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Pfeilschnell und wendig

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Sie ist schnell, flexibel und effizient: Die Wiener MOT-Gruppe - das Kürzel steht für die Motorrad-Polizei - wird in den kommenden Wochen wieder verstärkt patrouillieren.

Insgesamt 98 speziell geschulte Beamte sind mit ihren Zweirädern derzeit in der Bundeshauptstadt unterwegs. "Der größte Vorteil des Motorrades ist seine Schnelligkeit und Wendigkeit", sagt Salzer. "Es gibt kaum eine Situation, wo wir nicht durchkommen."

 

Oft sind die Beamten auf Österreichs stärkst befahrener Straße, der Wiener Südosttangente, bei Unfällen die ersten vor Ort. "Zu unseren Aufgaben zählt auch die Verkehrsregelung, nicht selten halten Lenker auf der Tangente wegen kleiner Blechschäden an und verursachen so einen Riesenstau. Wir bemühen uns in diesem Fall, die Situation rasch zu klären und wieder für normalen Verkehrsfluss zusorgen."

55 Streifenmotorräder und 6 "zivile" Bikes

Die Beamten patrouillieren sowohl in Uniform, als auch in Zivil. Neben 55 Polizeimotorrädern stehen 6 pfeilschnelle Bikes mit ausgeklügelter Technik im Einsatz. Sollten es die Witterungsverhältnisse einmal tatsächlich nicht zulassen, können die Motorradpolizisten auch auf vierrädrigen Ersatz umsteigen. Neben der Verkehrsüberwachung und Einsätzen bei Veranstaltungen wie Konferenzen oder Demonstrationen zählen Begleitfahrten bei Staatsbesuchen zu den Aufgaben der MOT.

 

Bis zu 11 Motorräder begleiten hohe Staatsgäste etwa vom Flughafen Schwechat in ihre Unterkünfte oder zu offiziellen Terminen. "In solchen Fällen wird nach einem festgelegten Protokoll gefahren. Je nachWichtigkeit des Staatsgastes mit bis zu 2 Voraus-Zweirädern, einem Fünfer-Keil vor dem Konvoi, 2 Motorrädern seitlich und 2 dahinter", sagt Salzer. Bei derartigen Einsätzen müssen selbst die erfahrensten Beamten immer wieder auf Überraschungen gefasst sein.

Staatsgast bog ab

"Wir geleiteten einen hochrangigen Staatsgast auf der Ringstraße mit dem Ziel Parlament", erzählt Salzer. Kurz vor dem Ziel bog die Limousine mit dem Staatsgast plötzlich ab. Zu spät, um noch reagieren zu können. "Die Keilformation kam ohne den ausländischen Ministerpräsidenten an. Via Funk erfuhren wir Sekunden später, dass der Staatsgast kurzfristigdas Protokoll geändert hatte und sich ins Hotel chauffieren ließ." Auch bei seinen Streifenfahrten hat Salzer schon einiges erlebt.

 

"Im Zuge einer Verkehrskontrolle fiel mir ein junger Lenker auf, der mit einem Moped auffällig schnell unterwegs war." Nachdem der junge Mann zum Leistungsprüfstandins Bundesprüfzentrum gelotst wurde, staunte der Beamte nicht schlecht. "Das Moped mit rotem Kennzeichen erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 167 km/h." Wie sich herausstellte, hatte der junge Lenker, ein HTL-Schüler mit spezieller Begabung für Extrem-Tuning, das Moped entsprechend umgebaut.

Oft werden Speed-Enthusiasten auch Opfer ihrer eigenen Unachtsamkeit. "Bei einem Einsatz in der Triester Straße, Treffpunkt der sogenannten "Roadrunner", hatten sich gerade 2 auffrisierte Fahrzeuge für ein Beschleunigungsduell formiert", erzählt Revierinspektor Florian Andronik. "Die Zuschauer wollten die Hobby-Raser warnen, denn ich stand mit meinem Motorrad direkt hinter ihnen." Offensichtlich waren die Männer derart auf ihr Rennen konzentriert, dass sie den Beamten nicht bemerkten. "Laute Gesten und Zurufe der Zuseher, die die Lenker warnen wollten, haben diese offensichtlich als Unterstützung ihrer Fans interpretiert und sind losgefahren." Die Strafe folgte auf dem Fuße.

Spezielle Schulung für Motorradpolizisten

Um mit dem Motorrad Streifendienste durchführen zu können, ist eine spezielle Schulung erforderlich. Zweirad-Affinität allein reicht dafür nicht aus: "Wir schauen uns ganz genau an, wer dafür geeignet ist, denn der tägliche Dienst auf der Straße birgt viele Gefahren. Deshalb ist ein entsprechend sicherer Umgang mit dem Motorrad auchVoraussetzung", so Salzer. Intensive Praxiskurse werden mit Spezialschulungen ergänzt, danach erfolgt noch ein mehrmonatiges Training durch erfahrene Kollegen im Zuge des Streifendienstes. Ihr Wissen geben einige Beamte auch in ihrer Freizeit allen interessierten ZweiradlenkerInnen weiter.

Zweiradkurse mit erfahrenen Beamten

Der Verein zur Förderung der Verkehrssicherheit in Wien -kurz VFV-Wien genannt -ist eine gemeinnützige Institution, bestehend aus Idealisten, mit dem Ziel, die Teilnahme aller motorisierten, einspurigen VerkehrsteilnehmerInnen am Straßenverkehr sicherer zu gestalten. Mitte der 1980er-Jahre wurde die Idee geboren, Wissbegierigen in kleinem Rahmen das sichere Motorradfahren näher zu bringen. In Albern entstand die erste Übungsstätte.

 

Ein Team von begeisterten Motorradpolizisten stellte sich bald Wochenende für Wochenende zur Verfügung, um den Teilnehmern zu zeigen, wie sie ihr Motorrad sicher durch denVerkehr bewegen. Das Projekt sprach sich schnell herum und die Kurse waren bald ausgebucht. Vor einigen Jahren übersiedelte das Team nach Aspern, hinter das Fahrsicherheitszentrum des ARBÖ. Mit dem Baubeginn der Seestadt Aspern auf dem ehemaligen Flugfeld endete auch hier die Ära der Trainings mit den Weißen Mäusen.

In der Trauzlgasse 1 in Wien-Floridsdorf wurde ein neues Trainingsgelände gefunden. Dort werden Teilnehmern die bewährten Kurse mit zusätzlicher Bergstrecke angeboten. Instruiert werden interessierte ZweiradlenkerInnen von Angehörigen der Polizei bzw. der Landesverkehrspolizei Wien. Tagtägliche Erfahrungswerte aus dienstlichen Aufgaben auf der Straße und am Zweirad werden weitergegeben.

Jetzt zum Kurs anmelden! Die Anmeldung für die Kurse ist ab sofort unter www.vfvwien.at möglich.



(Von Dieter Scheuch)

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