über aktuelle und zukünftige Themen gesprochen.

Die letzten eineinhalb Jahre waren eine große Herausforderung für viele Unternehmen, wie ist es Hyundai in der Pandemie ergangen? 
Roland Punzengruber (RP): Von März bis Mai 2020 war die Situation schon sehr komplex, die Betriebe hatten schließlich alle geschlossen. Andererseits hat uns das einen Drive bei Themen wie Online-Verkauf, Carsharing oder Hauszustellung verpasst. Mit Mai ging die Kurve dann nach oben und unterm Strich war das letzte Jahr aller Widrigkeiten zum Trotz sehr zufriedenstellend mit einem stabilen Marktanteil von fünf Prozent. Durch die Anpassung der Kosten war auch der Ertrag gut, wir haben außerdem schnell einen neuen Businessplan erstellt. 2021 haben wir, um ehrlich zu sein, wirtschaftlich nicht viel vom Lockdown mitbekommen, wir liegen wieder auf Vorkrisenniveau, beim Kaufvertragseingang ist sogar ein Plus von 14 Prozent zu verzeichnen. 

Zu allem Überfluss kam zur Pandemie noch die Halbleiterkrise hinzu, wie sehr ist Hyundai von Lieferver­zögerungen betroffen? 
RP: Wir haben aktuell 6.000 offene Orders, der Kaufvertragseingang ist wie erwähnt gut. Unser Ziel ist es, das Niveau zu halten, ich rechne aber damit, dass uns die Thematik noch ein Jahr beschäftigen wird, ehe dann hoffentlich wieder Normalität einkehrt. 

Wie lange sind die Kunden bereit, auf ein neues Auto zu warten?
RP: Die Lager sind aktuell auf einem historisch niedrigen Niveau, aber das ist bei so gut wie allen Marken der Fall. Der Kunde hat vielfach in Wahrheit gar keine Möglichkeit, als zu warten, er findet überall die gleiche Situation vor. Hyundai zählt zu den Vorreitern der E-Mobilität, mit dem IONIQ 5 wurde soeben ein neues Flaggschiff gelauncht.

Welchen Stellenwert haben die E-Autos für Hyundai?
RP: Wir verkaufen mittlerweile jedes vierte Auto in einer elektri­fizierten Variante, Hybrid beziehungsweise Plug-in-Hybrid und Elektro, wobei sich die beiden Gruppen in gleicher Größe aufteilen. Das heißt, wir haben einen Anteil an vollelektrischen Fahrzeugen in der Größe von 12,5 Prozent und das ist schon sehr ordentlich. Bei den BEV liegt der Firmenanteil bei 82 Prozent, beim PHEV halten sich Firmen und Private in etwa die Waage. Wobei wir noch deutlich mehr Plug-ins verkaufen könnten, wenn wir denn die Autos bekommen würden …

Erich Gstettner (EG): Die Elektroautos haben überhaupt eine ganz spezielle Bedeutung für Hyundai. Sie waren so etwas wie der Türöffner für den Rest der Modellpalette. Erst durch die E-Autos wurden wir bei vielen Firmen gelistet, dadurch kamen wir auch bei konventionell betriebenen Modellen vielfach ins Gespräch und zu Kaufabschlüssen. Was den Firmenkundenanteil betrifft, so sind wir von deutlich unter zehn Prozent gekommen und mittlerweile bei 25 bis 26 Prozent angekommen.

Die Beratung hat gerade beim E-Auto eine ganz besondere Bedeutung, oder?
RP: Absolut! Das geht von der Wahl des richtigen Fahrzeuges bis hin zur Ladeinfrastruktur. Ich persönlich finde es in diesem Zusammenhang schade, dass die Fahrprofil­analysen nicht so angenommen wurden, wie wir uns das gedacht hatten. Die Investition, ein Firmenfahrzeug mit einem GPS-Tracker auszurüsten und so zu sehen, ob das Auto durch ein E-Auto ersetzt werden könnte, ist wirklich nicht groß.

EG: Mittlerweile muss sich der Vertrieb auf mehr als nur Bedarfsanalysen bezüglich Auto einrichten. Neben Ladeinfrastruktur sind natürlich die Fördermöglichkeiten ein kompliziertes, aber wichtiges Thema. Hierzu werden wir in Zukunft unseren Kunden auf Wunsch eine professionelle Beratung zur Seite stellen, die dem Kunden aus den aktuell 65!! verschiedenen Fördertöpfen das Optimum herausholt. Bleiben wir bei alternativen Antrieben, auch beim Thema Wasserstoff ist Hyundai vorn dabei und bietet als einer von nur zwei Herstellern in Europa ein Brennstoffzellen-Elektro­auto, den Nexo.

Wie viele Fahrzeuge wurden hier verkauft und wie sieht die weitere Strategie aus?
RP: Zusammen mit dem Vorgänger, dem iX35 FCEV, waren das rund 50 Stück. Man muss dazusagen, dass das Fahrzeug nicht zuletzt aufgrund der Infrastruktur – aktuell gibt es fünf öffentliche Wasserstoff-Tankstellen in ganz Österreich – unsererseits in den ersten Jahren nur an Friendly User, also ausschließlich an Firmenkunden mit direktem oder indirektem Bezug zum Thema Wasserstoff, sehr selektiv vermarktet wurde. Dennoch sieht man die Zufriedenheit, schnell aufzutanken und rein elektrisch bis zu 660 Kilometer zu fahren.

Experten zufolge wird sich Wasserstoff im Pkw aber nicht durchsetzen, was nicht zuletzt mit dem hohen Energieaufwand zu tun hat, mit dem der Wasserstoff produziert wird. Noch dazu mangelt es an nachhaltig produziertem Wasserstoff.
RP: Das Rennen um die zukünftigen Antriebe ist noch nicht geschlagen. Ich bin ein Befürworter von Technologieoffenheit und überzeugt, dass Wasserstoff im Bereich künftiger Mobilität eine sehr große Rolle spielen wird, und da sehe ich auch gewisse Pkw-Segmente und leichte Nutzfahrzeuge. Natürlich ist im Bereich der Wasserstoffproduktion noch einiges zu tun, aber es wird künftig ausreichend grünen Wasserstoff geben, um eine öffentliche Infrastruktur entsprechend umfänglich bedienen zu können.

Bei größeren Anwendungen in Schiffen, Bussen oder auch Lkw sieht die Sache schon jetzt anders aus. Riesige Batterien wären hier nicht nur teuer, sondern würden auch die Nutzlasten einschränken. Hyundai hat ein Projekt mit Lkw in der Schweiz laufen, wie ist da der Status quo?
RP: Hyundai hat in der Schweiz unter anderem mit Mitgliedsbetrieben der H2 Association einen Vertrag für die Lieferung von 1.600 Lkw bis 2025 unterschrieben und mit der ersten Lieferung von Fahrzeugen schon Ende 2020 gestartet. Die Fahrzeuge werden über ein Pay-per-use-Modell angeboten, was auch den parallelen Aufbau der Wasserstoffproduktion und der Infrastruktur erlaubt.

Ist es denkbar, dass wir auch in Österreich in absehbarer Zeit wasserstoffbetriebene Hyundai-Lkw sehen?
RP: In den nächsten Jahren werden die Fahrzeuge über die Schweizer Landesgrenzen hinaus in weiteren Ländern Europas angeboten. Für den Rollout verantwortlich ist hier die Hyundai Hydrogen Mobility. In Österreich werden wir uns als Importeur in den nächsten Monaten dem Thema Wasserstoff-Stadtbus widmen und noch in 2021 in Österreich den ersten Bus zum Einsatz bringen.

Stichwort Nutzfahrzeuge, der neue STARIA steht in den Startlöchern, ein nicht zuletzt optisch interessantes Fahrzeug, das sich deutlich vom Mitbewerb absetzt. Wie sind die Erwartungen und wann ist die Markteinführung?
EG: Wir starten noch im September sowohl mit einem Kastenwagen als auch mit der Pkw-Variante. Da es nur einen Radstand, eine Höhe und einen Motor gibt und der mit 177 PS relativ stark ausfällt, liegt unser Fokus mehr auf dem Pkw als dem Nutzfahrzeug. RP: Die Pkw-Variante wird auch mit Allrad angeboten, was für Österreich daher besonders interessant ist. Der Innenraum wird sehr hochwertig ausfallen. Unser Kontingent wird 2022 bei rund 300 Fahrzeugen liegen. 2023 folgt übrigens auch eine Wasserstoff-Version.

Eine Nummer größer war der H350 positioniert, der aber ausgelaufen ist. Kann man hier in absehbarer Zeit mit einem Nachfolger rechnen?
RP: Der H350 war sehr erfolgreich und bei Händlern wie Kunden gleichermaßen beliebt. Leider wurde das Triebwerk aber nicht mehr auf die neueste Abgasnorm adaptiert, womit wir ihn in Europa nicht mehr anbieten können. Über einen möglichen Nachfolger können wir derzeit nichts berichten.

Hyundai hat in den letzten Monaten ein wahres Modell­feuerwerk abgebrannt, was sind die Highlights aus Sicht des Firmenkunden?
EG: Zunächst ganz klar der IONIQ 5, unser Elektro-Flaggschiff, aber natürlich auch der KONA EV. Der neue TUCSON ist eine tolle Erfolgsgeschichte, auch als Plug-in-Hybrid. Der i30 hat sich als solide Größe etabliert und sich zu einem echten Bestseller bei den Firmenkunden gemausert. Unser Flaggschiff, der Santa Fe Plug-in, macht zwar keine riesigen Stückzahlen, die Kunden sind aber sehr zufrieden. Nicht zu unterschätzen auch der neue Bayon, der trotz kompakter Abmessungen erstaunlich viel Platz und ein wirklich hohes Fahrniveau bietet. Last but not least erfreut sich natürlich auch unsere 5-Jahres-Garantie ohne Kilometerbegrenzung vor allem bei Vielfahrern großer Beliebtheit.

Was die Finanzierung betrifft, so ist der Anteil des Operating- Leasings in Österreich nach wie vor deutlich hinter anderen europäischen Ländern. Woran liegt das und wie wichtig ist das Full-Service-Leasing für Ihre Kunden?
EG: Bei uns ist der Käuferanteil nach wie vor hoch, was das Operating-Leasing betrifft, so ist die Kostenwahrheit vielfach noch nicht durchgedrungen. In Relation zum klassischen Leasing ist die Rate natürlich entsprechend höher, allerdings sind hier nicht nur der Wertverlust, sondern auch sämtliche Wartungs- und Servicearbeiten sowie Reifen inkludiert, zudem entfällt das Restwertrisiko zur Gänze. Wenn man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht und berücksichtigt, dass auch das Fuhrparkmanagement ausgelagert wird, dann kann Operating-Leasing durchaus Vorteile bringen, auch wirtschaftlich betrachtet. Hyundai bietet aber auch ein Abo-Modell an, mit dem kurz- bis mittelfristiger Mobilitätsbedarf gedeckt oder auch Spitzen ausgeglichen werden können. Auch Carsharing rückt immer mehr in unseren Fokus, so gibt es neben den Wien-Mobil-Fahrzeugen etwa eine Kooperation mit der Österreichischen Hoteliervereinigung und bald einen neuen Car­sharing-Standort am Katschberg. •

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