Test: Mercedes eSprinter
Der Mercedes eSprinter hat kürzlich ein Update erfahren und kommt nun mit drei Batteriegrößen, um möglichst viele Bedü...
Kein anderer Hersteller hat aktuell ein komplett elektrifiziertes Nutzfahrzeug-Portfolio mit gleich vier unterschiedlichen Modellen. Ford überzeugt aber nicht nur mit der Hardware, sondern auch der Ford Pro Software.
Beim Verkauf elektrischer leichter Nutzfahrzeuge hinken die Hersteller den selbst gesetzten Zielen oft hinterher. Zumeist nicht, weil die Produkte nicht zu den Anforderungen passen würden, sondern vielmehr deshalb, da die meisten Kunden offenbar noch nicht zum Umstieg bereit sind. Und vielfach nur den höheren Anschaffungspreis sehen, ohne die TCO im Blick zu haben, schließlich können sich die E-Nutzis durchaus heute schon rechnen, freilich abhängig vom Usecase und etwaigen Förderungen.
Gewachsen: Neuer E-Transit Courier
Bei Ford hat sich in den letzten Jahren ordentlich was getan im Hinblick auf die Elektrifizierung leichter Nutzfahrzeuge. Mittlerweile ist bis auf den Transit Connect – das Modell entsteht in Kooperation mit VW und ist zumindest als Plug-in-Hybrid zu haben – jedes Modell auch als E-Variante erhältlich. Ganz neu im Sortiment ist der E-Transit Courier, das kleinste Modell des Vollsortimenters. Wobei klein relativ zu sehen ist, gegenüber dem wirklich kompakten Vorgänger verfügt der neue Transit Courier über einen 25 Prozent größeren Laderaum, der nun zwei Europaletten fasst, dank Durchlademöglichkeit in den Beifahrerfußraum bis zu 2,6 Meter lange Gegenstände aufnehmen kann und ein Volumen von 2,91 Kubikmeter bereitstellt. Vorbildlich und bis dato eher die Ausnahme bei E-Nutzfahrzeugen: Ein Frunk mit 44 Litern erlaubt es, Ladekabel oder Autoapotheke und Pannendreieck nicht im Laderaum verstauen zu müssen.
Ausreichende Reichweite
Apropos Laden, der 43 kWh große Akku ist am Schnelllader mit 100 kW in 23 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen, mit einem WLTP-Durchschnittsverbrauch von 17,1 kWh kommt der E-Transit Courier knapp 300 Kilometer weit. Spannend: Laut den Daten vernetzter anderer Ford-Fahrzeuge fänden 86 Prozent der aktuellen Kunden das Auslangen damit. Das Cockpit ist auf Pkw-Niveau, ein 12-Zoll-Touchscreen ist ebenso mit dabei wie eine kabellose Smartphone-Integration. Basierend auf dem deutschen Markt spart der Kunde gegenüber dem dieselgetriebenen Transit Courier bei 120 täglichen Kilometern jährlich 1.350 Euro ein.
Plug-in-Hybrid im Transit Connect
Der nächstgrößere Bruder Transit Connect wird bei Volkswagen gebaut und dort als Caddy verkauft, bis auf einen anderen Kühlergrill halten sich die Unterschiede beim Ford in Grenzen, auch technisch. Der neue Plug-in-Hybrid bringt es dank 19,7 kWh großer Batterie auf eine rein elektrische Reichweite von 119 Kilometern nach WLTP. Das in zwei Längen angebotene Modell schluckt bis zu 761 Kilogramm, verfügt über ein Volumen von 3,7 Kubikmetern und kann bis zu 1,5 Tonnen an den Haken nehmen. Besonders Clever ist das FlexCab-Modell, bei dem sich mit nur einem Handgriff die hintere Sitzbank hochklappen lässt, was aus einem Fünfsitzer einen Zweisitzer mit großem Laderaum zaubert. Im Vergleich zum Diesel lassen sich hier bei 80 täglich gefahrenen Kilometern 880 Euro jährlich sparen.
E-Transit Custom auch mit Allradantrieb
Der Ford E-Transit Custom entstammt ebenfalls der Kooperation mit Volkswagen, mit dem Unterschied, dass hier Ford den technischen Lead hat. VW hat das Design des Transporters allerdings nicht nur außen, sondern auch innen angepasst. Auch diesen Transporter – sowie sein Pkw-Pendant Tourneo Custom – gibt es in vollelektrischen Varianten mit einer Reichweite bis zu 327 Kilometern nach WLTP und demnächst auch vollelektrisch mit
Allradantrieb.
Reichweitenupdate beim E-Transit auf 402 Kilometer
Der größte Ford Transporter in der Klasse der leichten Nutzfahrzeuge, der Transit, hat als E-Variante ein Update in Sachen Reichweite bekommen. Dank eines Akkus mit 89 nutzbaren Kilowattstunden sind 402 Kilometer nach WLTP möglich. Statt elf kann der E-Transit nun auch mit 22 kW in unter sechs Stunden laden, die DC-Ladepower wurde von 115 auf 180 kW angehoben, zehn auf 80 Prozent sind so in nur 28 Minuten nachgeladen. Für noch mehr Effizienz sorgt nun eine serienmäßige Wärmepumpe. Ford bietet den große Elektro-Transporter in 19 Varianten an, die maximale Zuladung beim Kastenwagen liegt bei 1.460 Kilogramm. Besonders praktisch: Für unterschiedliche Anwendungen lassen sich Elektrogeräte bis zu 2,3 kW Leistung direkt und autark an der Batterie des E-Transit betreiben.
Spritziges Fahrverhalten bei allen Modellen
Was das Fahrgefühl betrifft, so sind alle Modelle auch mit
Zuladung erfreulich spritzig, gegen das hohe und sofort anliegende Drehmoment des Elektromotors hat der Dieselmotor jedenfalls keine Chance. Selbst der wirklich riesige E-Transit in L3H3 lässt sich flott bewegen, wie wir bei den ersten Testfahrten feststellen durften. Wie es mit den Reichweiten in der Praxis aussieht, werden wir bei ausführlichen Einzeltests in den
kommenden Monaten eruieren.
Ford Pro: Clevere Software-Lösungen
Abseits der Fahrzeuge will Ford seine Kunden dazu animieren, die vielseitigen Features von Ford Pro zu nutzen. Bereits seit 2019 sind in allen Nutzfahrzeugen Modems verbaut, die unterschiedliche Möglichkeiten bieten. Als Basisfunktion lässt sich das Fahrzeug mit einer App verbinden, mittels dieser nicht nur ver- und entriegelt werden kann, sondern auch der Akkustand beziehungsweise der Ladevorgang überwacht und die Vorklimatisierung aktiviert werden kann. Während immer mehr Kunden diese kostenlose Verbindung aktivieren, stecken darüber hinausgehende Services noch in den Kinderschuhen, gerade einmal zwei Prozent machen davon Gebrauch. Dabei könnten die Lösungen von Ford Pro nicht nur die Routenplanung optimieren, sondern sogar selbsttätig Servicetermine vereinbaren und das Fahrverhalten des Fahrers positiv beeinflussen, was sich wiederum auf die TCO auswirkt. Besonders beeindruckend: Einfachere Servicearbeiten kann der mobile Ford-Service sogar vor Ort machen, während das Fahrzeug etwa auf einer Baustelle steht und nicht benötigt wird. Allerdings wird dieser Service in Österreich aktuell noch nicht angeboten. •
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